Archiv der Kategorie Fremde Länder, fremde Sitten

Why Punctuation can save lifes

Zeichensetzung kann Leben retten:

Punctuaton can save lives

 

Siehe auch folgendene lustige Fundstücke:

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Expert-Question: Software runs „under“ or „on“ any OS?

Question:

Does a program run „under Linux“ or „on Linux“? Do I do things differently „under Linux and under Windows“ or „on Linux and on Windows“?

Answer:

Whether a program runs on Windows|Linux|OS or under it depends on the context.

In USE it boils down to this: If one speaks of the OS controlling the program, then it runs under the OS. If one merely speaks of the program and what platform it runs on, then it runs on the OS.

The difference is subtle, and not everyone would really notice. If you dont want to go this deep, on is probably more generic than under.

 

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Die Herrschaft der Maschinen hat begonnen

Wie wir heute mit dem kleinen Kasten namens Smartphone  die Gegenwart verpassen können und dadurch manchmal alleine bleiben, obwohl wir mit  Menschen zusammen sind.

Spannendes Video  mit harscher Handy-Nutzungs-kritik:

 

Regt sie Dich zum Nachdenken an? Freue mich über Kommentare.

So haben wir uns die Herrschaft der Maschinen nicht vorgestellt.

 

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Siehe auch:

Die Neun Mal Sechs Filmkurzkritiken

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Cido Meireles „Rio Oir“

Cido Meireles bei Aufnahmen für “Rio Oir”

Cido Meireles bei Aufnahmen für “Rio Oir” – Bild von www.schirn-magazin.de

Cido Meireles Installation  „Rio Oir“ (zu sehen in: Brasiliana) besteht aus zwei getrennten Räumen. Im ersten Raum – der fast vollständig dunkel ist – bestehen die Wände aus einem weichen Schaumstoff mit einer schalldämpfenden Form („Eierkarton“). Eingespielt werden – nacheinander – Geräusche von fließendem Wasser (Flüsse, Wasserfälle und Quellen, aber auch Töne von Wasserhähnen und Toilettenspülungen hat Meireles beigemischt), die in verschiedenen Teilen Brasiliens aufgenommen wurden. Durch ein Fenster ist – allerdings durch eine Spiegelung nur indirekt – ein bunter Schallplattenspieler zu sehen, dessen Platte sich kontinuierlich dreht. Außerdem nimmt man einen Raum auf der anderen Seite wahr, der jedoch nicht direkt zu sehen ist.

Schon ein kurzer Besuch in diesem Raum vermittelte mir ein großes, schönes Gefühl der Entspannung.

Cido Meireles “Rio Oir”

Teilsicht auf Cido Meireles “Rio Oir” – Bild von arte-sur.org

Um in den anderen Raum zu gelangen, muss man zunächst wieder aus der Installation hinausgehen: Die Eingang liegt auf der Rückseite und führt in einen Raum, der komplett mit spiegelnder Alu-Folie ausgeschlagen ist – ich sehe mich also in allen Richtungen – zur Unkenntlichkeit verzerrt – selbst. Dazu wird kontinuierlich verschiedenstes Kinderlachen eingespielt. Durch ein Fenster ist ebenfalls der gespiegelte bunte Schallplattenspieler zu sehen.

Dieser Raum löste in mir ein Gefühl fröhlicher Leichtigkeit aus, das sich auch jetzt, Tage nach dem Besuch, allein durch Erinnerung an dieses Erlebnis reproduzieren lässt.

Wer einen kleinen Eindruck bekommen will, kann hier zumindest das Lachen hören, das die Schirn dankenswerter Weise im Schirn Magazin veröffentlicht hat:

 

Der Titel „Rio Oir“ ist ein Palindrom. Und ein Sprachspiel: „Rio“ ist das spanische und portugiesische Wort für Fluss, auf Spanisch heißt „rio“ auch „ich lache“ und „oir“ „hören“.

Ich war so fasziniert, das ich glatt vergessen habe, zu fotorafieren – deshalb habe ich oben Bilder von anderen Web-Seiten eingebunden.

Besprechung der gesamten Ausstellung „Brasiliana“, die am 5.Januar 2014 endete.

Artikel zu Cido Meireles im Schirn Magazin.

Im Web sind die Informationen zu Cido Meireles noch dünn, die Wikipedia-Seite zu Cido Meireles ist kaum mehr als ein Stub

Zusammenstellung von verschiedenen Werken Cido Meireles

Cildo Meireles im Portikus, Frankfurt a.M. (31.01.04 – 07.03.04)

 

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Artistik aus Kolumbien: Los Talento Star / The Robles

Die Weihnachts-Gala 2013 im Zirkus Barum in Göttingen (eine Mischung aus Varietee und Zirkus) war bis kurz vor der Pause eine mittelmäßige Show, die vor allem von kitschigen Gesangs. und Tanzeinlagen und unwitzigen schlechten Clown runter gezogen wurde. Und wäre es wohl auch geblieben, wenn der Zirkus nicht aus Kolumbien wagemutige Truppe von Artisten ins Programm geholt hätte: Los Talentos / The Robles. Deren Kunst-Stücke möchte ich mit euch teilen:

Ihre Mitglieder haben insgesamt drei Nummern zum Programm beigetragen (auch wenn der Zirkus Barum das in der Werbung etwas zu verschleiern versucht).

Kurz vor der Pause wurden Motorräder angekündigt. Motorräder? In einer so kleinen Manege? Dachte ich: Aber es gibt ja noch die dritte Dimension:

 

Sehr beeindruckend auch das Wheel of Death (Todesrad):

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Géricault vs. Brasiliana – 7 : 3

Gestern war ich in Frankfurt in der Schirn und habe dort zwei Ausstellungen gegeneinander antreten lassen:  GÉRICAULT. BILDER AUF LEBEN UND TOD  gegen  BRASILIANA. INSTALLATIONEN VON 1960 BIS HEUTE

GÉRICAULT. BILDER AUF LEBEN UND TODIch halte viel vom innovativen / künstlerischen Potential Brasiliens (insbesondere seit ich Vílem Flusser gelesen habe, aber auch durch meine eigenen – nicht repräsentativen – Aufenthalte dort) und die Ausstellung Brasiliana war zum letzten Mal geöffnet. Also höchste Zeit!  Die Schirn hatte ich durch die Yoko Ono-Ausstellung noch sehr positiv in Erinnerung. Die Géricault-Ausstellung habe ich dann erst zufällig beim Besuch der Schirn-Web-Seite entdeckt und was ich dort las, klang sehr interessant. Als sie mir dann auch noch von Peter Brunner empfohlen wurde, war klar: Die will ich auch sehen!

Natürlich handelt es sich um ein ungleiches Duell: Sie unterscheiden sich drastisch sowohl in der Zeit in der und den Orten, an denen die Werke geschaffen wurden, den Methoden, als auch in der Größe  und der Anzahl der Exponate. Théodore Géricault lebte von 1791–1824 in Frankreich und England und hat gemalt und gezeichnet. Die Brasilianer haben ihre Werke (8 großräumige (Multi-Media-) Installationen) seit 1960 erschaffen.

Aufgrund der Schwere des Thema habe ich Géricault den Vortritt gelassen – ob meine Bewertung anders ausgefallen wäre, hätte ich die andere Reihenfolge gewählt, kann ich nicht sagen. Beide Ausstellungen enthielten Werke, die mir gar nichts sagten, beide enthielten aber auch Werke, die mich stark beeindruckten.

Die Géricault Ausstellung rückt zwei Themenkomplexe des bedeutenden französischen Malers der romantischen Schule in den Mittelpunkt: Das physische Leiden des modernen Menschen sowie die psychische Qual, die seine Porträts von Geisteskranken zeigt. Diese damals komplett neuartigen Darstellungen von existenziellen Situationen, von Wahnsinn und Krankheit, von Leiden und Tod stehen beispielhaft für Géricaults besondere Modernität, die solchen mit Abscheu und Ekel besetzten Themen eine verstörende Aktualität verleiht. Angesiedelt zwischen einem romantischen Geschmack an Horror und dem unsentimentalen Blick der Wissenschaft bieten Géricaults Bildern von Tod und Wahnsinn einen faszinierenden Einblick, wie in dieser Zeit die Wahrnehmung des modernen Menschen entstand.

GÉRICAULT. BILDER AUF LEBEN UND TODBei seinen frühen Soldaten- und Kriegsbildern tritt wohl Kunsthistorisch (las ich, ich bin da keine Experte)  zum ersten Mal das Leid des einfachen Soldaten vor die Darstellung der Schlachten, Feldherren und Könige. Mehrfach fühlte ich mich an das Werk des – viel, viel später aktiven – deutschen Zeichners A. Paul Weber erinnert, der ähnliche Themen, Motive und Stilmittel nutzte, um in seinen Bildern eine politische Aussage zu transportieren.

Der besondere Verdienst der Schirn liegt bei dieser Ausstellung darin, nicht nur Werke Géricault auszustellen, sondern sie zum einen in einen Kontext zu anderen Kunstwerken ähnlich arbeitender Zeitgenossen zu stellen, die in nicht geringer Zahl in der Ausstellung zu sehen sind und von denen einige (besonders faszinierend!) der todkranken bzw. sterbenden Géricault zeigen. Dabei sind auch erste Fotografien von Geisteskranken, die ich mindestens genauso faszinierend fand, wie die Zeichnungen und Gemälde (aber ich bin halt Fotograf). Zum Anderen hat die Schirn auch historische medizinische Fachbücher und Modelle der entsprechenden Zeit in die Ausstellung aufgenommen, die die gleichen Themen aus wissenschaftlicher Perspektive zeigen – deren – oft namenlose – Schöpfer aber offensichtlich genauso fasziniert waren.

Ein toller Ansatz. Die Ausstellung ist noch bis zum 26. Januar zu sehen.

BRASILIANA. INSTALLATIONEN VON 1960 BIS HEUTEDa wo die absolute Stärke der Géricault-Ausstellung liegt, liegt ausgerechnet die größte Schwäche der Brasiliana-Ausstellung.

Angesichts des großen Zeitraumes (63 Jahre – Géricault ist gerade einmal 31 Jahre alt geworden), der geringen Zahl der Exponate, der unglaublichen Größe des Landes Brasilien, der massiven wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Zerrissenheit des Landes sowie der extrem bewegten Geschichte Brasiliens und der der Welt außen herum

(nur zur Erinnerung, in diese Zeit fällt z.B.:

  • die brasilianische Militärdiktatur
  • der kalte Krieg
  • der Vietnam-Krieg
  • die weltweite 68-er Revolte
  • der US-Putsch in Chile
  • die sandinistische Revolution in Nicaragua
  • die Staatspleite Argentiniens
  • der Ende der sozialistischen Wirtschaftssystem im Ostblock
  • die Wahl des Sozialisten Lula zum brasilianischen Präsidenten
  • und vieles, vieles mehr… Den Rest des Eintrags lesen. »

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Revocation of Independence

To the citizens of the United States of America from Her Sovereign Majesty QueenElizabeth II:

In light of your immediate failure to financially manage yourselves and also in recent years your tendency to elect incompetent Presidents of the USA and therefore not able to govern yourselves, we hereby give notice of the revocation of your independence, effective immediately. (You should look up ‚revocation‘ in the Oxford English Dictionary.)

Her Sovereign Majesty Queen Elizabeth II will resume monarchical duties over all states, commonwealths, and territories (except Kansas , which she does not fancy).

Your new Prime Minister, David Cameron, will appoint a Governor for America without the need for further elections.

Congress and the Senate will be disbanded. A questionnaire may be circulated sometime next year to determine whether any of you noticed.

To aid in the transition to a British Crown dependency, the following rules are introduced with immediate effect:

1. The letter ‚U‘ will be reinstated in words such as ‚colour,‘ ‚favour,‘ ‚labour‘ and ’neighbour.‘ Likewise, you will learn to spell ‚doughnut‘ without skipping half the letters, and the suffix ‚-ize‘ will be replaced by the suffix ‚-ise.’Generally, you will be expected to raise your vocabulary to acceptable levels. (look up ‚vocabulary‘).

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KahveRengi: Frühstückscafe in Berlin-Pankow / Berlin-Gesundbrunnen

Das KahveRengi (dt: Kaffee Farbe, Kahverengi heißt „braun“, RGB (150, 75, 0)) ist ein Frühstückscafe in Berlin-Pankow  / Berlin-Gesundbrunnen. Es liegt in direkter Nähe der S-Bahn Station Wollankstraße. Wir haben im Hotel aufs Frühstück verzichtet und sind zweimal ins Kahve Rengi zum (späten) Frühstücken gegangen und haben uns dort sehr wohl gefühlt. Wir würden dort immer wieder hingehen.

Die Bedienung ist sehr freundlich. Allerdings ist es ein Selbstbedienungsrestaurant, man bestellt sein Essen am Tresen, bezahlt gleich und nimmt es gleich mit. Wenn es länger dauert (frisch zubereitet werden muss), bekommt man es auch an den Tisch gebracht.

Das Kahve Rengi hat eine große Auswahl von leckeren Frühstücks-Tellern sowie sehr viele verschiedenste Einzelzutaten (belegte Börtchen, Gebäck-Teile und andere Zutaten). Es werden die verschiedensten Richtungen bedient, auch wenn es eine leichte Tendenz zu türkischen Speisen und Zubereitungsarten gibt. Das Essen ist durchweg frisch und lecker und die Theke auch noch zur Mittagszeit gut gefüllt. Die belegten  Börtchen glänzen mit vielen „grünen“ Beilagen.

Auch wenn es sich „Frühstückscafé“ nennt, kann man sich hier auch sehr gut ein Mittagessen zusammestellen, Brunch sowieso.

Als Tee gibt es nur türkischen Tee, andere Tees wären noch eine Bereicherung.

Kahve Rengi hat einen freundlichen, geräumigen und hohen Innenraum, was ein entspanntes Grundgefühl erzeugt. Noch schöner sind bei sonnigem Wetter allerdings die rund 20 Außenplätze, die etwas zur Hälfte beschirmt sind. Hier sitzt es sich trotz nicht wenig Verkehr auf der Wollankstraße entspannt.

 

Wollankstraße 99
13359 Berlin, Pankow

Mehr von meinen Abenteuern in Berlin:

Selbstanzeige wegen Schwarzfahren in Berlin

 

Siehe auch:

(Darmstadt)

Madrid (Darmstadt)

Zum Ziegelbusch (Darmstadt)

Margarete (Frankfurt)

Heuser (Darmstadt)

Wu’s Kitchen (Darmstadt)

(Darmstadt)

(Darmstadt)

(Darmstadt)

 

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Restaurantkritik: green rice in Kreuzberg, Berlin

Speisekarte green rice, Kreuzberg, BerlinZu einem Berlinbesuch gehören die beiden Berliner Nationalgerichte Döner und Currywurst. Doch Berlin hat auch jede Menge Restaurants anderer Nationalitäten zu bieten. Auf das green rice stießen wir zufällig in Kreuzberg. Es ist ein vietnamesisches Restaurant. Das Versprechen, ohne Glutamat zu kochen und eine interessante Speisekarte lockten uns hinein, beziehungsweise auf die Außenplätze vor dem Lokal, auf denen wir mehr vom interessanten Kreuzberger Straßenleben mitbekamen.

Die Speisekarte bietet nur sieben Gerichte plus ein wechselndes Tagesgericht, das nur auf einer Tafel im Inneren angeboten wurden und das wir zunächst übersahen. Eine größere Auswahl an Gerichten ist ein einer Straße, in der sich ein Restaurant an das Nächste reiht, auch nicht notwendig. Spezialisierung ist hier das richtige Rezept.

Das Preis-Leitungsverhältnis ist (zumindest für Nicht-Berliner) genial. Alle Gerichte kosten unter 6 Euro, die Getränke bis max. 2 Euro. Und dafür gibts genial-leckere Sachen.

Der Service war schnell, freundlich, herzlich, flexibel. An der Bedienung gab es nichts auszusetzen, obwohl nicht wenige Gäste zu versorgen waren. Wir wurden nach unserer Zufriedenheit gefragt und unser Lob löste ehrliche Freude aus. Bezahlen muss man leider an der Theke.

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Selbstanzeige wegen Schwarzfahren in Berlin

Berlin

Ich bin schwarz gefahren. In Berlin. Ich habe die Berliner Verkehrsgesellschaft (BVG) um 2,40 € betrogen. Dieses ist meine Selbstanzeige.

Es war nicht meine Absicht. Ich war als Tourist in Berlin unterwegs. Ich wollte zu einer Verabredung. Ich wollte den ÖPNV der Stadt nutzen, statt die Luft der Stadt mit Autoabgasen zu verpesten. Zumal in Berlin eh irre Automassen und Baustellen ein sinnvolles Vorankommen verhindern.

Wir waren zu zweit. Wir waren rechtzeitig unterwegs. Wir trafen lange vor der Abfahrt der S-Bahn an der Station ein. Wir waren reichlich mit diversen Zahlungsmitteln ausgestattet. Dachten wir.

Bis wir zwei Fahrscheine á 2,40 €  lösen wollten. Und scheiterten.

Es begann damit, dass der Fahrschein-Automat unsere beiden neuen 5-Euro Scheine nicht als gültige Zahlungsmittel akzeptieren wollte. Naja, kann ja mal passieren. Die gibt es ja erst seit dem 2. Mai. Wir hatten ja noch mehr Bargeld dabei. 100 Euro insgesamt.

Das half aber nicht. Denn wir hatten sie in Form von zwei handelsüblichen 50-Euro-Scheinen, frisch ausgespuckt aus dem Geldautomaten zweier mit unseren Steuergeldern geretteten Banken. Diese Scheine sind für die BVG ungefähr so wertvoll wie Falschgeld: 50-Euro-Scheine akzeptieren die Fahrscheinautomaten der BVG nämlich grundsätzlich nicht, während Bankautomaten sie bevorzugt ausspucken.

Vielleicht brauchen wir doch mehr Einsatz des Gesetzgebers, um Dinge zu regeln, die die Unternehmen der freien Wirtschaft untereinander nicht kundenfreundlich abgestimmt bekommen.

Doch noch gab keinen Grund zu verzweifeln. Denn die BVG bietet auch den Bargeld-losen Zahlungsverkehr an. Man kann seinen Fahrschein – zumindest theoretisch – auch mit einer gültigen EC-Karte bezahlen.

Und wir sind beide stolze Besitzer einer solchen EC-Karte von etablierten, mit unseren Steuergeldern geretteten inländischen Banken. Dennoch waren – zu unserer Überraschung – diese EC-Karten nicht gut genug für die BVG. Mehrere Versuche, unsere Tickets mit einer dieser Karten zu bezahlen, endeten mit der Anzeige „Karte nicht akzeptiert“.

Irgendwann war unser Zeitpuffer aufgebraucht und die letzte S-Bahn, mit der wir unser Ziel rechtzeitig erreichen konnten, fuhr ein. Ich habe in diesem Augenblick spontan die Entscheidung getroffen, die Dienstleistung der BVG entgegen den Beförderungsbestimmungen ohne Fahrschein (und damit in betrügerischer Absicht) zu nutzen. Meine Begleitung trifft daran keinerlei Schuld, sie war angesichts der entstandenen Stresssituation anfällig für eine solche Anstiftung. Ich nehme die volle Schuld auf mich.

Wir haben uns dabei nicht gut gefühlt und an jeder Station gefürchtet, dass Kontrolleure die Bahn stürmen und uns überführen. Wir sahen sehr lebendig die Situation vor uns, in der die Schilderung unserer verzweifelten Zahlungsbemühungen als billige Ausrede verlacht werden. Die Schilder in der Bahn, die an Schwarzfahrer mit drastischen moralischen und finanziellen Argumenten appellierten, haben unser Wohlbefinden als Touristen nicht gerade gesteigert.

Bin ich jetzt ein Verbrecher? Ich habe von Menschen, die ich in Berlin traf, gehört, das die BVG und die Staatsanwaltschaft solche Verbrechen unnachgiebig verfolgen. Wer dreimal beim Schwarzfahren erwischt wird (Gesamtbetrugswert je nach Strecke ab 4,20 € )  kann – nach meinen Informationen – sogar (bis zu einem Jahr) in den Knast kommen. Wer Steuerbetrug in Millionenhöhe begeht, kommt nach einer Selbstanzeige damit davon, dass er die Steuern nachzahlt. Bin gespannt wie die BVG mit dieser Selbstanzeige umgeht.

Aber abgesehen davon ist das Verhalten der BVG-Automaten für Berlin sehr peinlich. Besonders wenn Touristen aus der Provinz (oder aus dem Ausland) in die Hauptstadt kommen, die solches Versagen ihrer Verkehrsbetriebe nicht gewöhnt sind. Ob es daran liegt, dass in meiner derzeitigen Heimat Darmstadt die Verkehrbetriebe ein städtischer Eigenbetrieb sind (und nicht ein Sub-Unternehmen einer privaten Aktiengesellschaft)? Oder daran, dass in Darmstadt nach langen Jahren Rot-Grün nun Grün-Schwarz regiert? Während in der Hauptstadt auf Rot-Rot Rot-Schwarz folgte?

Jedenfalls sollte die BVG – wenn sie schon Menschen ohne Fahrschein droht und sie verfolgt – dafür sorgen, dass ihre Automaten halbwegs funktionieren und gängige Zahlungsmittel auch akzeptieren. Fahrscheinautomaten sind ja nun nicht gerade Rocket-Science. Öffentlicher Nahverkehr muss planbar und verlässlich sein. Vor allem wenn man Touristen in der Stadt wünscht.

Aber vielleicht ist der fahrscheinlose Nahverkehr sowieso das Modell der Zukunft.

Siehe auch:

Restaurantkritik: green rice in Berlin-Kreuzberg

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