Artikel getaggt mit Springer

Spam von Springer

Das es der Axel Springer Konzern mit dem Recht und Gesetz nicht so genau nimmt, ist hinreichend bekannt. Und er gerät deswegen zunehmend unter Druck.

Die Web-Seite BildBlog prangert schon seit Jahren die schwersten journalistischen Verfehlungen der Bild an. Neuerdings – insbesondere nach der Anti-Griechen-Hetze der Bild und dem respektlosen Umgang mit den vom Absturz der Germanwings Maschine betroffenen Menschen – kommen weitere Aktionen wie zum Beispiel die Weigerung von Einzelhändlern, die Bild anzubieten, der #BildBoykott Hashtag auf Twitter oder ein Pranger für Werbekunden der Bild hinzu. Auch ich habe hier schon die Verfälschung von Fakten angesichts der Euro-Krise durch die Bild kritisiert.

Und dieser Druck schadet. Keine Zeitung in Deutschland verliert so schnell an Auflage wie sein sein Flagschiff „Bild“ – allein 10% im letzten Jahr (siehe Graphik rechts).

Dennoch sollte das kein Grund sein, mich (illegal) zu belästigen. Kürzlich fand ich in meiner Spam-Mailbox – zwischen Mails, die mir Viagra und unseriöse Kredite verkaufen wollen, versuchen mir Trojaner und Viren unterzuschieben und mir unglaubliche Einkommensmöglichkeiten („Schnell geld Verdienen“) und Penisvergrößerungen anbieten – auch Post vom Springer Verlag. Darin wird mir die Bild am Sonntag zum Grabbeltisch-Preis angeboten – und noch 20 Euro Bestechungsgeld in Bar oben drauf:

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Wie ich im Urlaub meinen Chef verlor…

Niek Jan van Damme - Telekom Deutschland Gerade mal 10 Tage war ich weg. Urlaub. Entspanung. Dann komme ich wieder und habe plötzlich einen neuen Chef.  Sagen immerhin Springers „Welt am Sonntag“ und Thomas Heuzeroth („Wirtschaftsjournalist“). Klar, kann mal passieren. Kapitalismus und so.

Laut Springers „Welt“ und Thomas Heuzeroth ist der „Chef der Telekom“ ein gewisser „Niek Jan van Damme“. Ich hielt aber bisher Timotheus „Tim“ Höttges für den Vorstandsvorsitzenden der Deutschen Telekom AG. Und tatsächlich ist – wie eine schnelle Recherche zeigt: Tim immer noch unser Vorstandsvorsitzender.

Und die Interview-Einleitung der „Welt“ ist eine Falschinformation. Erzeugt durch schlechten Journalismus. Aus einer Kombination von sprachlicher Beliebigkeit und Relevanzignoranz.

Es beginnt beim Begriff „Chef„. Der Begriff ist aus dem Französischen entlehnt, von lateinisch caput (‚Kopf)‘. Kann auch im Deutschen alles heißen: Vom Eigentümer eines Unternehmens über den direkten Vorgesetzten bis hin zum Küchenchef.

Man kann sich jetzt streiten, ob der „Kopf“ der Deutschen Telekom AG der Vorstandsvorsitzende (Tim) ist oder der Aufsichtsratsvorsitzende Ulrich Lehner. Formal sicher Letzterer, operativ eher Tim. Aber ausgerechnet den Geschäftsführer der Telekom Deutschland GmbH (eine von sieben (!) Töchtern der Deutschen Telekom AG) zum „Chef der Telekom“ zu ernennen, ist mehr als fahrlässig. Und mein Chef ist er schon gar nicht, da ich (obwohl ich in Deutschland sitze) zur „Telekom Europa“ gehöre.
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Offener Brief: Werbung der Rewe Gruppe in der Bild

Bild KritikSeit langem beobachte ich, dass die Schlagzeilen und „Artikel“ der Bild maßgeblich dazu beitragen, Vorurteile zu verfestigen und weiter zu verbreiten, die Völkerverständigung zu unterlaufen und Hass und Gewalt in die deutsche Gesellschaft zu tragen. Mit Journalismus jedenfalls hat dieses Blatt nichts, aber auch gar nichts zu tun. Dabei ist keineswegs beruhigend, dass die Hetze der Redakteure dieses Blattes täglich „nur noch“ von 2 Mio Menschen gekauft (und von vielen mehr gelesen) wird.

Angesichts der derzeitigen Eskalation von Brandanschlägen, rechter Gewalt und Propaganda gegen Flüchtlinge habe ich mich entschlossen, nicht länger tatenlos zuzusehen, wie Hass verbreitet wird. Ich halte die Bild für eine wesentliche Ursache davon (jedenfalls deutlich einflussreicher als zum Beispiel NPD oder AfD).

Deshalb habe ich mich einer Initiative angeschlossen, die dort ansetzt, wo für die Verantwortlichen der Schmerz beginnt: Bei den Profiten. Bild würde nie erscheinen, wenn der Springer Verlag nicht mit Werbung riesige Profite machen würde. Bild gäbe es nicht ohne die Anzeigen großer deutscher Lebensmittelkonzerne.

Hauptanzeigenkunde ist schon seit einer Weile die Rewe Gruppe – vor allem für ihren Discounter „Penny“. Für diesen wird fast jeden zweiten Tag eine Anzeige auf der Titelseite der Bild geschaltet. Finanziert wird diese Werbung aus den Umsätzen, die die Kunden in den Läden der Rewe Gruppe mit ihren Einkäufen generieren.

Folgenden offen Brief habe ich deshalb gestern für die #Bildboykott-Gruppe an den Rewe Konzern geschrieben:

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Die Welt: Wie man aus heißer Luft eine Story für den rechten Zeitgeist macht

 Dietrich Alexander (stv. Ressortleiter Außenpolitik Die Welt)

Manche Zeitungsartikel scheinen Schlimmes für die Zukunft vorherzusagen. Nicht immer ist leicht zu durchschauen, ob das wirklich an den Fakten liegt, die sie zu präsentieren vorgeben. Doch was Dietrich Alexander neulich in Springers „Welt“ veröffentlicht hat, ist ein sehr dreister Versuch, nicht vorhandene Fakten in ein gewünschtes Weltbild zu pressen.

Zunächst war mir nur die reißerische Überschrift aufgefallen. Da hieß es: „Demografische Übermacht der Muslime unaufhaltsam“ – das klingt selbst für eine Überschrift mehr nach Wahlplakat als nach Journalismus. Im Zusammenhang mit Demografie (also der Forschung zum Bevölkerungswandel) ist der Begriff „Übermacht“ unangebracht, da es bei Demografie nicht um Macht geht. Und auch das Wort „unaufhaltsam“ enthält Wert- und Wunschvorstellungen, die erst mal mit Nachrichten-Journalismus nichts zu tun haben, sondern höchstens in einen Kommentar gehören.

Das ist der „Welt“ dann wohl auch aufgefallen, denn schon kurz danach änderte sie den Titel in „Muslime – Die Gewinner des demografischen Wandels“. Ein Titel, an dem erst mal nichts auszusetzen ist. Doch da hatte ich mir den Artikel bereits näher angesehen, weil mir eine Unstimmigkeit aufgefallen war:

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