Artikel getaggt mit Nationalismus

Endspiel: Kroatische Fahnenkunde

Republik Hrvatska

Kroatien (Republik Hrvatska) am Flughafen Rijeka

Ich bin kein Freund von Nationalismus und habe daher wenig mit Fahnen am Hut. Auch nicht zu internationalen sportlichen Ereignissen. Ich bin aber ein politischer Mensch mit geschichtlichem Interesse und lege schon einen gewissen Wert auf Präzision. Daher bezeichne ich sogenannte „deutsche Fans“, die anläßlich von (Sport-)Ereignissen mit der Reichskriegsflagge herumlaufen gern präzise als Faschisten.

Unser EU-Partner und Herrenfußballweltmeisterschafts-endspielteilnehmer Kroatien teilt mit Deutschland eine häßliche Vergangenheit: Das faschistische Ustascha-Regime war (Kriegs-)Partner des deutschen Nazi-Regimes und hat Minderheiten und missliebige Meinungen kaum weniger brutal unterdrückt, als ihre deutschen Freunde.

In Kroatien erlebt derzeit – wie auch in Deutschland und anderswo – ein aggressiver Nationalismus derzeit eine Renaissance (der – das ist mir wichtig, zu betonen – hier wie dort, nur von einer Minderheit forciert wird). Ich habe das selbst noch letzte Wochen in Kroatien beobachten und diskutieren können. Und in einem solchen Umfeld wie der Herren-Fiußball-WM kramen natürlich die unverbesserlichen Faschisten gern ihre Symbole & Devotionalien hervor, um sie zur Schau zu stellen und die Menschen daran zu gewöhnen.

Als ich heute auf Twitter einen Tread des kroatisch-stämmigen FR Journalisten Danijel Majic

Sympatische Selbstbeschreibung:

Danijel Majic

@DanijelMajic

Redakteur . Der grimmige FR-Reporter (Titanic). Kroate nur in Anführungszeichen (7Dnevno). Vaterlandsverräter und stolz darauf.

entdeckte, fand ich das einen guten Anlass, hier zur differenzierten Aufklärung beizutragen und er hat mir freundlicher Weise gleich erlaubt, seine Infos zu übernehmen. Darum:  Kleine Fahnenkunde zu Kroatien.

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Schottische Unabhängigkeit: Why Cameron can’t help win Scotland (back) and what he has in common with Windows 8

Loch NessAm 18. September 2014 findet die spannendste Wahl dieses Jahres statt und dann (abhängig vom Ergebnis) könnte eines der spannendsten ökonomischen Experimente der seit der deutschen Wiedervereinigung beginnen. Denn morgen (b.z.w. wen ihr das lest, vermutlich heute, oder sogar gestern) stimmen die Schotten ab, ob sie weiter zu Great Britain gehören wollen. Und die Umfragen sagen zur Zeit einen (denkbar knappen) Sieg der Unabhängigkeitsbewegung voraus.

Aus rein wirtschaftswissenschaftlicher Sicht kann man sich das – aus sicherer Entferung – nur wünschen. Denn die daraus resultierende Entwicklung dürfte allemal spannend werden – egal wie sie verläuft.

Leider erzeugt jede solche politische wie wirtschaftliche Veränderung Verlierer. Und wie immer, wenn Nationalismus im Spiel ist, werden das vor allem die normalen Menschen sein. Insofern würde ich – kurzfristig und konservativ gedacht –  mir einen Verbleib Schottland in Großbritannien wünschen.

Mich erinnert jedoch der ganze Konflikt weniger an eine Frage politischer Macht oder ökonomischer Ratio, sondern vielmehr an eine langjährige Ehe, in der die – wie auch immer geartete – Zuneigung (trotz allen wirtschaftlichen Vorteile) unter einem Mangel an ehrlicher Wertschätzung  gelitten hat. Bis zu einem Punkt, an dem – trotz aller wirtschaftlicher Argumente – keine gemeinsamer Weg mehr vorstellbar ist.

Scottland - SchottlandDer emotionale Bruch mag weit zurück liegen. „Die späte Rache der Schotten an Thatcher“ nannte neulich eine Zeitung die Abstimmung, doch die kalten, verlogenen englischen Machtpolitiker Toni Blair und David Cameron haben sicherlich nicht geholfen, eine neue Liebe zu entfachen. Im Gegenteil: David Cameron can’t help the No campaign argumentiert Charlie Brooker in einem sehr unterhaltsamen Artikel im Guardian.

Und dann ist da noch der Verdacht, dass die ganze Situation komplexer ist und eine Dynamik in Gang setzen könnte, die – sagen wir mal – noch viel spannender ist als die rein ökonomische Analyse.

Denn ein unabhängiges Schottland wird sich – soviel ist schon jetzt klar – sofort um die Mitgliedschaft in der Europäischen Union bewerben. Und auch wenn eine Aufnahme nicht sofort erfolgen kann – sie steht wohl außer Zweifel. Über genau diese Mitgliedschaft aber wird aber das Rest-Großbritannien 2015 abstimmen und zumindest heute gilt ein Sieg der EU-Gegner als sicher.

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