Artikel getaggt mit Spekulation

The State of Bitcoin

Non-Bitcoin Wallet

Nein, er ist immer noch nicht kaputt gegangen. Trotz aller Prophezeihungen von Börsengurus und Massenmedien, Zukunftsforschern und Publizisten. Nach diesen professionellen Wahrsagern dürfte es ihn schon lange nicht mehr geben, den Bitcoin.1 Beziehungsweise die rund 18.417.908 Bitcoin, die derzeit im Umlauf sind (heute Abend dann schon wieder etwas mehr).

Derzeit bezahlt man für einen Bitcoin etwas über 8.000 Euro. Das ist weniger als die Hälfte von dem, was man auf dem Höhepunkt des Hypes 2017 für ihn zahlen mußte – aber auch ungefähr 10x so viel wie er kostete, als ich vor rund fünf Jahren anfing, mich mit Blockchains und Kryptowährungen zu beschäftigen.

Also von einem „Hype“ kann man bei Bitcoin jetzt ehrlich nicht mehr sprechen. Oder es wäre der längste Hype in der Geschichte der Hypes (wenn man mal vom Internet-Hype absieht, schließlich ist ja immer noch nicht klar, ob sich diese seltsame Technologie in der CDU jemals durchsetzen wird).

Auch technisch ist die Bitcoin Blockchain auch im Jahr 11 ihrer Existenz weiterhin stabil und ohne Unterbrechung funktional (das können weder die Banken noch Unternehmen, noch manch andere Kryptowährung von sich behautpten) und der Energieverbrauch der Bitcoin Blockchain dürfte sich in der letzten vier Jahren ungefähr halbiert haben (was praktisch keine andere Industrie – und schon gar nicht die Bankenbranche – von sich behaupten kann). Jedenfalls ist die entsprechende Kritik am angeblich zu hohen Energieverbrauch von Bitcoin vollständig verstummt. Und der Energieverbrauch wird weiter sinken.

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  1. Bitcoin has died 381 times. Totgeschrieben seit 2010 – jeweils mit dem damals aktuellen Kurs.[↩zurück ↩]

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Kleine Blasologie (über Blasen und ihre Unterarten) und Bitcoin

Gedruckte US Dollars seit 1918.

Erschreckend, diese Bitcoin-Blase? Dieses Bild stellt allerdings die Entwicklung die Menge an gedruckten US-Dollar Noten dar. Eine Währung (wie der Euro oder die D-Mark – und Bitcoin) ohne realen Gegenwert.

Jetzt ist ja wieder „Unwort“-Zeit. die Zeit, in der Das Unwort des Jahres 2017 gewählt wird. Für mich persönlich ist „Blase“ das Unwort des Jahres 2017.

  • Bitcoin sei eine Blase hieß es – als der Bitcoin-Kurs zum erstem Mal über 2.000 Euro stieg und sich damit gegenüber dem Jahresanfang mehr als verdoppelt hatte.
  • Bitcoin sei eine Blase und der Kurs werde bald abstürzen, hieß es, als der Kurs dann 4,5 Monate später über 3.000 Euro stieg.
  • Bitcoin sei eine Blase und der Kurs werde bald abstürzen, hieß es, als der Kurs dann 2 Wochen später über 4.000 Euro stieg.
  • Bitcoin sei eine Blase und der Kurs werde bald abstürzen, hieß es, als der Kurs dann 6 Wochen später über 5.000 Euro stieg.
  • Bitcoin sei eine Blase und der Kurs werde bald abstürzen, hieß es, als der Kurs dann 1,5 Wochen später über 6.000 Euro stieg.
  • Bitcoin sei eine Blase und der Kurs werde bald abstürzen, hieß es, als der Kurs dann 18 Tage später über 7.000 Euro stieg.
  • Bitcoin sei eine Blase und der Kurs werde bald abstürzen, hieß es, als der Kurs dann 7 Tage später über 8.000 Euro stieg.
  • Bitcoin sei eine Blase und der Kurs werde bald abstürzen, hieß es, als der Kurs dann 4 Tage später über 9.000 Euro stieg.
  • Bitcoin sei eine Blase, hieß es, als der Kurs dann 4 Tage später über 10.000 Euro stieg. Danach kamen die Blasenseher gar nicht mehr schnell genug hinterher, die „Blase“ zu beschwören, so schnell stieg der Kurs auf 14.000 Euro, wo er ein paar Wochen herum pendelt, ohne sich darum zu scheren, auch nur – wie es sich gehören würde – Anzeichen eines Absturzes zu zeigen.

Update Anfang März 2018: Nach einem drastischen Absturz des Kurses Ende Januar / Februar auf fast 5.000 Euro („Jetzt platzt die Blase“ – riefen viele) inzwischen ist er bei 9.000 Euro. Also immer noch ungefähr neun mal so viel wert wie vor einem Jahr. Prozentual war das keineswegs der heftigste Ansturz in der Geschichte von Bitcoin. Und eine normale Erholung.

Update Juni 2019: Nachdem der Bitcoin zwischenzeitlich mal bei 3.500 Euro lag, hat er sich inzwischen schon wieder auf fast 10.000 Euro gemausert. Auch das halte ich für überhöht, aber trotzdem gilt das was ich unten geschrieben habe weiter.

Und um es vorweg zu nehmen: Ja, ich bin durchaus der Meinung, dass der Bitcoin-Kurs inzwischen (Stand Dezember 2017) höher ist, als ich es rational begründen könnte (meine konservative Vorhersage war Ende 2016: 1.000- 2.000 €/Bitcoin für Ende 2017). Denn im Vergleich zu dem Kursverhalten noch vor einem Jahr zeigt sich der Bitcoin-Kurs jetzt ziemlich uneleastisch gegenüber den Branchen-Nachrichten. Noch vor einem Jahr haben News von Hacks und technischen Problemen regelmäßig einen Kurssturz zwischen 30-40% ausgelöst. Heute sackt der Kurs bei solchen Nachrichten höchstens Mal um 10-20%, obwohl Bitcoin aufgrund langer Transakationsdauer (Update März 2018: gelöst) und hoher Transaktiongebühren (Update März 2018: gelöst) seine Anwendung als Zahlungsmittel zumindest temporär fast vollständig eingebüst hat. Und das eine Änderung dieses Zustandes eher Monate als Tage dauern wird, scheint aktuelle Neu-Investoren kaum zu beeindrucken.

Kurz: Ja, man könnte die Höhe des derzeitigen Bitcoin Kurses als eine Blase bezeichnen.

Das Problem daran  (und warum ich das Wort „Blase“ als Unwort des Jahres 2017 sehe), ist, das das Wort „Blase“ im letzten Jahr so inflationär gebraucht wurde, dass es praktisch jede Aussagekraft verloren hat. Wenn ein Kurs von 2.000 Euro pro Bitcoin schon eine Blase war, was ist denn das, was wir danach gesehen haben? Schlimmer noch: Diese „Bitcoin Blase“ von denen herbei geredet worden ist, die vor ihr warnen wollten. Siehe oben. Warum?

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Ist Bitcoin ein reines Spekulationsobjekt?

Eigenschaften von klassischen Gütern

Eigenschaften von klassischen Gütern

Bitcoins seien ein reines Spekulationsobjekt, hat neulich jemand – auf einen Beitrag von mir reagierend – behauptet. Spielgeld also. Nicht relevanter als Monopoly-Geld. Nur, das sich Leute davon Gewinn erhoffen.

Bevor ich erkläre, warum ich mich (aus gänzlich anderen Gründen) mit Bitcoins (und anderen Digi-Währungen) beschäftige, will ich diese Behauptung mal grundsätzlich ökonomisch (und Ergebnis-offen) untersuchen. Mir ist auf Anhieb kein anderes Ding eingefallen ist, dass nur zu Spekulationszwecken existiert und mit dem ich Bitcoins vergleichen könnte. Außer vielleicht Kasino-Jetons, aber die gibt es nur in einem kontrollierten Umgebung und werden nicht an Börsen gehandelt. Passen also schlecht als Vergleich.

Deshalb muss ich ein wenig weiter ausholen und betrachten, welche Funktionen (reale und virtuelle) Güter für uns haben, sodass wir nach ihnen streben. Klassische Güter haben Ernährungs-, Informations-, Nutzungs-(1), Produktions-(2), Unterhaltungs- und Schönheitsfunktionen. Einiges dient dem reinen menschlichen Überleben, anderes der menschlichen Weiter-Entwicklung und anderes vor allem dazu, damit unser unausgelastetes Hirn sich besser fühlt.

Recht früh wurden Geld und Geld-ähnliche Dinge erfunden, um Funktionen abzudecken, Den Rest des Eintrags lesen. »

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