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Zugfahren in Indonesien

Gastbeitrag von Mulle

Straße und Bürgersteig in Indonesien

Straße und Bürgersteig in Indonesien

Auf zwei der 17.000 indonesischen Inseln gibt es Bahnlinien, sonst wird alles per Bus, Flugzeug, Boot oder Roller-Taxi abgewickelt. Da ich ja schon das Abenteuer Roller-Taxi mutig hinter mich gebracht habe, muss ich natürlich auch mal Zug fahren. Das habe ich schon in Indien (gräßlich), Sri Lanka (4 Stunden an der offenen Zugtür stehen) und sogar in Deutschland hinter mich gebracht.

Weil man ja immer Zustimmung bekommt (und ich Zustimmung dringend brauchen kann), wenn man über das Wetter oder die Deutsche Bahn meckert, vergleiche ich jetzt mal die indonesische mit der Deutschen Bahn.

Zuerst das Top-Thema Nummer 1 der Deutschen: Die Pünktlichkeit.

Im Gegensatz zur Deutschen Bahn, sind die Züge der indonesischen pünktlich (zumindest soweit ich das bisher erlebt habe). Die kommen rechtzeitig an, lassen einem genügend Zeit zum Einsteigen und fahren pünktlich ab. Wenn die Deutsche Bahn mal so pünktlich wäre, müßten sich die Deutschen was anderes zu meckern suchen. Die Pünktlichkeit hängt vielleicht auch damit zusammen, dass auf der eingleisigen Bahnstrecke gerade mal 10 Züge am Tag verkehren und mit gerade mal 80 Km/h fahren. Aber egal, pünktlicher als die deutsche Bahn und das in einem Entwicklungsland!

Top Thema 2: Service

Deutschland ist ja nach Ansicht vieler eine Servicewüste und die DB die Sahara unter den Servicewüsten. Auch da trumpft die indonesische Bahn locker auf. Auch hier kann man ein Ticket per Handy (gleich inklusive Platzreservierung) bestellen, im Bahnhof am Automaten bekommt man dann den Boarding Pass, Träger tragen einem das Gepäck in den Zug, das Bahnhofs- und Zugpersonal ist freundlich, die Durchsagen sind zweisprachig und enden nicht mit „Thank you for Deutsche Bahn“, es gibt einen (sauberen) Speisewagen und regelmäßig kommt jemand mit Getränken und Snacks zu vernünftigen Preisen durch die Gänge. Auch da kann sich die DB was abgucken, das kriegt die auch hin. Sie braucht lediglich die Ticketpreise zu erhöhen oder die Löhne der Mitarbeiter deutlich zu senken, dann kann sie auch mehr Leute für den Service einstellen. Ist doch gar nicht so schwer.

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Lichtwiesenbahn in Darmstadt

Foto des Artikels zur Lichwisenbahn im P-Magazin

Der Artikel im P-Magazin

Es war mein erster Artikel für das P-Magazin – und auch gleich mein vorletzter: Meine 2016-er Recherche zur Lichtwiesenbahn in Darmstadt – und ihren Gegnern: „Es geht um mehr als nur um Schienen.“ Danach habe ich dann noch einen Kommentar zum Ergebnis der Kommunalwahl (Kommunalwahl 2016: Wahl gewonnen – Mehrheit verloren) verfaßt, dann war erst mal Schluß. Nicht wegen Differenzen, sondern weil mir die Zeit davon lief. Job, Blockchain, Tango, Buch, internationale Beziehung, u.s.w.

Der Artikel zur Lichtwiesenbahn jedoch war sinnvoll investierte Zeit. Ich konnte den Artikel zwischenzeitlich mehrfach nutzen, um über das Thema aufzuklären. Und heute, fast 3 Jahre später ist es wieder brand-aktuell. Denn diese Woche sollen ein paar Bäume fallen und die Bürgerinitiative mobilisiert dagegen.

Ich hatte mich damals relativ unvorbelastet an das Thema herangewagt. Hatte keine klare Meinung, als ich mit der Recherche begann. Habe versucht, mit allen zu sprechen, die sich damals mit sachlichen Argumenten hervorgetan hatten. Und dann die unterschiedlichen Positionen möglichst gut und unter Zurückhaltung meiner Meinung darzustellen versucht. Schien mir gelungen zu sein. Denn (so wurde mir zugetragen – offen gemeldet hat sich nie jemand bei mir) beide Seiten haben mir danach unterstellt, dass ich der jeweils „anderen“ Seite zugeneigt sei. Fühlte mich damals dadurch bestätigt. Wer das prüfen will, möge – bevor er / sie weiterliest – den Artikel lesen und analysieren, welcher Meinung ich damals war (über entsprechende Kommentare freue ich mich).

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Leserbrief zur Schließung der Stadtteilbibliotheken in Bessungen und Arheilgen

Darmstadt Links - Zeitung der Darmstädter Linken, Ausgabe Januar 2013Sehr geehrte Damen und Herren der Redaktion „Darmstadt Links“,

vielen Dank für Ihre Zeitung „Darmstadt Links“ , die ich im Januar in meinem Briefkasten fand. Auch wenn ich kein Anhänger Ihrer Partei bin, so muss ich doch sagen das ich Ihre Zeitung deutlich informativer, relevanter, besser zu lesen und unterhaltsamer fand als das Darmstädter Echo, das ich mir gerade am Samstag mal wieder gekauft hatte. Danke dafür.

Anlass für diesen Leserbrief ist Ihr Artikel „Grüner Wählerbetrug“ auf der Titelseite. Hintergrund ist die geplante Schließung der Stadtteilbibliotheken in Bessungen und Arheilgen. Darin werfen sie insbesondere dem Grünen Oberbürgermeister Jochen Pratsch vor, noch im Mai 2010 die – damals von der SPD geplante – Schließung mit den Worten: „Einsparungen an dieser Stelle würden zweifelsohne einen sehr großen Schaden hervorrufen, der durch nichts zu rechtfertigen ist“ abgelehnt zu haben. Ich nehme mal an, dass Sie ihn da auch korrekt zitieren.

Grüner Oberbürgermeister in Darmstadt: Jochen Partsch

Wählerbetrug? OB Jochen Partsch

Etwas im Wahlkampf auszuschließen, es dann aber selbst durchzusetzen, kann man tatsächlich als Wählertäuschung bezeichnen (Übrigens: Warum eigentlich nur an Männern?). Hoffentlich ist das Herrn Pratsch ordentlich peinlich.

Ich frage mich jedoch auch: Wie viele Menschen werden Herrn Pratsch ausgerechnet  wegen dieser Aussage gewählt haben? Ist das Thema für die Menschen in Darmstadt wirklich wichtig genug, um allgemein von Wählerbetrug zu schreiben?  Haben wir keine drängenderen sozialen Probleme, dass sodass Sie dieses Thema zum Leitartikel Ihrer Zeitung machen müssen? Dann klagen wir wahrlich auf hohem Niveau. Ich werde am Ende meines Briefes noch einmal darauf zurückkommen.

Doch nun zum Kern des Artikels und meines Leserbriefes. Darmstadt hat offensichtlich jahrelang über seine Verhältnisse gelebt und ist nun hoch verschuldet. Die Grünen waren zwar auch am vorherigen Magistrat beteiligt, aber nur als kleiner Partner einer dominanten und starrköpfigen SPD – das habe sogar ich mitbekommen, obwohl ich mich nicht wirklich mit der die Kommunalpolitik in Darmstadt beschäftigt habe. Dass sie nun – wo sie selbst die stärkste Fraktion stellen – Ernst machen mit dem Sparen, spricht erst einmal für sie.

Das Schöne beim Sparen ist ja, dass jeder dafür ist – solange es ihn nicht trifft. Insofern waren Proteste gegen jede Sparpolitik mehr als zu erwarten.

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