Archiv der Kategorie Fremde Länder, fremde Sitten

England: Museen und Ausstellungen kostenlos

Modern Tate Gallery

Modern Tate Gallery

Kunst, Kultur- und Geschichts-interessiere Reisende verbinden den Auslandsbesuch gerne mit dem einen oder anderen Muesums- oder Ausstellungsbesuch. Auch für Familien mit Kindern sind diese eine gute Alternative an Schlechtwettertagen. Sie sind oft auch heimliche Budget-Fresser, denn  Eintrittsgelder sind im Voraus schwer zu planen und nicht einfach zu tracken.

Zu meiner Überraschung durfte ich in England feststellen, dass dort der normale Eintritt in öffentliche (staatliche) Museen kostenlos ist. Weder im Britsch Museum, noch im Imperial War Museum mußten wir Eintritt zahlen. Auch der Besuch der Tate Modern (incl. der Robert Mapplethorpe Räume) und der Ausstellung „Disobedient Objects“ im Victoria and Albert Museum Museum war kostenlos. Lediglich für den Besuch von Sonderausstellungen (wie der Matisse-Ausstellung der Tate Modern) wird Eintritt verlangt. Das gilt jedoch nicht für privatwirtschaftlich organisierte Touristen-Attraktionen wie das London Eye oder Madam Toussauds – und auch die angelikanische Kirche in England geht eine Sonderweg: Für den Besuch der Westminster Abby forderte sie stolze 17 Pfund (ca. 23€). Den Rest des Eintrags lesen. »

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England: (Sich) selbst (Ab)Kassieren ist im Trend

„Self-Service“-Kasse in England

Es ging vor ein paar Jahren durch die deutsche (Fach-)Presse, danach schien das Thema tot und vergessen. Umso überraschter war ich, dass es in zwischen in jedem britischen Supermarkt absoluter Standard ist: Die Selbstbedienungskasse.

Du ziehst nach dem Einkauf an einem Terminal – ähnlich wie ein Bank-o-mat – deine Einkäufe selbst über den Scanner, die Kasse zeigt den Betrag an und du bezahlst durch Einwurf des Geldes oder durchziehen der Bankkarte (plus PIN).

Noch gibt es daneben weiterhin auch normale Kassen, an denen dich ein Mensch abkassiert. Aber für die Briten scheint das schon ein akzeptiertes Vorgehen zu sein. Ungefähr ein Drittel der Kunden zahlt in den Supermärkten schon auf diese Wiese, würde ich sagen.

Diebstahl ist dabei nicht ganz so einfach, wie es der erste Anschein vermuten lässt. Der Einkaufswagen/ Korb mit allen Einkäufen steht links vom Scanner, der nicht nach oben scannt, sondern zum Kunden hin. Es werden nun alle Einkäufe am Scanner vorbei geführt– jeder Bewegung im (recht weiten) Blickfeld des Scanners von links nach rechts, die nicht erkannt wird, erzeugt einen hörbaren Biepton und muss bis zum Erfolg wiederholt werden. Durch das große Sichtfeld des Scanners ist es ziemlich auffällig, wenn versucht würde, Einkäufe außerhalb des Sichtfeldes zu bewegen – ebenso, wie es für einen aufmerksamen Beobachter auffällig ist, wenn ein Scanvorgang nach dem Biepton nicht wiederholt wird.

Trotzdem lässt sich diese maschinelle, kalkulierbar reagierende Lösung vermutlich leichter austricksen als ein (potentiell) aufmerksam beobachtender Mensch. Ob sich das trotzdem lohnt, weil die Einsparungen bei den Personalkosten die (unvermeidlichen) Diebstähle, kann ich nicht sagen. Aber es scheint sich zu lohnen.

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Nie wieder Budget (oder Avis)

Budget und Avis Office in Nottingham, UK

Hier gabs keine Autos, auch wenn Budget und Avis im Internet und in der Werbung einen anderen Eindruck erwecken.

Im Ausland ein Auto zu mieten, ist keine so selbstverständliche Sache. Und über das Telefon für einen Nicht-Muttersprachler eine noch etwas spannendere Angelegenheit als in Persona. Trotzdem sollte man meinen, dass international aktive Autovermietungen auch auf Touristen eingestellt und vorbereitet sind und daher auch solche Anfragen professionell und zuverlässig abwickeln können.

Ich habe in Great Britain nun mit zwei solchen Unternehmen zu tun gehabt – mit gemischten Ergebnissen. Hier die Story dazu, vorweg jedoch die persönliche und von diesen Erlebnissen geprägte Empfehlung:

  • Budget / AVIS: Finger weg! Unseriös und unzuverlässig!
  • Enterprice: Beherrschen ihr Kerngeschäft, jedoch intransparente Preispolitik.

 

 

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G wie Deutschland

Ihr kennt das ja bestimmt: Wenn ihr auf einer internationalen Webseite ein Formular ausfüllen müßt /wollt und euer Herkunftsland aus einer Auswahlliste aller Länder der Welt auswählen sollt, dann weiß man nie, ob man nun unter D wie Deutschland oder G wie Germany suchen muß. Nicht weiter schlimm, aber British Airways hat sich eine besonders ungewöhnliche Variante einfallen lassen, die ich nicht unbeachtet lassen möchte:

Sie hat sich entschieden, Deutschland  so zu benennen, wie die dortigen Eingeborenen es meist nennen: „Deutschland“ (Kundenfreundlich!). Allerdings haben sie dann entschieden, es – in der ansonsten streng alphabetischen Liste – nicht etwa unter „D“ einzusortieren, sondern unter „G“. G wie Germany:

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Unheimlich: Die Britts begeistern sich für „Schland“

Spiegel

In der New York Times preißt ein britischer Journalist deutsche Wertarbeit (Quelle: Spiegel)

„Don’t mention the war“ – viele Britten – insbesondere die britische Presse – haben seit dem 2. Weltkrieg immer ein schwieriges Verhältnis zu Deutschland und den Deutschen als Gesamtheit gepflegt. Interessanter Weise habe ich nie erlebt, dass dieses schwierige zwischen-nationale Verhältnis sich auf die persönlichen Beziehungen niedergeschlagen hat. Nie habe ich erlebt, dass mir in England oder in Wales unfreundlich oder mit Vorurteilen begegnet wurde.

Trotzdem: Der grausame Bombenkrieg der Deutschen hat häßliche Narben in der Wahrnehmung „Deutschlands“ in England hinterlassen. Hinzu kam eine mehr als unglückliche Niederlagenserie englischer Fußball-Teams gegen deutsche Mannschaften, die Gary Lineker zu der Aussage verleiteten:

Football is a simple game; 22 men chase a ball for 90 minutes and at the end, the Germans always win.

In selbst erklärten „Mutterland“ des Fußballs ist das eine schmerzliche Erfahrung, die nicht immer zu Linekers  Resignation führte.  Und gern hat die britische Presse dieses Pferd geritten: Deutschland war immer für eine gehässige oder hämische Schlagzeile (oder Fotomontage) gut.

War. Wohlgemerkt.

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JR in Baden-Baden

Ausschnitt: Projekt WOMEN ARE HEROES von JR (2008), Favela Morro da Providência in Rio de Janeiro,Brasilien

Ausschnitt: Projekt WOMEN ARE HEROES von JR (2008), Favela Morro da Providência in Rio de Janeiro,Brasilien

Als ich gehört hab, dass JR in Baden-Baden ausstellt, ich so: WTF? Dallas? Ich dachte, das wär überstanden?

War natürlich nicht der JR von Dallas. Leider auch nicht mein Jugendfreud, dessen Namen mit diesen Initalien begannen und der promt JR als Spitznamen weg hatte. Sondern der JR. Der Künstler. Nie gehört? Ich vorher auch nicht.

Jedenfalls der stellt zur Zeit in Baden-Baden aus, im Museum Frieder Burda. Was witzig ist, weil mit der Burda-Familie (b.z.w. ihren Minions) habe ich mehr als eine „Vergangenheit“, die nicht immer von  tiefer Zuneigung geprägt war. Und doch mein Leben geprägt hat. Ausgerechnet meine Begleitung beim Besuch der JR Ausstellung hatte ich im Rahmen meiner ersten Begegnung mit dem Burda-Konglomerat zum ersten Mal getroffen. Immerhin von 20 Jahren.

Damit nicht genug der Parallelen dieser Ausstellung zu meiner Bio. Brasilien hat JR auch noch verarbeitet – doch mehr dazu später.

JR steht (laut Wikipedia) für „Juste Ridicule“, was nicht etwa der Name des Künstlers ist, sondern in etwa „nur albern“ bedeutet. Obwohl er Fotografien von sich zulässt, hält der französische Künstler JR (*1983) seine Identität verborgen. Er ist- wie Bansky – ein Streetart Künstler und angeblich (wenn man der offiziellen Legende folgt) kommt er auch selbst von  der Straße.

"Bauhaus" - aus dem Projekt "unframed" by JR (Ausschnitt)

„Bauhaus“ – aus dem Projekt „unframed“ by JR (Ausschnitt)

Seine Methode: Er fotografiert Menschen,  druckt diese Bilder in Schwarz-Weiß in riesigem Format aus und plakatiert damit Hauswände, Mauern, Treppen, was auch immer. In Baden-Baden sind nun Fotos der Installationen der Ausdrucke der Fotos zu sehen. Und es ist eine starke Ausstellung geworden.Wirklich sehenswert. Einzige Kritik: Ich hätte gern noch mehr Bilder von JR gesehen.

Was macht JR mit seiner Methode? Bekannt wurde er in Frankreich ab 2004 mit dem Projekt „Portrait of a Generation“. Nach Unruhen in Pariser Vororten hatten Politiker und Presse eine Hass-Kampagne gegen die Jugendlichen aus der Vororten gestartet und sie zur „Verlorenen Generation“ erklärt. JR plakatiert seine Fotos von Grimassen schneidenden Jugendlichen in eben diesen Vororten und auch in gutbürgerlichen Vierteln von Paris. Die Bilder provozieren die Passanten, indem sie die Darstellung dieser Generation durch die Medien hinterfragen.

Das Projekt „Face 2 Face“ (2007) zeigt Israelis und Palästinenser mit den gleichen Berufen – zum Beispiel Lehrer, Krämer, Bildhauer – unter Tränen lachend, schreiend oder Grimassen schneidend vor JRs Objektiv. Er plakatiert die riesigen Fotos auf Hauswänden in den Siedlungen dies- und jenseits der Grenze und sogar auf den Grenzanlagen selbst. Die Botschaft ist unübersehbar: Anhand ihrer Gesichtszüge lassen sich die verfeindeten Bevölkerungsgruppen nicht unterscheiden.

Beispiel: Projekt “Face 2 Face” (2007) by JR

Beispiel: Projekt “Face 2 Face” (2007) by JR:

Aus: Projekt “Women are Heroes” by JR

Aus: Projekt “Women are Heroes” by JR

Das Projekt „Women are Heroes“ realisiert JR zunächst 2008 in die Favela Morro da Providência in Rio de Janeiro. Er fotografiert die Bewohnerinnen der Favela. Sie sind die ersten Leidtragenden der Drogenkriminalität, die Schwächsten der Gesellschaft und doch ihr Pfeiler. Die Hütten des Viertels beklebt er mit wandhohen Postern, Schwarzweiß-Fotos von Augen und Gesichtern, Nahaufnahmen der Frauen. Das Projekt , über das er auch einen gleichnamigen Film dreht, führt JR dann in Kenia, Liberia, Sierra Leone, Indien und Kambodscha weiter.

Im Projekts „The Wrinkles of the City“ thematisiert JR die ältere Generation. Nach Stationen in Cartagena, Los Angeles, Havanna und Shanghai führt ihn das Vorhaben Anfang 2013 nach Berlin. Dort befragt er die »Alten« nach ihren Erinnerungen und plakatiert die Fotos der durch das Leben gezeichneten Menschen auf die von der Geschichte geformten Mauern. Die Ausstellung zeigt leider nur einige der Berliner Bilder. Mehr davon ist jedoch in den Kurzfilmen zu sehen, die im Untergeschoss des Museums (etwas versteckt) gezeigt werden.

Für das Projekt unframed (»ungerahmt«) verwendete JR nicht eigene Fotos, sondern Werke bekannter oder unbekannter Fotografen und plakatierte diese in Marseille, Bordeaux, Washington, São Paulo, Grottaglie in Süditalien.  Die Ausstellung zeigt Projektaufnahmen aus Vevey und aus Marseille. JR besucht hier Bewohner des Arbeiterviertels Belle de Mai, wählt Hunderte von Fotos aus ihren Fotoalben aus und plakatiert anschließend ein gutes Dutzend davon im Viertel zwischen Hafen und Hauptbahnhof: Schnappschüsse aus der Zeit der Volksfrontregierung, alte Klassenfotos, Bilder von Matrosen, Ausflüglern und Pendlern.

INSIDE OUT – JEDER KANN MITMACHEN

Im aktuell laufenden Projekt „inside out“  will JR mit so vielen Menschen wie möglich »das Innerste nach außen kehren« und wünscht sich, dass jeder öffentlich für das einsteht, was ihm wichtig ist. Bereits über 200.000 Personen nahmen mit ihren Porträts am Projekt INSIDE OUT teil.

Aus dem Projekt “The Wrinkles of the City

Aus dem Projekt “The Wrinkles of the City“ by JR, Berlin

JR gelingt es 2013 – als erstem Künstler überhaupt – den Times Square im Herzen New Yorks mit Porträts zu bekleben. Sein Mittel zum Zweck sind auch hier Fotos: Porträts, die in mobilen Fotokabinen gemacht oder über die Internetseite des Projekts eingeschickt werden und anschließend von den Porträtierten selbst in den öffentlichen Raum gebracht werden. JR ist Drucker geworden. Das Museum Frieder Burda berichtet über die Antizipation des Projektes:

Schnell wird aus der Idee ein politisches Ausdrucksmittel: In Tunesien überkleben die Menschen Porträts des Diktators mit ihrem eigenen Bild; in Pakistan weisen Minderheiten mit INSIDE OUT-Bildern auf ihre Verfolgung hin; in der Arktis prangt ein riesiges Auge und macht auf den Raubbau an einem der letzten intakten Ökosysteme der Erde aufmerksam; in den USA bekleben die Lakota-Indianer ihre Zelte mit Fotos und in Berlin demonstrieren junge Russen gegen die Homophobie in ihrem Land.

 

Viele interessante Beispiel und die Regeln zum Mitmachen finden sich auf der Web-Seite:  www.insideoutproject.net

JRs Bilder und Installationen sind politisch und parteiisch, ohne Parteipolitisch zu sein, sie sind humorvoll und menschlich, authentisch und doch abstrakt. Große Kunst. Absolut sehenswert!

 

Die Ausstellung ist noch bis zum 29. Juni 2014 im Museum Frieder Burda in Baden-Baden zu sehen.

 

Aus dem  Projekt “Women are Heroes

Aus dem Projekt “Women are Heroes“ by JR, Kenia

 

Siehe auch:

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global aCtIVISm im ZKM, Karlsruhe

global activism @ zkm, KarlsruheNoch bis Ende des Monats (hier: März 2014) ist eine spannende Ausstellung im ZKM in Karlsruhe zu sehen: global aCtIVISm.

Diese Ausstellung ist keine klassische Kunstausstellung. Sie ist eine Konfrontation von politischer Kunst mit einer Sammlung von kreativen Artefakten aus den weltweiten Protestbewegungen der letzten Jahre: Der Proteste im Westen (Occupy, Stuttgart 21, Wikileaks, …) , der breiten Rebellionen und Aufstände in der arabischen Welt, oder der vereinzelten Proteste in Russland (Pussy Riot, …).

Dabei wird deutlich, das die Grenzen zerfließen: Während die Artefakte – Flugblätter, Dokumentationen, Plakate, Zelte, Protest-Installationen, Videos – vor allem praktischen Zwecken und zum Transport inhaltlicher Forderungen dienen, sind die typischen Kunstobjekte meist unpraktische, zum nachdenklichen Betrachten bestimmte Exponate. Doch immer wieder verschwimmt diese Trennung. Weil bei einem Ausstellungsstück nicht klar ist, ob es ein Artefakt ist, dessen ErstellerIn über den konkreten Protestzweck hinaus Kritik an größeren gesellschaftlichen Zusammenhängen und Denkweisen üben wollte oder ob sich hier einE KünstlerIn in ihren Stil- Ausdrucksmitteln den der Protestbewegungen angenähert hat. Das auf beiden Seiten immer wieder auch mit Ironie und Satire gearbeitet wird, macht die Unterscheidung nicht einfacher – den Besuch der Ausstellung dafür um so unterhaltsamer. Den Rest des Eintrags lesen. »

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Die Methode der drei Siebe

Eule

Ganz aufgeregt kam ein Mann zu einem Weisen gerannt: „Ich muss dir etwas erzählen. Dein Freund …“

Der Weise unterbrach ihn: „Halt!“ Der Mann war überrascht.

„Hast du das, was du mir erzählen willst, durch die drei Siebe gesiebt?“, fragte der Weise.

„Drei Siebe?“, wiederholte der Mann verwundert.

„Richtig, drei Siebe! Lass uns prüfen, ob das, was du mir erzählen willst, durch die drei Siebe passt. Das erste Sieb ist die Wahrheit. Ist das wahr, was du mir erzählen willst?“

„Ich habe es selber erzählt bekommen und …“

„Na gut. Aber sicher hast du es mit dem zweiten Sieb geprüft. Das zweite Sieb ist das der Güte. Wenn es nicht sicher wahr ist, was du mir erzählen möchtest, ist es wenigstens gut?“

Zögernd antwortete der Mann: „Nein, im Gegenteil …“

„Dann”, unterbrach ihn der Weise, „lass uns auch noch das dritte Sieb anwenden. Ist es wichtig und notwendig, es mir zu erzählen, was dich so aufregt?“

“Wichtig ist es nicht und notwendig auch nicht unbedingt.“

„Also mein Freund“, lächelte der Weise, „wenn das, was du mir erzählen willst, weder wahr noch gut noch notwendig ist, so lass es lieber sein und belaste dich und mich nicht damit.”

(Zen Geschichte)

Ich würde sagen, 50% von dem was in der Presse und im TV gebracht wird, besteht diesen simplen Test nicht. Lasst uns schauen, dass zumindest das, was wir selbst verbreiten, wenigstens einem dieser Kriterien genügt.

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Endlich wieder Kriege führen

von Arthuro de las Cosas

Kata Legrady - Smart Pistols
Kata Legrady – Smart Pistols

Der Pastor segnet schon wieder deutsche Krieghandlungen

(bestochen mit dem Amt der Bundespräsidenten)

bevor er die Soldaten in den Tod schickt

für die Profite der DAX Unternehmen

und sichere Arbeitspätze in der

Mordwaffen-Herstellungsindustrie

Staatsräson statt fünftes Gebot, weil:

Was sollen wir auch sonst machen mit den vielen Arbeitslosen?

Jahrelang haben wir sie mit Hartz mürbe gemacht

jeden noch so beschissenen Job anzunehmen

und an Ego-Shootern trainiert.

Bevor sie jetzt vielleicht eine augenblicklich gänzlich unpassende Revolte

anzetteln

schicken wir sie doch besser zum Krepieren nach

wo immer wenigstens ihr Tod noch deutschen Interessen dient.

Und wo sie vielleicht vorher noch die Flüchtlingszahlen minimieren

bevor die schon wieder medienwirksam im Mittelmeer ersaufen.

Schwere Entscheidungen

Kata Legrady - Smart Pistols 2
Kata Legrady – Smart Pistols 2

zwischen Moral und Pflicht

diese Tapferkeit

diesen Mut

sollte doch unbedingt mit einer Sold-Erhöhung von 10% belohnen werden

nicht für die Todgeweihten

sondern für die unerschrockenen Helden

die solches den BILD-Lesern als unvermeidliche Christenpflicht

verkaufen

müssen

Wo andere deine Euros begehren, da halt ihnen die Waffe an den Kopf

hat doch schon Jesus Christus gepredigt.

In etwa. Grob.

Oder so ähnlich.

Und wenn er denn sein muss,

dann ist so ein Krieg ja noch lange kein Mord.

Wenn so ein Afghane, oder

eine dieser verschleierten, unterdrückten Afghaninnen, oder eines

von diesen großäugigen, ungläubigen Kindern

dort (=weit weg von HIER)

Kata Legrady - Smart Pistols 3
Kata Legrady – Smart Pistols 3

durch deutsche Soldaten

oder deutsche Waffen

(unbeabsichtigt!)

gekillt werden

dann ist das halt

Gottes Wille!

und auf keinen Fall

so schlimm

wie die Pille danach.

AMEN

Weitere Lyrik von Arthuro de las Cosas:

in music
crazy me
w/ and w/out you
Todfeinde zu unseren Gunsten
Schwerer Rückfall
Murder my Sweet
memories of the blazing sun
Die Sehnsucht des Dichters nach dem .

Fotos: Ausstellung Smart Pistols von Kata Legrady  im MKK Karlsruhe, aufgenommen von Carsten Buchholz.

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Eine Lanze für Ägypten

Gastbeitrag von Mulle

An dieser Stelle möchte ich mal eine Lanze für Ägypten brechen:Ägypten Das Land (vom Zoll abgesehen) hat mich positiv überrascht. Ich habe ziemlich viel Nerv und Abzocke erwartet, das ist aber nicht so. Die Ägypter sind sehr freundlich, wir werden oft einfach so auf der Straße mit „Welcome“ angesprochen oder bekommen das einfach nur zugerufen. Selbst die Kutschenfahrer, Souvenirverkäufer und Felukka-Kapitäne, die einen halt immer ansprechen, ob man nicht was kaufen oder mitfahren möchte, fragen und wenn man „Nein, danke“ sagt, ist das okay. Nur einmal war es nervig, an den Pyramiden, da hat sich ein Verkäufer nicht damit zufrieden gegeben. Aber das war nur ein einziges Mal und es war am absoluten Touristen-Spot. Ansonsten habe ich die Ägypter wirklich nur als freundlich und hilfsbereit erlebt.Auch von der Sicherheit her sollte man sich keine Gedanken machen. Wir hatten keinerlei Probleme und haben auch keine Probleme gehört oder gesehen. Es ist vielleicht nicht die beste Idee, nach dem Freitagsgebet auf den Tahrir-Platz zu gehen, sonst muss man sich da keine Gedanken machen. Die Ägypter achten darauf, dass den Touristen nichts passiert, vor allem jetzt, wo so wenige da sind. Um es mal in Zahlen zu fassen: In Assuan, einem absoluten Touristenort, haben wir an einem Tag nur 5 gesehen, am nächsten immerhin 20, das aber auch nur, weil gerade 3 Kreuzfahrtschiffe angelegt haben.Ein großer Vorteil der ausbleibenden Touristen ist, dass man die Sehenswürdigkeiten fast für sich alleine hat. Sowohl an der Pompeius-Säule als auch in den Katakomben waren wir die einzigen ausländischen Touristen. Und das sind die Top-Sights von Alexandria! An den Pyramiden von Gizeh, haben wir gerade mal 20-30 ausländische Touristen gesehen (von einem Bus voller Chinesen mal abgesehen). Aber nur 20-30, das ist nix! Und was man denkt, dass sich die Souvenirverkäufer dann auf die verbleibenden stürzen, stimmt nicht.Wie gesagt: Ein sehr angenehmes Land mit sehr guter touristischer Infrastruktur, das im Moment jeden Touristen gebrauchen kann.

Also: Wenn Ihr einen Urlaub plant, fahrt nach Ägypten, solange die Situation noch so günstig ist und Ihr die Sehenswürdigkeiten für Euch alleine habt! Aber lasst Auto oder Motorrad zuhause, das kriegt Ihr so schnell nicht mehr wieder aus dem Land raus ;-).

Foto: Mulle

 

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