Artikel getaggt mit Gewalt

Bericht zum „Entdagger-Spaziergang“ vom 09.05.15

Daniel Bangert

Seit zwei Jahren protestieren Menschen aus Darmstadt und Umgebung friedlich gegen die US-amerikanische NSA-Abhöreinrichtung im Dagger Komplex in Griesheim (bei Darmstadt). Am Samtag 9.Mai 2015 kam es dabei zu einer Eskalation, über die es  unterschiedliche Darstellungen gibt. Die Darstellung der Polizei wurde zwar teilweise über die Presse veröffentlicht (Darmstädter Echo – siehe auch bei Heise.de), ist jedoch auf der Web-Seite der Polizei noch nicht nachlesbar. Ich werde sie verlinken, sobald das erfolgt ist.

Hier die Darstellung der Ereignisse durch den Veranstalters der Proteste, dem Bündnis Demokratie statt ܜberwachung und NSA-Spion Schutzbund:

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Mobbing und Rassismus an der Carl-Zuckmayer-Realschule Nierstein

Zivilcourage an der SchuleUpdate 27.5.2013: : Die Grünen Rheinland-Pfalz haben das Thema aufgegriffen und Schulleiter Hans-Jürgen Pitzer um ein Gespräch gebeten (und mich von sich aus darüber informiert). Falls es weitere Neuigkeiten dazu gibt, werde ich natürlich darüber berichten.

 

Ich bin entsetzt über den Bericht über Mobbing und Rassismus an der Carl-Zuckmayer-Realschule in Nierstein und das abwiegelnde Verhalten des Rektors Pitzer. Was ist passiert? Ein Mädchen wird an der Schule wegen ihre Hautfarbe beschimpft. Auf Intervention des Vaters werden die Täter zur Rede gestellt und entschuldigen sich. Doch nach ein paar Tagen geht es wieder los und dieses Mal schlimmer: Es wird auch gespuckt und mit Gewalt gedroht. Offensichtlich haben die Lehrkräfte pädagogisch versagt – sie konnten ihren Schülern nicht klarmachen, warum solches Verhalten falsch ist und haben das Mädchen nicht ausreichend vor Mobbing und Rassismus geschützt.

Doch dann beginnt der eigentliche Skandal. Der Rektor verharmlost öffentlich die Taten und kritisiert statt dessen den Vater des Opfers. Rassismus und Mobbing verharmlosen geht gar nicht! Wer solche Äußerungen von sich gibt, ist nicht fähig, eine Schule zu leiten. Andere Eltern haben ja auch schon das Vertrauen in die Schulleitung verloren:

Maria Illig (53), Mutter einer anderen Schülerin der Realschule in Nierstein, hat bereits aufgegeben. „Meine Tochter wird auch ständig Nigger genannt, aber mit der Schulleitung oder Eltern darüber zu sprechen, bringt meiner Meinung nach nichts“, erzählt die Brasilianerin. „Ich bin einfach erstaunt, wie viel Rassismus es noch in Deutschland gibt“, sagt sie entsetzt.

Quelle: Allgemeine Zeitung – Rhein Main Presse, 15.5. 2913

Wo endet die Rauferei – und fängt Mobbing an?

Rassismus schadet bereits in kleine MengenSchulleiter Hans-Jürgen Pitzer: Für ihn sei es normal, dass zwischen elfjährigen Kindern gewisse Beleidigungen und Hänseleien vorkommen. „In diesem Alter über Rassismus zu sprechen, ist aber für mich total überzogen“, so der Rektor.

Mobbingberatung.de meint dazu: Bei einem normalen Streit streiten zwei gleich Starke gegeneinander. Beim Mobbing ist einer von beiden physisch und psychisch stärker. Der Täter will an Status gewinnen, indem er einen anderen gezielt fertig macht und andere dafür benutzt. Es liegt eine Asymmetrie der Macht vor, die die ganze Klasse in eine Schieflage bringt.

 

Der Rektor der Carl-Zuckmayer-Realschule in Nierstein hat nicht nur pädagogisch dabei versagt, Rassismus zu bekämpfen – er stellt sich auch auf die Seite der Täter. Kein Wunder wenn Eltern kein Vertrauen in ihn haben. Solche Schulen sind Brutstätten des Rechtsextremismus.

Patrick Gensing hat sehr gut beschrieben, wie die Morde der NSU mit dem Rassismus in der Mitte der Gesellschaft zusammenhängen:

Die Neonazis kommen aus unserer Mitte. […] Die NPD ist Symptom, nicht Ursache des Rassismus. Schaut man in den braunen Abgrund, spiegeln sich die Missstände der Mehrheitsgesellschaft wider, eine groteske Fratze, die höhnisch die Unzulänglichkeiten und Mängel aufzählt – wenn man ihr denn zuhören mag.Es ist wichtig, über die Neonazis zu berichten. Doch nun muss der nächste Schritt folgen. Wer ausschließlich über die NPD reden will, schweigt über den Rassismus und Antisemitismus der Mehrheitsgesellschaft. Dabei liegt genau hier der Schlüssel, um den Rechtsextremismus zu besiegen.

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Konfliktbewältigung an der Schule

Wie sich Amokläufe an Schulen verhindern lassen

Interessanter Artikel, weil die konkreten Maßnahmen

  1. nicht gesetzlich verankert werden können
  2. unabhängig von Amokläufen einen günstigen Einfluss auf das Zusammenleben, das Lernen und die Gesellschaft haben würden

Im Berliner Stadtteil Neukölln sollen ab dem nächsten Schuljahr Sicherheitsleute die Schulhöfe überwachen
http://www.spiegel.de/schulspiegel/0,1518,490859,00.html

An fünf Berliner Grundschulen in den Bezirken Kreuzberg, Friedrichshain und Schöneberg wachen blau uniformierte 1-Euro-Job Aufsichtskräfte auf dem Pausenhof
http://www.spiegel.de/schulspiegel/0,1518,464981,00.html

An der Ganztagsschule in St. Pauli direkt an der Reeperbahn setzt die Schulleitung auf die rote Strafbank:
http://www.spiegel.de/schulspiegel/leben/0,1518,491288,00.ht…

Im Herrmann-Hesse-Gymnasium in Kreuzberg übernehmen Senioren Mediations-Aufgaben
http://www.spiegel.de/schulspiegel/0,1518,487891,00.html

Bremen setzt auf Jugendsachbearbeiter der Polizei
http://www.spiegel.de/schulspiegel/leben/0,1518,484521,00.ht…

Die Eduard-Spranger-Schule in München setzt auf Schüler-Streit-Schlichtung
http://www.hsspranger.musin.de/streitschlichter.htm

 

 

Zwei interessante Artikel zum Thema Schüler, Konflikte und Gewalt letztes Wochenende im Darmstädter Echo

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1.
Anlass: Ein Referat des Marburger Schulpsychologe Dieter Krowatschek im Rahmen des Forums Lehrerbildung zum Thema „Wut im Bauch“.

Ein paar zentrale Thesen aus dem Artikel:

“Eltern und Lehrern fällt es oft schwer, einen kühlen Kopf zu bewahren und besonnen zu reagieren, wenn ein Kind vor Wut außer Rand und Band gerät. […] Schimpfen bringt nichts. Ignorieren lautet die Devise, wenn etwas nicht klappt und Lob ist eine Speise, die in Schulen viel zu selten vom Himmel fällt“.

“Den meisten Lehrern und Eltern völlig unbekannt, was Kinder und Jugendliche in der virtuellen Welt eigentlich erlebten. 90 Prozent der Erwachsenen kennen die Spiele nicht, mit denen sich Kinder viele Stunden täglich beschäftigen. Dennoch seien Eltern bereit, Computerspiele zu kaufen, die laut Jugendschutzgesetz für unter Sechzehnjährige verboten sind.”

“Schwerwiegend sei hierbei der Vertrauensverlust der Schüler in die Lehrer. Bei Schlägen, Erpressungen und anderen Akten der Gewalt gelte vielfach ‘das Gebot des Schweigens’.”

Bedauerlich ist, dass der Artikel vor allem die Bedrohung benennt, aber das Konzept Krowatscheks eigentlich nur streift. Schlechter Journalismus, aber vielleicht trotzdem hier interessant.

http://www.echo-online.de/suedhessen/template_detail.php3?id…

Krowatschek, Dieter (2004) “Wut im Bauch – Aggression bei Kindern” (14,90 Euro)

Der Marburger Schulpsychologe Dieter Krowatschek erklärt anhand von vielen Fallgeschichten die wichtigsten unterschiedlichen Formen und möglichen Ursachen von Aggressivität bei Kindern und Jugendlichen. Mit seinem “Marburger Verhaltenstraining” präsentiert er grundlegende Techniken und Übungen, aber auch wichtige Sofortmaßnahmen im Umgang mit Aggression. Ein praktischer Ratgeber, der Eltern und Lehrern hilft, auch in kritischen Situationen kühlen Kopf zu bewahren und angemessen und besonnen zu reagieren. Der Marburger Schulpsychologe führt verschiedene Formen dissozialen Verhaltens vor und präsentiert Eltern und Lehrern einen Leitfaden mit bewährten Trainingsmaßnahmen für den Umgang mit schwierigen Kindern.

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Ein weiterer Artikel beschäftigt sich mit einem Darmstädter Präventionsprojekt:

“Das vom Bundesfamilienministerium […] geförderte Projekt “ich bin wie du” will erreichen, dass die kulturelle Vielfalt zur gegenseitigen Bereicherung genutzt und auch als solche verstanden wird. Die Schüler sollen nicht gleichgemacht werden […], sondern mit der Erarbeitung gemeinsamer Werte zu einem gedeihlichen Miteinander kommen.”

“Einwandererkinder kennen das Ursprungsland ihrer Eltern oft nur aus dem Urlaub. Trotzdem fühlen sie sich als Türke, Russe oder Kurde und vertreten diese Herkunft auch vor und vor allem gegenüber anderen. […] Ethnische Konflikte sind in Schulen alltäglich. Doch die gegenseitige Abneigung sei oft nicht persönlich bedingt, […] vieles kommt von Zuhause[…]. Deshalb sei es wichtig, mit den Schülern zu erörtern, wer sie selbst seien, wer gemeint ist, wenn ‘uns’ oder ‘wir’ gesagt werde und was die Eltern ihnen mitgeben.”

http://www.echo-online.de/kundenservice/a_detail.php3?id=527…

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Hier noch zwei Literaturlisten, über die ich bei der Suche gestolpert bin:

http://www.buch24.de/shopdirekt.cgi?id=0&p=&t=search…

http://www.uni-marburg.de/ivv/therapie/infothera/stoerspezpr…

 

 

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