Ich gebe zu: Ich esse gern Wurst und Fleisch.
Doch die immer wiederkehrende Skandale und (bekannten) Fakten der industriellen Fleischherstellung haben mir den Spaß dran verdorben. BSE im Rindfleisch, Dioxin im Schweinefleisch, Antibiotika im Geflügel, um nur ein paar zu nennen… dazu Massentierhaltung, Tierquälerei und die ständigen Versuche der Lebensmittelindustrie, mit Mogelfleisch, Gammelfleisch und Fleischimitaten noch ein wenig mehr Profit aus uns Kunden herauszupressen.
Deshalb bin ich schon seit einiger Zeit dabei, meinen Fleischkonsum zu verringern. Beim Kochen ist das kein Problem. Es gibt Millionen tolle Gerichte, die ohne Fleisch auskommen.
Schwieriger ist das beim Abendessen. Denn, freundlich gesagt, ich bin kein Freund von Käse. Jedenfalls nicht von rohem Käse . Und wenn man aufs Brot weder Wurst noch Käse nehmen will, dann wird es eng bei der Auswahl.
Natürlich gibt es vegetarische Brotaufstriche zu kaufen. Nehme ich immer wieder mal. Doch mit ihnen habe ich drei Probleme:
1.) Ich habe bisher nur drei-vier Sorten gefunden, die mir richtig gut schmecken
2.) Ich habe auch hier keine Garantie, das nicht ein gieriger / gewissenloser Unternehmer irgendeinen Müll reinsteckt, um seine Profite zu erhöhen.
3.) Viele von den Aufstrichen (und besonders die, die mir gut schmecken) haben einen sehr hohen Fett-Anteil.
Was mich dazu bewogen hat, meine während des Studiums begonnenen Versuche in der Eigenherstellung von Brotaufstrichen wiederzubeleben. Deshalb werde ich hier in loser Folge meine Erfahrungen veröffentlichen.
Heute daher als erstes Rezept ein Mais-Basilikum-Brotaufstrich:
Zutaten:
1 Dose Mais
3 EL getrocknetes Basilikum (frisches Basilikum geht natürlich auch, davon dann aber mehr)
1 mittelgroße Zwiebel
1 TL Oregano
Pfeffer, Salz, einen Schuss Soja-Soße
Optional: 1 Knoblauch-Zehe
Zubereitung:
Zwiebel und Knoblauch ggf. vorschneiden (abhängig vom Mixer) um große Stücke zu vermeiden. Alle Zutaten zusammenschütten und ab in den Mixer.
Wenn die gewünschte Konsistenz erreicht ist, abschmecken und ggf. nachwürzen.
Zubereitungszeit: Ca. 15 min.
Kosten: Ca. 2 Euro
Praxis- Tipps:
Da der Brotaustrich keine Konservierungsstoffe enthält, ist bei Lagerung im Kühlschrank von einer begrenzten Aufbewahrungszeit auszugehen. Eine Woche sollte aber kein Problem sein.
Ich habe mir einen Haufen kleine Portionsverpackungen aus Plastik besorgt. Den größten Teil des Aufstrichs friere ich damit ein und verbrauche ihn nach und nach. Damit kann ich auch für mehr Abwechslung sorgen.
Kann ansprechend mit einen Basilikum-Blatt geniert werden.
Was sagt der Gourmet:
Ein würzig-süßer Brotaufstrich, der – besonders ohne Butter – hervorragend zu Weißbrot, aber auch einem Roggenmischbrot passt.
Sehr lecker auch auf frisch getoastetem, noch warmem Toastbrot – dann aber mit Butter.
Dazu passt ein Sherry.
Bisher mein Lieblingsaufstrich.
Varrianten:
Ich will ihn demnächst mal probieren, bei der Zubereitung zusätzlich mit Tomatenmark zu verwenden. Das könnte ihm einen noch mediteraneren Charakter verleihen (aber noch unerprobt).
Auch mit Frischkäse könnte es eine spannende Variante geben.
Ihr wollt das nachmachen? Nur zu!
Wer mich kennt und mal probieren möchte, dem gebe ich auf Anfrage gerne auch mal ein Probepäckchen.
Und lasst mich hören, wie ihr es findet, welche Ideen ihr habt oder welche eigenen Brotaufstriche ihr selbst schon kreiert habt.
Das Rezept kann gern wahlweise unter einer der folgenden CC-Lizenzen weiterverbreitet werden:
Nicht-kommerziell: Weitergabe unter gleichen Bedingungen 3.0 Deutschland (CC NC-SA 3.0)
Kommerziell: Namensnennung-Weitergabe unter gleichen Bedingungen 3.0 Deutschland (CC BY-SA 3.0)