Archiv der Kategorie Darmstadt

Evens & Theessink: Delta Time im Rex Bensheim

Terry Evans hat den Blues

Terry Evans hat den Blues

Ich vermute, es war der Jazz, der mich – bereits in jüngsten Jahren – mit dem Blues infiziert hat. Doch es brauchte immerhin bis in die Pubertät und ZZ Top, um diese Leidenschaft zu erkennen. Und Whitesnake. Erst danach habe ich – nicht unbeeinflusst durch den Film Blues Brothers – nach und nach die Helden des Blues kennen und lieben gelernt: Aretha Franklin, Muddy Waters, B.B. King, J.J.Cale,  .. el. al.

In den letzten Jahren kamen für mich die neuen Impulse für den Blues wieder aus der Richtung, aus der ich ihn damals kennengelernt hatte: dem Blues-Rock. Die „Jon Spencer Blues Explosion“ und zuletzt „The Black Keys“ waren die Entdeckungen, die ich zuletzt viel gehört habe.

Mehr zufällig wurde ich dann neulich auf ein Konzert im Rex in Bensheim mitgeschleppt. Terry Evans und Hans Theessink. Hab mich natürlich auf Youtube kundig gemacht. Was ich da hörte, klang wie gut geeignet für einen netten Abend.

Was mich dann im Rex erwartete, war kein guter Abend, das war absolut fantastisch. Umwerfend.  Abgefahren. Für eines der besten Konzerte die ich je gesehen habe, brauchte es nicht mehr als zwei Männer mit zwei Gitarren. Theessink ist ein Perfektionist an der Gitarre, Evans ein begnadeter Sänger mit einem unglaublich breiten Spektrum – sowohl stimmlich als auch stilistisch.

Sie spielten einen Blues irgendwo zwischen dem weißem Blues von Clapton oder Ten Years After und klassischen Mississippi Delta Blues, jonglieren mit den Stilen und Stimmungen und mixen immer mal wieder reichlich R’n’B oder eine erfrischende Priese Gospel hinein. Und alles so authentisch, als seien wir nicht in Bensem, sondern in einer Kaschemme irgendwo im Delta.Das die steifen Hessen sich etwas schwer taten, aus sich heraus- und mitzugehen, tat dem Genuss keinen Abbruch.

Die vielen Wechsel in Tempo, Stimmung, Stimme, Stil, Lautstärke, u.s.w. ist das, was dieses Duo vielleicht am deutlichsten von vielen anderen Blues Bands unterscheidet. Sie wechseln – ohne Brüche – von traurigen Songs wie „It hurts me too“, die klassische Blues Motive wie Liebseskummer und Beziehungskrisen verarbeiten,  zu Ohrwürmern wie „Puring water on a drowning man“. Sie spielen den Klassiker „The Birds And The Bees“, mit dem Terry Evans nicht nur sein erstes Geld als Musiker verdiente, sondern als Mitglied der „Turnarounds“ auch gleich einen Welthit landete – vor mehr als 50 Jahren. Auf diesen fröhlichen Ausflug in die Unbeschwertheit der Charts kann dann aber ohne Probleme eine ausgedehnte  und extrem anrührende Interpretation des sozialkritischen J.B. Lenoir-Titels „Down In Mississippi“ folgen. Nur um dann kurz später den selben Staat in Theessinks „Mississippi“ als Wiege des Blues zu feiern. Um dann völlig respektlos und genial den Rock’n Roll Klassiker „Marbellene“ zu ver-Blues-en. Ein Fest! Und dann laufen einem bei „Shelter from the storm“ Schauer den Rücken herunter  – so leise, so anrührend, so zärtlich zupfen sie dieses Liebeslied.

Thesink & EvansEinen ordentlichen Anteil an der Faszination haben auch die tollen – aber sehr unterschiedlichen – Stimmen der beiden, die sich beim gemeinsamen Gesang zu sehr dynamischen Harmonien ergänzen. Daran hat nicht nur das Publikum seinen Spaß – auch Evans und Theessink stecken sich offensichtlich selbst damit an.

Das ganze Gemisch macht sehr viel Spass – emotional, aber durchaus auch intellektuell.  Und das Auge kommt dabei nicht zu kurz. Denn obwohl hier nur zwei Männer auf der Bühne sitzen, wird dem Auge viel geboten. Wer nah genug an Terry Evans stand (was bei kleinen Sälen wie dem Rex kein Problem ist) konnte sein intensives und eindrückliches Mienenspiel beobachten. Theessink dagegen hat ein echtes Pokerface, dafür aber ein um so beeindruckenderes Fingerspiel an der Gitarre zu bieten.

Aber sind Evans und Theessink wirklich so fantastische Musiker? Oder hat mich hier ein Live-Auftritt einfach nur mitgerissen (wäre nicht das erste Mal)? Um das überprüfen zu können (und weil so die Musiker am meisten profitieren, nicht Labels, Speditionen und Vertriebs-Konzerne) habe ich mir schon in der Pause zwei Silberscheiben zugelegt (sie hatten auch echte Platten dabei):

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Wu’s Kitchen

Wu's Kitchen Lange schon hatte ich kein Sushi mehr gegessen und als ich letzte Woche den Sushi-Experten meines Vertrauens befragte, wo ich denn aktuell in Darmstadt Sushi essen könnte, war ich erstaunt, dass er mir ausgerechnet Wu’s Kitchen empfahl. Denn an diesem Restaurant fahre ich täglich auf dem Weg zur Arbeit vorbei und angesichts seiner Lage am unwirtlichen Gewerbehof an der Eschollrücker Str. wäre ich nicht auf die Idee gekommen, dass man hier gut Essen könnte. Auch der Aufgang durch ein weiss gestrichenes Apotheken- und Ärzte-Treppenhaus, in dem es leicht nach medizinischen Desinfektionsmitteln roch, ließ Zweifel an der Empfehlung aufkommen.

Die erste Überraschung war die recht gediegene Athmo der Einrichtung. Ein krasser Gegensatz zum eben erlebten Treppenhaus. Viel Schwarz, wenig China-Kitsch. Gedämpfte Athmosphäre – ein angenehmer Ort für vertrauliche und persönliche Gespräche.

Die Karte: Eine Mischung chinesischer Gerichte mit japanischem Sushi. Beides jedoch auf – für typische Asia-Restaurants – weniger gewöhliche Weise. Die chinesischen Gerichte nicht als die übliche „Schweinefleisch mit …“-Liste mit zig-Variationen, sondern ausgewählte Gerichte. Das Sushi nicht als fertig kombinierte Platten, sondern der Gast ist gezwungen, sich ein eigenes Menue zusammenzustellen. Hier wird offensichtlich nicht der Asia-Erwartung der Durchschnitts-Deutschen bedient, sondern eigener Stil gepflegt. Natürlich lagen Stäbchen selbstverständlich bereits am Tisch.

Die jungen Bedienungen waren fix, wenn auch ein wenig chaotisch, aber dabei immer freundlich und zuvorkommend. Die Frage, wie scharf das „Scharf“ auf der Karte sei, wurde knapp wie zutreffend mit „Europäisch-scharf“ beschieden. Nuf said.

Das Essen kam sehr schnell. Und war fantastisch. Super frisch, super lecker. Bei den 15 Speisen, aus denen wir zu dritt unser Menue zusammen gestellt hatten, gab es nicht einen Ausfall. Im Gegenteil: Alles war wirklich herausragend. Ich hätte noch stundenlang weiter meinen Gaumen verwöhnen wollen. Sicherlich eines der besten Sushis, das ich bisher gegessen habe, wenn nicht sogar das Beste.

Mit knapp über 20 Euro pro Person war der Besuch nicht gerade ein Schnäppchen – aber das Preis-Leistungsverhältnis ist gigantisch. In Zukunft werde ich jeden Tag auf dem Weg von der Arbeit den Wunsch, in Wu’s Kitchen einzukehren, unterdrücken müssen.

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Männlich, vergeben, gereift, sucht…

Kopf über den Beinen

Kein einfaches Unterfangen: Wohnungssuche in Darmstadt

Update (10.11.2013): Gefunden! Jetzt suche ich einen Nachmieter für meine alte Wohnung.

… eine 2-3 Zimmer Wohnung in zentraler Lage und sympathischen Umfeld in Darmstadt zur langfristigen Miete.

In den nun schon 8 Jahren, in denen ich hier in Darmstadt lebe, ist es mir eine zweite Heimat geworden. Ich bin 45, Dipl. Volkswirt und arbeite, seit ich in Darmstadt bin, bei einem bekannten deutschen Telekommunikationsunternehmen als Projektleiter in der Entwicklung innovativer Produkte.

Seit meiner Trennung lebe ich in einer 1-Zimmer-Wohnung in Bessungen. Da mein Sohn nun jedes zweite Wochenende zu mir kommt und er auch während der Woche immer mal wieder mit mir für die Schule lernt, wird dieses Zimmer nun zu klein. Er braucht dringend ein eigenes Zimmer als Rückzugsort zum Lernen und als „eigenes“ Zuhause.

Als kulturinteressierter Mensch, der die Arbeit und die Attraktionen der Stadt bevorzugt mit dem Fahrrad ansteuert, suche ich eine Wohnung möglichst in der Nähe der Innenstadt und des Ludwig-Georgs-Gymnasiums (LGG), der Schule meines Sohnes (z.B. Bessungen, Paulusviertel, Martinsviertel, Verlagsviertel) oder natürlich in der Innenstadt selbst.

Mir liegt viel an einer harmonischen Hausgemeinschaft, die das Zusammenleben pragmatisch organisiert, dazu trage ich auch gern bei. Ich bin Nichtraucher, kommunikativ, verantwortungsbewußt und rücksichtsvoll.

Wen ihr eine Wohnung anzubieten habt, oder hört das irgendwo eine eintsprechende Wohnung frei wird, freue ich mich über eine Nachricht an:  wohnungssuche-darmstadt@t-online.de (zwecks  Veröffentlichung habe ich eine extra E-Mail Adresse eingerichtet, damit ich hinterher nicht noch jahrelang mit Werbe-Mails überschüttet werde). Sie wird auf meine normale E-Mail Adresse weitergeleitet. Wer mich näher kennt, kann mich auch gern auch direkt ansprechen oder meine normalen Kontaktdaten verwenden.

Selbst wenn ihr gerade von keiner Wohnung für mich wisst, würde ich mich freuen, wenn ihr den Link weiterverbreiten würdet. Sollte ich eine Wohnung gefunden haben, wird diese Seite entsprechend geändert. Solange ihr also dieses hier noch lesen könnt, bin ich noch am Suchen.

Wichtiger Hinweis an Immobilienmakler: Die Zahlung einer Vermittlungsgebühr an einen Immobilienmakler lehne ich ab. Entsprechende Kontaktaufnahmen sind also sinnlos und stehlen nur meine und Ihre Zeit. Bitte sehen sie davon ab.

 

 

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Sisters of Magic in Darmstadt

Sisters of Magic 2012Derzeit und schon seit fünf Jahren findet in Darmstadt ein bundesweit einmaliges Ereignis statt: Der Kongress „Sisters of Magic“.

Zauberinnen sind eine Rarität in der männlich dominierten Branche. Doch seit 5 Jahren trefft sich die Creme de la Creme der Magierinnen jährlich in Darmstadt, um an Magie und Ausstrahlung zu arbeiten. Die öffentlichen Veranstaltungen (zwei Galas am Freitag und Samstag Abend, sowie eine Kinderzaubershow am Sonntag) sind ein Bonus für die Darmstädter.

Mit dabei ist auch die deutsche Jugendmeisterin Simone Rau.

Organisatorin ist die Darmstädter Theatermacherin und Zauberin Wasiliki „Waso“ Koulis, die aber selbst nicht im Rahmen der Galas zu sehen sein wird. Ihr nächster Auftritt folgt im Rahmen der Show „Magic meets Music“ im Theater im Pädagog (TiP) am 27. April 2013.

 

Mehr Infos:

Sisters of Magic 2013

Tickets und mehr

Sisters of Magic 2012

Theater Moller Haus

 

Mehr zu Zauberei in und um Darmstadt herum:

25 Jahre Neues Theater Höchst mit Gaston und Co.

Zauberzeit im Theater Moller Haus

 

 

 

 

 

 

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Leserbrief zur Schließung der Stadtteilbibliotheken in Bessungen und Arheilgen

Darmstadt Links - Zeitung der Darmstädter Linken, Ausgabe Januar 2013Sehr geehrte Damen und Herren der Redaktion „Darmstadt Links“,

vielen Dank für Ihre Zeitung „Darmstadt Links“ , die ich im Januar in meinem Briefkasten fand. Auch wenn ich kein Anhänger Ihrer Partei bin, so muss ich doch sagen das ich Ihre Zeitung deutlich informativer, relevanter, besser zu lesen und unterhaltsamer fand als das Darmstädter Echo, das ich mir gerade am Samstag mal wieder gekauft hatte. Danke dafür.

Anlass für diesen Leserbrief ist Ihr Artikel „Grüner Wählerbetrug“ auf der Titelseite. Hintergrund ist die geplante Schließung der Stadtteilbibliotheken in Bessungen und Arheilgen. Darin werfen sie insbesondere dem Grünen Oberbürgermeister Jochen Pratsch vor, noch im Mai 2010 die – damals von der SPD geplante – Schließung mit den Worten: „Einsparungen an dieser Stelle würden zweifelsohne einen sehr großen Schaden hervorrufen, der durch nichts zu rechtfertigen ist“ abgelehnt zu haben. Ich nehme mal an, dass Sie ihn da auch korrekt zitieren.

Grüner Oberbürgermeister in Darmstadt: Jochen Partsch

Wählerbetrug? OB Jochen Partsch

Etwas im Wahlkampf auszuschließen, es dann aber selbst durchzusetzen, kann man tatsächlich als Wählertäuschung bezeichnen (Übrigens: Warum eigentlich nur an Männern?). Hoffentlich ist das Herrn Pratsch ordentlich peinlich.

Ich frage mich jedoch auch: Wie viele Menschen werden Herrn Pratsch ausgerechnet  wegen dieser Aussage gewählt haben? Ist das Thema für die Menschen in Darmstadt wirklich wichtig genug, um allgemein von Wählerbetrug zu schreiben?  Haben wir keine drängenderen sozialen Probleme, dass sodass Sie dieses Thema zum Leitartikel Ihrer Zeitung machen müssen? Dann klagen wir wahrlich auf hohem Niveau. Ich werde am Ende meines Briefes noch einmal darauf zurückkommen.

Doch nun zum Kern des Artikels und meines Leserbriefes. Darmstadt hat offensichtlich jahrelang über seine Verhältnisse gelebt und ist nun hoch verschuldet. Die Grünen waren zwar auch am vorherigen Magistrat beteiligt, aber nur als kleiner Partner einer dominanten und starrköpfigen SPD – das habe sogar ich mitbekommen, obwohl ich mich nicht wirklich mit der die Kommunalpolitik in Darmstadt beschäftigt habe. Dass sie nun – wo sie selbst die stärkste Fraktion stellen – Ernst machen mit dem Sparen, spricht erst einmal für sie.

Das Schöne beim Sparen ist ja, dass jeder dafür ist – solange es ihn nicht trifft. Insofern waren Proteste gegen jede Sparpolitik mehr als zu erwarten.

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Pranger für Radweg-Parker

Das wilde Parken auf Radwegen nimmt in Darmstadt weiter zu – zumindest in meiner subjektiven Wahrnehmung. Dank Handy-Kamera kann ich das dokumentieren. Die meisten Fälle sehe ich auf meinem täglichen Weg von und zur Arbeit – wo sie auch eine echte Gefährdung bedeuten, da ich im Berufsverkehr auf die Auto-Fahrbahn ausweichen muss (was bei Schnee und Eis mit zusätzlichen Risiken verbunden ist).

28.2.2013: Gr0ß Gerauer Weg, Darmstadt

Radweg-Parker in Darmstadt am 28.2.2013 im Groß-Gerauer Weg 64295 Darmstadt

Radweg-Parker in Darmstadt am 28.2.2013 im Groß-Gerauer Weg 64295 Darmstadt

Radweg-Parker

Radweg-Parker: recht dran vorbei? Oder Links?

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

25.1.2013: Gr0ß Gerauer Weg, Darmstadt

Radweg-Parker in Darmstadt, 25. Januar 2013, Groß-Gerauer Weg

Radweg-Parker in Darmstadt, 25. Januar 2013, 10:35 Uhr Groß-Gerauer Weg

 

Radweg-Parker in Darmstadt, 25. Januar 2013, 10:34 Uhr Groß-Gerauer Weg

Bäckerei Bornmuth: Radweg-Parker in Darmstadt, 25. Januar 2013, 10:34 Uhr Groß-Gerauer Weg

Rücksichtslos: Bäckerei Bornmuth - Radweg-Parker in Darmstadt, 25. Januar 2013, 10:34 Uhr Groß-Gerauer Weg. Auf der anderen Straßenseite ist übrigens eine Ladezone.

Rücksichtslos: Bäckerei Bornmuth – Radweg-Parker in Darmstadt, 25. Januar 2013, 10:34 Uhr Groß-Gerauer Weg. Auf der anderen Straßenseite ist übrigens eine Ladezone.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

24.1.2013: Haardring, Darmstadt

Auch die Polizei parkt auf dem Radweg. Zwar im Rahmen einer Verkehrskontrolle – also vermutlich völlig legal – aber bei zwei Autofahrbahnen gibt es eigentlich keinen vernünftigen Grund, den Radweg auch noch zu blockieren. Vorbild sieht jedenfalls anders aus:

 

 

Darf ich in dem Fußweg fahren? Oder muss ich absteigen und schieben? Auf die Kritik meinerseits haben sie übrigens ohne Verständnis, aber mit der Aufnahme meiner Personalien reagiert.

UPS hat übrigens nicht auf meine Kritik reagiert. Sie parken jetzt allerdings manchmal statt auf dem Radweg auf dem Fußweg:

UPS hats nicht verstanden

UPS hats nicht ganz verstanden

Nur dass jetzt die Fussgänger auf den Radweg müssen.

DHL machts übrigens besser. Die halten – so wie es richtig ist – auf der Straße!

 

Aufkleber “Parke nicht auf unseren Wegen”

 

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Schwerer Fahrrad-LKW Unfall

Gestern habe ich das Ergebnis eines schweren Fahrrad-LKW Unfalls gesehen. Was mit dem Radfahrer passiert ist, weiß ich nicht.

Fahrrad unterm LKW 2 (Klick für eine größere Version)
Fahrrad unterm LKW 2 (Klick für eine größere Version)
Fahrrad unter Laster (Klick für eine größere Version)
Fahrrad unterm LKW 2 (Klick für eine größere Version)

Ich finde die Bilder (trotz Licht-bedingter Unschärfe) recht eindrucksvoll. Lieber Radfahrer: Passt auf euch auf. Liebe Autofahrer: Bitte denkt an uns Radfahrer. Ich habe schon oft ähnliche Situationen erlebt, in denen ich einfach „vergessen“ wurde und nur mit Glück oder schneller Reaktion überlebte.

Update: Obwohl der Radfahrer „mehrere Meter mitgeschleift wurde“,  kam er mit nur leichten Verletzungen ins Krankenhaus. Es hätte auch schlimmer enden können: „Da es zunächst geheißen hatte, der Radler sei unter dem Laster eingeklemmt, rückte auch die Feuerwehr mit schwerem Gerät an.“

Quelle: echo-online.de

Welch ein Horror, mehrere Meter mitgeschleift zu werden !

Siehe auch:

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about blank: noch bis 3. März

Ausschnitt aus 'Teile und Herrsche' von Gregor Gaida

Ausschnitt aus 'Teile und Herrsche' von Gregor Gaida

Heute habe ich endlich die Ausstellung „about blank“ in der Kunsthalle in Darmstadt besucht. Keine große Ausstellung, länger als eine Stunde wird der Durchschnittskunstkonsument dort nicht zubringen. Dennoch eine sehenswerte Sache und wer sich inspirieren, anregen oder aufregen lassen will, sollte die Zeit und 4 Euro dafür vor dem 3. März investieren. Ist jedenfalls besser angelegt als das Geld, was ich zwei Tage vorher in „Die Hard 5“ gesteckt habe.

Beim Schreiben meines letzten Blog-Artikels habe ich mich an ein schönes Motiv erinnert: Im Buch „War of the Flowers“ von Tad Williams (dt: „Blumenkrieg“) haben Geschichten, die von Zwergen erzählt werden, eine besondere Eigenschaft: Sie haben in der Mitte ein Loch.

So verhält es sich auch mit den Kunstwerken, die in der Kunsthalle ausgestellt sind. In ihnen wird (auf sehr unterschiedliche Art) das Fehlen von etwas thematisiert. Das erzeugt beim Betrachter mal Spannung, mal Unruhe, manchmal erinnert es an etwas (ganz anderes), manchmal erzeugt es neue Ideen.

Ausschnitt aus den Feuerwerksarbeiten von Sandra Kranich

Ausschnitt aus den Feuerwerksarbeiten von Sandra Kranich

Mich hat die Ausstellung inspiriert – weit jenseits der im Handzettel „vorgegebenen“ Interpretationen (von denen ich kein Freund bin, weil sie im Zweifel den Blick einseitig verengen – mein Tipp: Ansehen, dann lesen, dann wieder ansehen). Deshalb hier ein paar (ausschnitthafte) Foto-Impressionen, überwiegend ohne Kommentierung.  Das Schöne an 3D-Kunstwerken ist ja, das sie viele Seiten haben und auch der Abstand zum Objekt eine Rolle spielt. Deshalb sollten die Bilder hier neugierig machen – vollständig zeigen können sie die Objekte nicht.

Was leider von den Kuratoren nicht verraten wird: Wie die Auswahl der (und Beschränkung auf nur) vier KünstlerInnen zustande kam. Was hebt (zu diesem Thema) Magdalena Abakanowicz, Gregor Gaida, Sandra Kranich und Heike Weber aus der Masse anderer KünstlerInnen hervor? Warum wurden ihre Werke ausgewählt?

 

Ausschnitt aus "King A King B" von Gregor Gaida
Ausschnitt aus „King A King B“ von Gregor Gaida

 

Eine (subjektive) Ansicht von Drummer II von Gregor Gaida

Eine (subjektive) Ansicht von Drummer II von Gregor Gaida – wobei ich hier nun beim besten Willen wirklich keinen Drummer sehe.

 

Dreifacher Blank: Das Loch in der Mitte
Höhepunkt der Ausstellung – dreifacher Blank: Das Loch in der Mitte – ein Raum ohne Inhalt, der gleichzeitig ein Loch im Haus ist – und zu dem weder Künstler noch Titel auffindbar sind.

 

 

Teil der Serie 'kilim' von Heike Weber
Teil der Serie ‚kilim‘ von Heike Weber

 

Die Fotos wurden -mit freundlicher Genehmigung der Ausstellungsaufsicht – mit einer Handy-Kamera erstellt. Für bessere Aufnahmen empfehle ich den Katalog.

 

Siehe auch:

5. September bis 3. Oktober in Darmstadt: Anders sein – anders sehen

 

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Akademie für Tonkunst: Abschiedskonzert Jürgen Wuchner

Jürgen Wuchner

2012 erhielt Jürgen Wuchner den Musikpreis der Stadt Darmstadt. Da war er schon viele Jahre als Kontrabasslehrer und Leiter diverser Jazzensembles an der Akademie für Tonkunst tätig (an der er früher selbst studiert hatte). Nachdem er nun – im Januar 2013 – das 65. Lebensjahr erreichte, wird er im Rahmen der Tage für Neue Musik mit einem Konzert aus den Diensten der Darmstädter Akademie verabschiedet, bei dem er zum einen selbst am Kontrabass mit den Kollegen Lutz Mandler und Thomas Bachmann zu hören ist, bei dem er zum anderen ein letztes Mal das Jazzensemble der Akademie für Tonkunst leiten wird.

I. Bachmann / Mandler / Wuchner: „Improvisorium III“

Lutz Mandler – Trompete, Alphorn, Didgeridoo und Schneckenhorn
Thomas Bachmann – Tenorsaxophon
Jürgen Wuchner – Kontrabass

„Improvisorium“ ist ein Klanglabor, in dem die drei Musiker aus dem Vollen schöpfen: Jeder auf der Suche nach immer neuen Klangmöglichkeiten seines Instruments und alle gemeinsam mit dem Ziel der perfekten Synthese.

 

II. Jazzensemble der Akademie

u.a. mit Anne Heß, Piano; Holger Henning, E-Gitarre; Max Apel, Drums; Jan-Otto Heiland, Doublebass; Ole Heiland, Tuba. Leitung: Jürgen Wuchner

 

Außerhalb der Akademie wird Jürgen Wuchner aber weiterhin das Jazzleben Darmstadts befeuern, als Musiker genauso wie als Lehrer, in seiner eigenen Jazz & Pop School oder als künstlerischer Leiter des jährlichen Sommerworkshops „Jazz Conceptions“ (in diesem Jahr vom 8. bis 13. Juli 2013).

 

Samstag, 16. Februar 2013
Großer Saal, Akademie für Tonkunst, 19:00 Uhr (!)
Eintritt: frei

Eine Veranstaltung der Akademie für Tonkunst Darmstadt

 


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Georg Büchner. Darmstädter Linksradikaler.

Georg BüchnerDas ständige Gedöns der Darmstädter Bildungsbürger mit der „Revolution“ war mir ja schon immer reichlich suspekt. Insbesondere, weil ich den Eindruck habe, dass viele, die da ihren Georg Büchner hochhalten, sich in ihrem bildungsbürgerlich-kuturellen Wohlstandsgebilde sehr bequem eingerichtet haben und ihnen ein solcher Umsturz der Verhältnisse – sollte er denn tatsächlich kommen – so gar nicht gelegen käme.

Natürlich kann ich mich irren und vielleicht steckt hinter der bürgerlichen Fassade doch eine tiefliegende Unzufriedenheit und eine Sehnsucht nach einer anderen Welt. Immerhin stellen die Grünen in Darmstadt die größte Fraktion im Stadtrat und es gibt eine lange Tradition auch unkonventionelle Gruppen wie Uffbasse oder die Piraten mit Sitzen in dieses Gremium zu entsenden.

Andererseits: Das Motto des – von Büchner maßgeblich mit geprägten – Hessischen Landboten war die Parole „Friede den Hütten! Krieg den Palästen!“. Und wenn ich meinem – hier allerdings nur oberflächlichem Wissen (und der Wikipedia) trauen kann, dann gehörte Büchner eher zum radikaleren Flügel des Landboten.

So gesehen war Büchner ein Linksradikaler.

Würde er heute leben, wäre vielleicht nicht gerade die hessischen Landbevölkerung (der es dank üppiger EU Subventionen prächtig geht)  Grund für seinen revolutionären Eifer. Doch es gibt heute Millionen Menschen auf der Erde, denen es noch viel beschissener geht als den gemeinen Hessen zwischen 1831 und 1837. Es gibt keinen Grund anzunehmen, dass Büchner angesichts solcher Zustände heute weniger radikal für deren Wohlergehen streiten würde. Und verglichen mit deren Hütten sind selbst die einfachen Eigenheime der Darmstädter Bildungsbürger fantastische Paläste. Und was mit den Palästen – nach Büchner – doch bitte passieren solle:  siehe oben.

So gesehen wäre Büchner wohl auch heute: Ein Linksradikaler.

Folglich wird es zu Georg Büchners 200. Geburtstag in Darmstadt eine offizielle Landesausstellung zu Leben und Werk eines Linksradikalen geben. Was nicht ohne Witz ist. Unter dem Titel Georg Büchner. Revolutionär mit Feder und Skalpell” wird vom 13. 10. 12013 bis zum 16. 2. 2014 im Darmstadtium eine multimediale Präsentation zu Leben und Werk des Dichters, Revolutionärs und Naturwissenschaftlers zu sehen sein. Unter der Schirmherrschaft des Bundeskulturministers Bernd Neumann und des hessischen Ministerpräsidenten Volker Bouffier (CDU).

Schon deshalb darf man gespannt auf die Ausstellung sein.

Der Anspruch der Ausstellungsmacher:

Ungefiltert und zugleich wie in einem Brennglas versammeln sich in Büchners Werk die Erfahrungen eines Lebens zwischen Unterdrückung und Freiheitshoffnung, zwischen spekulativer Philosophie und nüchterner Wissenschaftlichkeit, zwischen der Euphorie des Gipfelblicks und klaustrophobischer Angst. Georg Büchner war ein Meister des Wortes und der szenischen Gestaltung. Beides, Worte und szenische
Gestaltungen, aber auch werkzentrale Elemente wie das Lachen waren für Büchner Waffen: Formen der Notwendigkeit, der Notwehr und zugleich Mittel der Befreiung sowie der Freiheit. Diese Erkenntnis ist leitend für die Ausstellung – sie gilt für alle literarischen, politisch-agitatorischen und wissenschaftlichen Aktivitäten Büchners.

Die suggestive Ausstellungsinszenierung im Darmstadtium mit Originalmanuskripten, Multimedia-Installationen, zeithistorischen Objekten, Gemälden, Filmprojektionen und Hörstationen wird den Besucherinnen und Besuchern erlauben, sowohl räumlich als auch gedanklich in die Welt Büchners einzutauchen – und zugleich erstmals die faszinierende Möglichkeit eröffnen, einem der großen Schreibstrategen der Weltliteratur bei der Arbeit zuzuschauen. Dank einer eigens für die Ausstellung
konzipierten Medientechnik können Büchners Textmontagen und -collagen unmittelbar nachvollzogen werden und erschließen damit sein Werk auf gänzlich neue Weise. Der zeitliche Bogen der Schau spannt sich von der Leipziger Vielvölkerschlacht, an deren zweitem Tag Büchner geboren wird, bis zur Rezeption des Revolutionärs mit Feder und Skalpell in den Attac- und Occupy-Bewegungen unserer Tage.

Quelle: Pressemitteilung zur Ausstellung der Stadt Darmstadt (PDF, ab Seite 4)

Jan-Christoph Hauschild Georg Büchner: Verschwörung für die Freiheit

Jan-Christoph Hauschild „Georg Büchner: Verschwörung für die Freiheit”

Siehe auch:

Aufrührerische Büchner Zitate

CDU fördert Linksradikalen mit 840.000 €

Interview mit S. Peter Brunner zu Büchner 200

 

Wer sich nicht ausschließlich auf die Darstellung der Person Büchners durch das Institut Mathildenhöhe als Quelle verlassen will, kann sich vorab schon mal hier informieren:

 

VHS-Kurs „Georg Büchner & seine ZeitGenossen”, ab Mittwoch, 27. Februar 2013 (ff) im Prälat-Diehl-Haus, Ober-Ramstadt.  Ein Kurs über die Frage, was aus Georg Büchner hätte werden können. Mehr Infos geschwisterbuechner.de
Flyer dazu, Einzelheiten und Anmeldung direkt bei der Volkshochschule

 

Aufführung des Büchner-Films „Eine Deutsche Revolution” , Donnerstag, 16. Mai 2013 , Saalbau-Kino, Pfungstadt.

Deutschland 1982 unter der Regie von Helmut Herbst. Darsteller u.a.  Peter Becker, Bazon Brock, Marquard Bohm, Peter O. Chotjewitz. Nach dem Roman von Kasimir Edschmid. Film mit Rahmenprogramm, anlässlich des 200. Geburtstags von Georg Büchner. Saalbau Kino Pfungstadt

 

Katalog zur Ausstellung: „Georg Büchner : Revolutionär, Dichter, Wissenschaftler 1813 – 1837 “ (1987) Stroemfeld 1987. ISBN: 3-87877-279-3 (Erst seit kurzem beim Verlag vergriffen, aber laut geschwisterbuechner.de leicht und günstig antiquarisch zu finden)

 

Buch: Hintergrund-Infos und Info zur Lesung am 19.2., Rezension von Peter BrunnerBericht von der Lesung am 19.2. mit Audio-Hörprobe von Peter Brunner.

 

 

 

Wikipedia-Artikel zu Georg Büchner

 



 

 

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