Ausschnitt aus 'Teile und Herrsche' von Gregor Gaida

Ausschnitt aus 'Teile und Herrsche' von Gregor Gaida

Heute habe ich endlich die Ausstellung “about blank” in der Kunsthalle in Darmstadt besucht. Keine große Ausstellung, länger als eine Stunde wird der Durchschnittskunstkonsument dort nicht zubringen. Dennoch eine sehenswerte Sache und wer sich inspirieren, anregen oder aufregen lassen will, sollte die Zeit und 4 Euro dafür vor dem 3. März investieren. Ist jedenfalls besser angelegt als das Geld, was ich zwei Tage vorher in “Die Hard 5” gesteckt habe.

Beim Schreiben meines letzten Blog-Artikels habe ich mich an ein schönes Motiv erinnert: Im Buch “War of the Flowers” von Tad Williams (dt: “Blumenkrieg”) haben Geschichten, die von Zwergen erzählt werden, eine besondere Eigenschaft: Sie haben in der Mitte ein Loch.

So verhält es sich auch mit den Kunstwerken, die in der Kunsthalle ausgestellt sind. In ihnen wird (auf sehr unterschiedliche Art) das Fehlen von etwas thematisiert. Das erzeugt beim Betrachter mal Spannung, mal Unruhe, manchmal erinnert es an etwas (ganz anderes), manchmal erzeugt es neue Ideen.

Ausschnitt aus den Feuerwerksarbeiten von Sandra Kranich

Ausschnitt aus den Feuerwerksarbeiten von Sandra Kranich

Mich hat die Ausstellung inspiriert – weit jenseits der im Handzettel “vorgegebenen” Interpretationen (von denen ich kein Freund bin, weil sie im Zweifel den Blick einseitig verengen – mein Tipp: Ansehen, dann lesen, dann wieder ansehen). Deshalb hier ein paar (ausschnitthafte) Foto-Impressionen, überwiegend ohne Kommentierung.  Das Schöne an 3D-Kunstwerken ist ja, das sie viele Seiten haben und auch der Abstand zum Objekt eine Rolle spielt. Deshalb sollten die Bilder hier neugierig machen – vollständig zeigen können sie die Objekte nicht.

Was leider von den Kuratoren nicht verraten wird: Wie die Auswahl der (und Beschränkung auf nur) vier KünstlerInnen zustande kam. Was hebt (zu diesem Thema) Magdalena Abakanowicz, Gregor Gaida, Sandra Kranich und Heike Weber aus der Masse anderer KünstlerInnen hervor? Warum wurden ihre Werke ausgewählt?

 

Ausschnitt aus "King A King B" von Gregor Gaida
Ausschnitt aus “King A King B” von Gregor Gaida

 

Eine (subjektive) Ansicht von Drummer II von Gregor Gaida

Eine (subjektive) Ansicht von Drummer II von Gregor Gaida – wobei ich hier nun beim besten Willen wirklich keinen Drummer sehe.

 

Dreifacher Blank: Das Loch in der Mitte
Höhepunkt der Ausstellung – dreifacher Blank: Das Loch in der Mitte – ein Raum ohne Inhalt, der gleichzeitig ein Loch im Haus ist – und zu dem weder Künstler noch Titel auffindbar sind.

 

 

Teil der Serie 'kilim' von Heike Weber
Teil der Serie ‘kilim’ von Heike Weber

 

Die Fotos wurden -mit freundlicher Genehmigung der Ausstellungsaufsicht – mit einer Handy-Kamera erstellt. Für bessere Aufnahmen empfehle ich den Katalog.

 

Siehe auch:

5. September bis 3. Oktober in Darmstadt: Anders sein – anders sehen

 

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