Menschenopfer Christus am Kreuz
Menschenopfer: Christus am Kreuz

Stellt euch mal vor, wir, die konfessionslose Mehrheit in Deutschland, würden uns an den Hasen-Feiertagen (Fruchtbarkeitsfest) von dröhnenden Kirchenglocken gestört fühlen. Ja, schon der reine Gedanke, dass da hinter dicken Kirchenmauern naive Gläubige ein archaisches Menschenopfer feiern, würde uns aufgeklärte Menschen so verstören, dass uns dadurch unser besonderer Eiertag verdorben würde. Und wir würden deshalb – mittels der uns zur Verfügung stehenden demokratischen Mehrheit – ein Gottesdienstverbot durchsetzen – an unserem Eiertag und gleich noch an vielleicht 14 weiteren Sonntagen über das Jahr verteilt.

An diesen sogenannten „stillen“ Tagen dürfen dann keine Glocken läuten, und keine Gottesdienste, Prozessionen oder Gebete stattfinden. Und in den Kinos dürfen keine Filme mit christlichen Themen gezeigt werden (wir würden dafür extra eine Liste anfertigen und pflegen, die die verbotenen Filme nennt). Und wer als Veranstalter dagegen verstößt, kann mit heftigen bis ruinösen Geldstrafen belegt werden. Außerdem lassen wir illegale Veranstaltungen natürlich von der Polizei auflösen.

Solche Ideen würden die christlichen Kirchen natürlich verurteilen. Sie würden fordern, dass ihre Gläubigen doch ihre Religion (in geschlossenen Räumen) ausüben dürfen und solche Bestrebungen als intollerant verurteilen.

Verständlich.

Dennoch haben genau diese Kirchen genau solche Verbote an sogenannten „stillen Feiertagen“ für die gesamte (auch nicht-religiöse und andergläubige) Bevölkerung festgelegt.

NIcht-Mitglieder der Amtskirchen bei 52,2%
NIcht-Mitglieder der Amtskirchen bei 52,2% – eine klare Mehrheit. Quelle: Kirchenaustritt.de

15 von diesen Tagen gibt es in Hessen. An diesen Tagen sind viele Aktivitäten verboten und wer sich daran nicht hält, muss mit deftigen Strafen rechnen. Intollerant? Ja. Und die Verbotspartei dahinter ist die CDU (mit Hilfe der SPD).

Dabei haben viele dieser Verbote nicht mal einen christlichen (biblischen) Grund. In der Bibel gibt es keine Aussage, dass anlässlich des Todes und der Auferstehung Christi nicht getanzt werden darf. Oder an den Tagen, an denen die Geburt Jesu gefeiert wird. Der Totensonntag ist als Feiertag nicht mal biblisch begründet, sondern eine reine Erfindung eine preussischen Königs.

Verstehen könnte ich ja noch, wenn es darum ginge, bestimmte Feierlichkeiten vor Störung durch Lärm zu schützen. Aber die Verbote gelten pauschal und ohne Unterscheidung, egal ob von ihnen eine Störung ausgeht oder nicht. Da entscheidet einfach eine Religionsgemeinschaft darüber, was Andersgläubige machen und nicht machen dürfen – und setzt das mit Hilfe der Parteien um.

Aber nun wenden sich die Zeiten. Die Kirchen verlieren (aus guten Gründen) Mitglieder rechts und links. Deshalb wird es Zeit:

Deutschland: religiös-säkuläre Orientierungen
Bei den tatsächlichen Orientierungen sieht es noch schlechter aus für die Kirchen
  • Die Regeln der stillen Feiertag zu ändern
  • Feiertage zur Erinnerung an die Opfer der Kirchen einzuführen
  • Die Zahl der religiösen Feiertag zu reduzieren
  • Das Glockenläuten den normalen Lärmschutzverordnungen zu unterwerfen (oder ganz abzuschaffen)
  • Über Gottesdienstverbote zu sprechen

Ich bin dafür. Bitte kommentiert, wenn ihr das auch unterstützt oder anderer Meinung seit.

Noch gibt es keine direkte Mehrheit für diese Forderungen, aber wenn die Kirchen (und ihre Parteien) sich einen Dreck um die Andergläubigen scheren, warum sollten wir sie dann anderes behandeln, wenn wir mal eine Mehrheit gegen sie haben? Und das dauert nicht mehr lange. Und jeder weitere stille Feiertag an dem solche staatlichen Verbote gelten, wird die Toleranz gegenüber den Christen verringern.

Wie man in den Wald ruft, so schallt es heraus.

Jesus hätte auch gern getanzt, wenn er es nicht so mit dem Kreuz gehabt hätte.

Gottesdienstverbot - hier in Oldenburg (2024)
Gottesdienstverbot – hier in Oldenburg (2024)

Update 20.4.2025:

Die Kirchen in Hessen haben 2024 weiter an Einfluss verloren. 22.231 Menschen sind aus der katholischen Kirche ausgetreten. Das hat die Deutsche Bischofskonferenz mitgeteilt. Immerhin: 2024 sind nicht ganz so viele Leute ausgetreten wie im Jahr davor.

Hessenschau