Archiv für April 2013

Brunchen im Extrablatt

Wir waren am Sonntag zum Brunch im Extrablatt und wie erwartet war es ziemlich voll.

Wir waren zunächst ein wenig genervt, weil 5 Bedienungen tatenlos an der Theke standen und sich niemand um unsere Getränkewünsche kömmerte, obwohl wir versuchten, Blickkontakt aufzunehmen. Danach wurde der Service jedoch besser.

Zum Brunch bietet das Extrablatt eine große Auswahl an Speisen – man spürt, dass sich jemand Gedanken gemacht hat. Als Fan von Rucola und sonnengetrockneten Tomaten kam ich voll auf meine Kosten. Dafür habe ich Joghurt(s) / Fruchtquark vermisst (was ich gern zum Müsli esse) und auch die Auswahl an Müslis war mau.Und dass, obwohl auf der Extrablatt-Homepage steht: “Probiert auch unbedingt unsere leckeren Müslis mit frischen Joghurts und Früchten!!!”

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Restaurant-Kritik: Khan – der mongolische Massen-Grill

Mit Projekt-Kollegen Essen gehen ist eine schöne Sache, die das Team zusammen bringt. Dafür hatten wir uns dieses Mal im Khan am Darmstädter Bahnhof verabredet. Ich hatte dort vor langer Zeit einmal gegessen und das Essen als gut und die Athmo als freundlich in Erinnerung.

Khan - der mongolische Massengrill

Khan – der mongolische Massengrill

Als ich an diesem Mittwoch Abend das Lokal gegen 19 Uhr betrat, war es voll besetzt und laut. Dazu muss man wissen, dass das Khan kein kleines Restaurant ist, sondern ein großer Saal. Vor allem größere Gruppen hatten sich an diesem Abend dort eingefunden.

Interessant am Khan ist, dass es ein Buffet mit rohen Speisen gibt, aus dem man seine Wahl treffen kann und die der Koch dann am offenen Grill vor den eigenen Augen frisch zubereitet. Die damit verbundene Lauferei sorgt jedoch auch für einige Unruhe – sowohl am eigenen Tisch. als auch ganz allgemein im Saal. Alternativ kann man aus einer Karte ein fertiges Gericht auswählen. Die Karte läßt jedoch offen was an ihr nun speziell mongolisch ist und weckt auch keine Neugierde, sondern bedient vor allem die Standard-Erwartungen des deutschen Publikums.

Während sich die Kollegen überwiegend für das Buffet entschieden, begnügte ich mich mit einer Sammlung von Vorspeisen. Die allgemeine Einschätzung war, dass das Essen durchgängig in Ordnung war, aber nichts Besonderes.

Das ist bei solchen Events nicht weiter tragisch, denn wir waren ja vor allem wegen der Kollegen da und das Essen war mehr oder weniger der Bonus. Doch am Tisch wollte einfach keine Unterhaltung aufkommen. Das lag daran, dass die hohe Lautstärke der Gespräche im Raum das Sprechen anstrengend und das Zuhören schwierig machte. Es war einfach keine nette Atmosphäre.

Ganz grauenhaft jedoch war der Service. Den Rest des Eintrags lesen. »

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Mein Marathon

Ja, ich gebe zu, ich bin verdammt stolz drauf:

Urkunde Bonn Marathon

Wie berichtet, habe ich mich ja seit Herbst auf meiner ersten Marathon vorbereitet. Überhaupt erst meine zweite Teilnahme an einem Wettkampf nach dem Halbmarathon 2011.

Startnummer 2247Bei der Anreise hatte ich mich etwas verplant, sodass ich erst drei Minuten vor dem Start im Startbereich ankam. Keine Zeit nervös zu werden …  Das Wetter war ideal: Bewölkt und trotzdem nicht kalt. Beim Start habe ich mich den Zugläufern für die Zielzeit 4:00h angeschlossen. Nicht, weil ich diese Zeit für mich für realistisch hielt, sondern weil deren durchschnittliches Tempo von 6 min/km  (10 km/h) ein Tempo war, dass ich im Training oft und ohne Anstrengung (auch auf langen Strecken) gelaufen war und ich hoffte, zumindest lange durchhalten zu können. Die Zugläufer haben auf jeden Fall verhindert, dass ich zu schnell startete.

Jedoch zeigte sich bereits nach etwa 12 km (Strecke, PDF), dass ich von meiner Nach-Ostern-Krankheit noch nicht vollständig erholt und zur alten Form zurückgefunden hatte. Ich musste mein Tempo verringern und so zogen ihre Luftballons langsam, aber stetig von dannen. Ich konnte sie jedoch immerhin noch bis km 21 im Blick behalten, wie sie da in der Ferne vor mir hin und her schwankten. Ab km 22 dann begann der allmähliche Niedergang – die Rheinbrücke fiel mir schon schwer, auf den Kilometern vor dem ehemaligen T-Mobile Komplex wehte ein unfreundlicher Gegenwind und ich wurde noch mal langsamer.

Läufer mit SchmerzenDer Rückweg zur Rheinbrücke dann zog sich endlos und ich versorgte mich von nun an jeden Verpflegungsstand mit gleich drei Getränken. Fast hätte ich auch noch meinen Zeit-Chip verloren, weil sich bei km 24 mein linker Schnürsenkel löste. Aber am Rheinufer dann habe ich mich sogar wieder etwas erholt. Ab km 27 bemerkte ich zusätzlich, dass mein Fuß auf eine Art im Schuh zu reiben begann, die auf Blasenbildung schließen ließ.

Freude bereiteten dagegen die aufmunternden, und oft lustigen Anfeuerungsrufe der ZuschauerInnen und die Kinder, die sich zum Abklatschen an den Straßenrand stellten – auch wenn das für mich ein paar Schritte mehr bedeutete.

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Soziale Herkunft entscheidet über Chancen

Das folgende Bild wurde basierend auf den Daten des Bildungsberichts 2012 erstellt. So viel sagend ich die Graphik finde, sie enthält im Original einen Fehler, den ich für unbedingt korrigierenswert halte. Denn darin heißt es: “Von je 100 Kindern schaffen es…” (Hervorhebung von mir). Viele Studien haben in den letzten Jahren gezeigt, dass für die Schulempfehlung die individuelle Anstrengung eine untergeordnete Rolle spielt. Wichtiger sind Lernumstände Zuhause, die Fähigkeit sich auszudrücken, die Einschätzung der Lehrenden über die Herkunft und – nicht selten sogar der Name des Kindes. All diese Dinge kann ein Kind selten bis gar nicht beeinflussen. Deshalb halte ich es für richtiger, zu schreiben: “Von je 100 Kindern dürfen …aufs Gymnasium”.

 

Soziale Herkunft als Ursache von (Bildungs-)Chancen

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Christopher Walken tanzt Fatboy Slim – Weapon of Choice

Vergesst das ganze Getue um Gangham Style und Harlem Shake! Hier kommt die coolste Tanz-Performance seit Jahren:  Christopher Walken tanzt Fatboy Slim – Weapon of Choice.

 

 

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Brigitte Aubert: Nachtlokal

Buchtitel: Brigitte Aubert: NachtlokalDer französische Krimi “Nachtlokal” hat keinen Helden im herkömmlichen Sinne. Zwei Männer sind in einer Stadt an der Côte d’Azur ermordet und bestialisch ausgeweidet worden. Ein Marokaner, ein Jude und … ein rechtsextremistischer Hintergrund? Die Polizei ermittelt und es wird schnell klar, das hier keine großen Lichter am Werk sind. Noch am klarsten, ohne sich dabei für den Job eines typischen Krimi-Ermittlers zu bewerben, ist der einfache Polizist Marcel Blanc, der das Ermittlungsteam mit Laufarbeiten unterstützen soll.

Statt den Täter zielgerichtet einzukreisen, taumelt das Ermittlungsteam von Hinweis zu Hinweis und verliert sich bevorzugt in abstrusen Theorien und Vermutungen, nur um Gelegentlich von Marcel Blanc wieder in die richtige Richtung gestoßen zu werden.

In der Zwischenzeit erhält der Leser Einblicke in das beklemmende, aber nicht uninteressante Seelenleben des Täters, der weitere Opfer sucht und findet. Und so kommen sich Täter und Ermitter immer näher – wie zwei Geschichten, die sich umkreisen, bis sie sich zu einer vereinen.

Der Reiz dieses Krimis liegt nicht in der Ermittlungsarbeit oder den Personen der Ermittler. Sondern vielmehr in den unfreiwillig komischen Beziehungen, die diese zueinander und zu ihrer Arbeit pflegen. Es ist kein großartiger Krimi, aber lesenswert für die freundlich Abwechselung, die ins Genre bringt. Und auch das Ende bringt noch eine nette Überraschung.

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Zukunft des Journalismus

Papierschiffchen In seinem Blog fragt Daniel Drepper: “Wie kann sich Journalismus finanzieren?” Eine spannende Frage, die ich hier schon lange adressieren will. Leider kommt er dabei vom Thema ab, b.z.w. zu dem Schluss: “Macht Journalismus aus Leidenschaft.” und schiebt die Verantwortung für die Einnahmen an Verleger und Investoren weiter. Das ist so gestern, so Old-Economy!

Auch wenn ich sowohl die Richtung, aus der Daniel kommt (Journalismus ist wichtig), als auch die Richtung, in die er denkt (nur guter Journalismus wird überleben), teile, so finde ich doch, dass er in seiner Analyse zu oberflächlich bleibt.

Die klassische Presse hat überwiegend nicht mit journalistischen Inhalten gehandelt (das war nur ein Randgeschäft), sondern hat die Aufmerksamkeit der LeserInnen an Anzeigenkunden verkauft. Journalismus war Mittel zum Zweck (siehe auch ) LOLcats, Planking und Harlem Shake sind viel Unterhaltsamer und schneller (da und auch wieder weg) als alles was die Presse produzieren kann.

Das funktioniert heute nicht mehr.

Journalismus zur “Leidenschaft” zu erklären springt da zu kurz. Journalisten müssen von etwas leben. Sie müssen einen Markt finden, der sie finanziert.

Die Frage muss sein: Für welche Informationen(-sdienstleistungen) ist welche Zielgruppe bereit heute Geld zu bezahlen?

Und: Brauchen wir die Zwischenhändler (Verlage) noch, die hier Profite / Rendite für Aktionäre abschöpfen wollen?

Ich glaube nicht das Print tot ist. Nur die klassische Zeitung hat sich überlebt. Und die zentralen Druckerpressen.

Ich habe noch keine Informationsprodukt gefunden, dass meine Interessen auch nur annähernd bedient. Ich muss mir noch meine Infos mühsam zusammensuchen.

Was mich interessiert und wofür ich bereit wäre zu zahlen:

  • Fundierte Lokalpolitische Detail- und Hintergrund Informationen (ohne Schützenvereins-Jubiläums-Gedöns drum herum) und ohne Filter, der Ansichten bestimmter (kleiner) Parteien aus siebt
  • Eine Zusammenstellung von allen Musik-, Theater-, Kunst-, Politik- und Fotografie-Veranstaltungen und Ausstellungen in Darmstadt und weiterer Umgebung, die ich in der kommenden Woche (und nicht in der letzten, wie oft beim Echo) besuchen könnte
  • Eine Themen-orientierte und Themen-verfolgende (und fundierte) Berichterstattung aus dem Landtag sowie der Landespolitik (und nicht wie aktuell zu 98%: Partei-dominierte Berichterstattung). Was ich damit meine: Heute greifen die Medien ein landespolitisches Thema vor allem – und oft nur – dann auf, wenn eine Partei dazu Stellung bezieht. Und dann beschränkt sich die Darstellung meist auf das Niveau, dass dieser Partei wählt. Ich möchte aber zu jedem Gesetzentwurf eine (unabhängige) Darstellung, wie sich dieses auf das Land und mein Leben auswirken könnte. Dafür würde ich zahlen. Für die Wiedergabe von Pressemitteilungen nicht.
  • Eine kontinuierliche Bericherstattung zu bestimmten ausgewählten (Bundes-)polititischen Themen, die nicht davon getrieben ist, wer was dazu sagt, sondern was tatsächlich passiert.
  • Zusammenstellung von aktuellen Musik-CD Veröffentlichungen passend zu meinem Musikgeschmack (und unabhängig davon, welches Label gerade welche CDs promoted).
  • Zusammenstellung von aktuellen Buch-Veröffentlichungen passend zu meinem Geschmack (und unabhängig davon, welcher Verlag gerade welches Buch promoted).
  • Abstracts spannender theoretischer ökonomischer Papers
  • Fundierte Berichte über wissenschaftliche Fortschritte in VR, Robotik, AI, Nanotechnologie …

Natürlich erwarte ich das nicht alles aus einer Quelle und nichts davon muss auf Papier gedruckt sein. Vielleicht werde ich einiges davon nie als Produkt erleben. Aber es ist definitiv nicht richtig, das es für journalistische Produkte und Dienstleistungen keine Märkte gibt.

Deshalb: Journalisten – sucht euch euren Markt. Macht euch frei von den Verlagen.Gründet Genossenschaften, findet Vertriebsmodelle, bietet (verschiedene) Bezahlmodelle. Nutzt die technischen Möglichkeiten des Internets.

Vor allem aber: Schreibt nicht einfach ab (dafür brauche ich euch nicht), sondern recherchiert (draussen in der Welt). Liefert originäre Informationen, Nicht Zeug, dass ich selbst im Internet finde. Dafür zahle ich nix. Naja, jedenfalls nur sehr wenig.

Yoko Ono: “Half-a-wind Show” in der Schirn in Frankfurt

Eingang zur Schirn (Frankfurt) mit dem Plakat der Yoko Ono AusstellungEs gibt inzwischen viele Menschen, die Yoko Ono (小野 洋子) gar nicht kennen. Andere kennen sie als Frau von John Lennon (dessen Ermordung 1980 zu einem meiner ersten Nachrichten-Erinnerungen gehört). John Lennon kennen ja inzwischen auch schon viele (jüngere) nicht mehr.

Einer Minderheit ist Yoko Ono auch als bedeutende Künstlerin bekannt, die die Kunstszene bereits vor ihrer Ehe mit John Lennon als bekannteste Vertreterin der Fluxus-Bewegung erfolgreich aufmischte.

Der Künstlerin Yoko Ono  widmet die Schirn in Frankfurt noch bis zum 12. Mai eine Retrospektive.

Bekannt wurde Yoko Ono mit ihren richtungsweisenden Arbeiten in den frühen 1960er-Jahren, die zuerst in New York und später in Japan gezeigt wurden. Sie war und ist eine provokante Konzept-, Performance-, Körper- und Videokünstlerin, die sich ihre Materialien und Medien passend zu ihren Ideen und Botschaften erarbeitet.

Bilder von Yoko OnoDie Retrospektive zeigt schwerpunktmäßig ihre Werke aus den frühen und späten 60er Jahren, als ihr Einfluss auf die Kunstszene am stärksten war und ihre Werke am kontroversesten diskutiert wurden. Zu kurz kommt meiner Meinung das Spätwerk der Künstlerin, die dieses Jahr ihren 80sten Geburtstag feiert – was sie später und aktuell für Kunst macht(e), hätte mich deutlich stärker als repräsentiert interessiert.

Wer Yoko Onos Kunst bisher nicht kannte, erlebt sie in Frankfurt als ideenreiche, kritische, um-die-Ecke-denkende Künstlerin, die immer wieder mit ungewöhnlichen Ansätzen inspiriert und zum Nachdenken anregt. Vor allem aber zeigt sie viel Humor und zeigt, dass Kunst auch Spass machen kann, ohne oberflächlich zu werden.

Record of snow falling- by Yoko OnoIch will nicht verschweigen, dass mir längst nicht alles gefällt. Ihre “Instructions” zum Beispiel – sind interessant, wenn sie außerhalb eines konkrteten Kontextes präsentiert werden. Wenn sie aber – wie bei verschiedenen Happenings in den 60ern – tatsächlich befolgt werden (sollen), ist das nicht mein Ding. Das mag daran liegen, dass ich eine Aversion dagegen habe, Anweisungen zu folgen, deren Sinn ich nicht sehe.

Was ich dagegen sehr gut finde, ist ihr Ansatz zu Mitmach-Kunst, nach der das Kunstwerk  erst in Interaktion mit dem Betrachter / Berührer / Zuschauer  vollendet wird. Die Referenzen zu John Cage sind nicht nur offensichtlich, sondern werden auch ausdrücklich benannt. Deshalb dürfte die Ausstellung auch für Darmstäder besonders interessant sein – zumindest wenn sie die John Cage-Aktionen im letzten Sommer mitbekommen haben.

Mit Glück kann man auch mit Yoko Ono selbst in Kontakt treten. Denn in einer der ausgestellten Installationen steht ein Telefon. Und dort hat Yoko Ono seit Eröffnung der Ausstellung mindestens einmal angerufen.

Object in the box - by Yoko Ono

 

Ausstellungs-Seite der Schirn

Film zur Ausstellung

Wikipedia zu Yoko Ono

A perfect chess board created by Yoko Ono. – Man spielt so lange, wie man sich merken kann, wem welche Figuren waren … 🙂

 

Das könnten weitere, ergänzende Links zu diesem Artikel sein:

FAZ: Frankfurt feiert Yoko Ono: Die Erfindung des halben Raums

Süddeutsche: Yoko Ono wird 80: Neuer Blick auf die Vorkämpferin

Aber: Keine Links auf deutsche Presseerzeugnisse aus Protest gegen das sogenannte “Leistungsschutzrecht”

 

Siehe auch:

5. September bis 3. Oktober in Darmstadt: Anders sein – anders sehen

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