Es gibt – besonders aus Reihen der FDP und in der Presse – eine Tendenz das “Unternehmertum” zu glorifizieren und die angeblich besonderen Leistungen der “Gründer” und “Unternehmer” hervorzuheben.
Der folgenden Text ist eine Übersetzung eines Textes, den ich auf “Hacker News” gefunden habe (Autor: notacoward). Da er sehr schön deutlich macht, welchen entscheidenden Unterschied Chancengleichheit bzw. Chancenungleichheit in einer Marktwirtschaft macht, habe ich mich entschieden, eine hier übersetzte Version anzubieten:
Unternehmertum ist wie eine dieser Dartbuden, Schießstände oder Losbuden auf dem Rummelplatz.
Kinder aus dem Mittelstand können sich einen oder zwei Wurf leisten. Einige treffen dabei und bekommen einen kleinen Preis. Einige wenige treffen in die Mitte der Zielscheibe und bekommen einen riesigen Preis. Vom Tellerwäscher zum Millionär. Der Traum vom freien Unternehmertum lebt!
Kinder von reichen Eltern können sich viele Würfe oder Lose leisten. Wenn sie wollen, können sie es immer wieder probieren, bis sie etwas treffen und sich gut fühlen. Einige machen so lange weiter, bis sie die Mitte der Zielscheibe treffen. Dann halten sie Reden oder schreiben Artikel über die Leistungsgesellschaft und den verdienten Lohn für harte Arbeit.
Die Kinder armer Eltern gehen nicht auf den Rummel. Sie sind die, die an der Losbude arbeiten.
Und dabei ist noch nicht einmal die gravierende Ungleichheit berücksichtigt, die unser Bildungssystem noch zu den unterschiedlichen Einkommensverhälntnissen der Eltern hinzufügt.