Archiv für Oktober 2015

Im Flüchtlingscamp in Chemnitz

Gastbeitrag von Babett Knöfel

Fotos: Babett Knöfel Babett Knöfel ist Musikerin, Christin und zu einem Solidaritäts-Auftritt ins Flüchtlingscamp in Chemnitz gekommen. Hier ihre wichtigsten Eindrücke:

Kaum richtig drin, läuft mir Georgina (43) in den Arm. Sie ist Syrerin und katholische Christin. Ihre Flucht bewerkstelligte sie allein. Sie hat einen Onkel in Leipzig und hofft bald das Camp verlassen zu können.

Wir gehen, noch bevor ich zum Konzert aufbaue, zu ihrem Zelt. Da stehe ich nun, wo Flüchtlinge Wochen/ Monate täglich leben. Sie frieren alle, meint sie. Das werde ich (bei 14 Grad) an diesem Tag fast durchgängig von allen hören. Sie ist dankbar für ihre Rettung in Deutschland. Dennoch bittet sie mich um warme Kleidung. Stiefel, Pullover, Jacke. Sie gehörte bestimmt nicht zur Unterschicht, das sieht man. Als Sekretärin bei einem Arzt hat sie gearbeitet. Das möchte sie unbedingt wieder tun.

Jetzt steht Georgina unsicher neben mir. Bevor sie ihr Anliegen an mich richtet, entschuldigt sie sich am Laufband. Schließlich traut sie sich zu fragen, ob es auch Adidas Turnschuhe sein können. Mir bleibt etwas das Wort im Hals stecken. Nicht etwa weil Markenschuhe verwerflich sind, sondern weil dieser Wunsch für das steht, wozu viele Fremdenfeindliche aktuell hochfahren und auf die Straße gehen. Es stimmt, Georgina ist als Flüchtling gut gekleidet und ich ertappe mich ernstlich bei der Frage: Darf sie das?

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Toleranz-Forderungen sind ein zweischneidiges Schwert

Ein musikalisch irrelevanter Sänger (Name tut nichts zur Sache) hat sich berufen gefühlt mitzuteilen:

Peter Maffei - Alterssenil

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Wie mache ich… Hirn-Kuchen?

Dexter-Fans, Waking Dead-Freunde und Anhänger morbider Späße dürften von diesem Kuchenrezept begeistert sein:

Hirnkuchen

The inside of the brain is a deep red velvetcake, iced lightly with Italian Meringue buttercream, and topped with fondant patterns that resemble brain tissue. It’s amazing what a little raspberry jam can do.

Und wann wäre ein besserer Zeitpunkt um es auszuprobieren als jetzt kurz vor Halloween. Allerdings ist er nicht nur etwas aufwendiger als der normale Schokoladenkuchen, sondern es bedraft auch – für perfektes gelingen – einiger ungewöhnlicher Backutensilien:

  • Kleines Sägemesser
  • Gummispachtel, Versatzspachtel, graden Spachtel
  • Schälmesser
  • Lineal
  • Skalpel
  • OP-Handschuhe

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Guns of Brixton

The Guns of Brixton“ is a song by the English punk rock band The Clash. It was written and sung by bassist Paul Simonon, who grew up in Brixton, south London. The song has a strong reggae influence, reflecting the culture of the area, with a knowing nod to the classic reggae gangster film The Harder They Come.

„The Guns of Brixton“ pre-dates the riots that took place in the 1980s in Brixton but the lyrics depict the feelings of discontent that were building due to heavy-handedness of the police that led to the riots, the recession and other problems at that time. The lyrics refer to a Brixton-born son of Jamaican immigrants wo „feel[s] like Ivan…at the end of The Harder they Come“, referring to Ivanhoe Martin’s death as depicted in the 1972 film. Quelle: Wikipedia

The Clash – Guns of Brixton

https://www.youtube.com/watch?v=wqcizZebcaU

Folgende spannende Adaptionen dieses Liedes habe ich gefunden: Den Rest des Eintrags lesen. »

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Wie ich zu Hamlet kam

Plakat Für den gestrigen Abend hatte ich mir gleich zwei  Theaterstücke vorgemerkt. Die Premiere von „Hexenjagd“ von Arthur Miller inszeniert vom TUD Schauspielstudio im Theater Moller Haus und „Hamlet“ inszeniert von der Büchner Bühne im Staatstheater Darmstadt. Ich hatte mich für Miller entscheiden – es schien mir thematisch das interessantere und aktuellere Stück zu sein.

Doch der Tag war intensiv und anstrengend und ich war bis fast 19 Uhr beschäftigt – beide Stücke sollten um 20 Uhr anfangen. Fast hätte ich meinen Plan aufgegeben zugunsten eines ruhigen (Fußball-)Feierabends.

Doch dann habe ich mich dann doch aufgerafft und mich um 19:30 noch mal aufs Fahrrad gesetzt und bin losgefahren. Ursprünglich wollte ich auch noch jemanden finden, der mitkommt, aber so viel Spontanität kann ich Freunden und Bekannten dann doch nicht zumuten.

Doch das Schicksal spielt einem manchmal Streiche. Als ich im Theater Moller Haus ankam, musste ich feststellen, dass die Vorstellung komplett ausverkauft war. Schön für sie – schlecht für mich. Dachte ich. Denn für den Klassiker Hamlet wäre ich dann wohl doch nicht mehr aus dem Haus gegangen. Aber nachdem ich nun schon mal am Georg Büchner Platz war, lag das Staatstheater nur ein paar Schritte entfernt. Bevor ich also wieder zurück nach Bessungen radelte, konnte ich mir ja dann wenigstens Shakespeare antun – für den es auch noch ein paar wenige Karten gab.

Mein Glück. Den Rest des Eintrags lesen. »

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Analyse des „Asylkompromisses“ von CDU, SPD & Grünen

Gastbeitrag von Ralph Hoffmann

CSU: Vertriebene - Eure Not ist unserer SorgeIch lese gerade den Beschluss zu den Asylverfahren, veröffentlicht seitens der SPD-Fraktion

Punkt 4.1. ist die Schaffung von neuzeitlichen Ghettos. Dort sollen die Betroffenen solange drinnen bleiben, bis das BAMF dann mal entschieden hat, ob Asyl, ob Flucht, ob unberechtigt. Erst dann werden die Menschen entweder abgeschoben, oder auf die Kommunen verteilt. Die Aufnahmeeinrichtungen und die neuen Abschiebeeinrichtungen in Bayern reichen jetzt schon nicht aus, und Integration kann so auch nicht gelingen. Und unter 4.3 wird dann geregelt, dass Asylsuchende nun anstatt 3 Monate dann bis zu 6 Monate in Lagern gehalten werden sollen. Die GUs sind ja schon schlimm, aber die Aufnahmeeinrichtungen, also die neuen Ghettos, sind nur noch übel.

4.3 mit den sicheren Herkunftsländern ist einfach nur noch ein Hohn. Drastisches Beispiel ist der Kosovo: Wenn da alles so sicher ist, was macht dann die Bundeswehr noch da? Aber das wurde bereits zur Genüge durchgekaut. Für Roma und Lesben/Schwule/Transidentische ist das ein Wahnsinn; gerade für letztere kennen wir schon solch dämlich-dümmliche Aussagen aus Deutschland, dass man sich doch verstellen solle, was ausdrücklich das EuGH untersagt hat!

Ebenfalls unter 4.3: Ersatz des Taschengeldes durch Sachleistungen. Die Essenspakete kommen damit wieder, also genau die Scheiße, die sogar die CSU in BY eingesehen hat, dass die nicht mehr gehen. Und was ist mit „Abweichungen von bauplanungsrechtlichen Standards“ gemeint? Gut, nicht jeder Standard macht Sinn, aber ein Standard darf niemals fallen, die Mindestfläche, die einem Menschen zusteht, und die derzeit ja noch kleiner ist, als für einen Polizeihund. Soll der Standard auch zurück geschraubt werden? Wir haben in den GUs eh schon keine Intimsphäre für die Menschen mehr.

Auch unter 4.3: Beschäftigungsverbot? Was für eine Idiotie! Gebt den Leuten Arbeit und was zu tun. Arbeit ist Bestandteil der Menschlichkeit. Und wer weiß, wie lange Asylverfahren dauern. Hier steckt einfach nur noch die Angst dahinter, dass die Menschen, die in einem schwebenden Asylverfahren stecken, sich bereits durch Wohnen außerhalb einer Erstaufnahme und durch Tätigkeit bei uns integrieren, sprich: Ihr Asylsuchenden seit solange wertlose Menschen, bis wir wissen, ob wir euch akzeptieren und dann verwenden können. Dieses Menschenbild teile ich ausdrücklich nicht! Den Rest des Eintrags lesen. »

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