Artikel getaggt mit Kirche

Gottesdienstverbot statt Tanzverbot

Menschenopfer Christus am Kreuz
Menschenopfer: Christus am Kreuz

Stellt euch mal vor, wir, die konfessionslose Mehrheit in Deutschland, würden uns an den Hasen-Feiertagen (Fruchtbarkeitsfest) von dröhnenden Kirchenglocken gestört fühlen. Ja, schon der reine Gedanke, dass da hinter dicken Kirchenmauern naive Gläubige ein archaisches Menschenopfer feiern, würde uns aufgeklärte Menschen so verstören, dass uns dadurch unser besonderer Eiertag verdorben würde. Und wir würden deshalb – mittels der uns zur Verfügung stehenden demokratischen Mehrheit – ein Gottesdienstverbot durchsetzen – an unserem Eiertag und gleich noch an vielleicht 14 weiteren Sonntagen über das Jahr verteilt.

An diesen sogenannten „stillen“ Tagen dürfen dann keine Glocken läuten, und keine Gottesdienste, Prozessionen oder Gebete stattfinden. Und in den Kinos dürfen keine Filme mit christlichen Themen gezeigt werden (wir würden dafür extra eine Liste anfertigen und pflegen, die die verbotenen Filme nennt). Und wer als Veranstalter dagegen verstößt, kann mit heftigen bis ruinösen Geldstrafen belegt werden. Außerdem lassen wir illegale Veranstaltungen natürlich von der Polizei auflösen.

Solche Ideen würden die christlichen Kirchen natürlich verurteilen. Sie würden fordern, dass ihre Gläubigen doch ihre Religion (in geschlossenen Räumen) ausüben dürfen und solche Bestrebungen als intollerant verurteilen.

Verständlich.

Dennoch haben genau diese Kirchen genau solche Verbote an sogenannten „stillen Feiertagen“ für die gesamte (auch nicht-religiöse und andergläubige) Bevölkerung festgelegt.

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Tanzverbot: Gegen religiöse Gesetze in Hessen

Religionsgemeinschaften(1), die ihren Mitgliedern vorschreiben(2), was sie zu tun und zu lassen haben, ist in meinen Augen eine problematische, aber immerhin interne Angelegenheit. Egal, ob es um Kleidungsregel, Essens-Angelegenheiten oder Verhalten geht. Es sind für mich immer Versuche, durch Macht Kontrolle über das Individuum aus zu üben. Aber wie gesagt, das ist deren interne Angelegenheit.

Kirche

Problematisch wird es für mich, wenn Religionsgemeinschaften versuchen, ihre Regeln auch Anderen, anders- oder nicht-gläubigen Menschen aufzuzwingen. Diese Religionsgemeinschaften haben mich zum Gegner. Der schlimmste Fall ist, wenn Religionsgemeinschaften ihre Macht nutzen, um ihre Regeln in Gesetze zu fassen und die Macht des Staates ausnutzen, um „Fehlverhalten“ (in ihren Augen) mit Geld- oder sogar Haftstrafen zu belegen.

Ich bin – obwohl und weil ich mich selbst als Christ bezeichne – strikt gegen solche Vermischungen von Staat und Religion. Denn während eine Religion eine Überzeugungsgemeinschaft darstellt (der normalerweise freiwillig beigetreten wird), stellt ein Staat eine territoriale Zwangsgemeinschaft dar, aus der niemand austreten darf. Daher hat ein demokratischer Staat (im Gegensatz zur Monarchie oder Diktatur) eine religiöse Neutralität zu wahren.

Gesetze, Verordnungen, Parteien und Religionsgemeinschaften, die diese Neutralität umgehen oder bekämpfen oder es versuchen, haben mich zum Gegner.

Die Tanz- und Filmaufführungsverbote in Deutschland an den sogenannten „stillen Feiertagen“ sind für mich ein Beispiel dafür, wie Religionsgemeinschaften erfolgreich ihre Macht genutzt haben, um die gesamte Bevölkerung ihren Regeln zu unterwerfen. Die meisten dieser religiösen Gesetze sind zwar in vordemokratischer Zeit entstanden, doch besonders CDU und SPD haben diese bisher (mit oder ohne Druck der großen Kirchen) immer entschieden verteidigt.

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Café Aegidius (vormals Aegidien-Kirche)

Alice’s Restaurant ist ein US-amerikanischer Spielfilm aus dem Jahr 1969, der auf dem Lied Alice’s Restaurant Massacree von Arlo Guthrie basiert. Darin haben die namensgebende Alice und einigen andere Hippies eine Kirche gekauft und darin ein Restaurant eröffnet.

Soweit bekannt (OK, zugegeben, ich hab den Film noch nicht gesehen, liebe aber das Lied). Um so erstaunter war ich, als ich neulich nach Hann.Münden kam (die Stadt, in der ich zur Schule gegangen bin) und erfuhr, dass genau diese Idee dort umgesetzt wurde: Aus der ehemaligen Aegidien-Kirche (in der auch der berühmte Dr. Eisenbart begraben liegt) wurde das Café Aegidius.

Spannend genug für einen kurzen Abstecher und einige Fotos:

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