Artikel getaggt mit Hirnforschung

Realität? Welche Realität? – November Brain Fuck

RealitätVariante 1:

Irgendwann im frühen Jugendalter – wenn man halt üblicherweise anfängt, solche Fragen nach dem Sinn von Ganzen zu stellen – habe ich mal folgende Überlegung angestellt:

Was, wenn es das alles hier gar nicht gibt? Wenn ich in Wirklichkeit im Koma (oder so) liege und mein Hirn sich all das, was ich scheinbar tue, erlebt, sehe, rieche, schmecke, spüre…  nur ausdenkt? Wenn auch all die Leute, mit denen ich scheinbar interagiere, nur ein Produkt meiner (lebhaften) Fantasie sind?

Ich habe schnell festgestellt, dass ich keine Möglichkeit habe, das zu überprüfen. Denn alles was ich tue oder wahrnehme wird ja von meinem Gehirn kontrolliert. Wenn ich mich ins Bein kneife, aktiviert mein Gehirn die entsprechenden Muskeln. Der Widerstand, den meine Finger spüren, wird durch die Nervenbahnen an mein Gehirn übermittelt und als Kneifen interpretiert. Und der Schmerz, den scheinbar die Nerven in meinem Bein melden, wird erst vom Hirn in “Schmerz” übersetzt. Vorher sind es nur elektrische Impulse. Mein Bein kennt keinen Schmerz. Den Rest des Eintrags lesen. »

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Print oder digital? Wie man es nicht diskutieren sollte

Sckgasse: Peter Turi hat Hans-Georg Häusel interviewed.Der Name “Peter Turi” hatte für mich bisher einen guten Klang. Journalist, digitaler Vorreiter. Nicht, dass ich sehr viel von ihm gelesen habe, und natürlich habe ich ihm nicht immer zugestimmt. Aber was ich empfohlen bekommen hatte, klang meist vernünftig und durchdacht. Bis heute.

Dr. Hans-Georg Häusel kannte ich bisher nicht. Aber wenn jemand akademische Weihen hat und sich “Hirnforscher” nennt, bin ich neugierig und höre gerne zu. Hat sich nicht gelohnt.

Was ist passiert? Peter Turi hat Hans-Georg Häusel interviewed. Und dieses Interviews veröffentlicht, um für seine neue Veröffentlichung “Print – Ein Plädoyer für Slow Media” zu werben. Hätte er besser nicht getan.

Warum? Nicht alles was Hans-Georg Häusel da sagt, ist kompletter Unsinn. Einiges ist sogar richtig. Aber seine Äußerungen enthalten leider mindestens drei ganz grundlegende Falschaussagen:

1.) Hirnforschung sind längst darüber hinaus, pauschal von “das Kind” oder “der Mensch” zu sprechen. Denn es gibt ganz verschiedene Menschen, ganz verschiedene Arten und Weisen wie (unterschiedliche) Hirne Informationen verarbeiten und (nachgewiesen) sehr verschiedene Lerntypen. Unsere Print-fixierte Kultur hat bestimmte Typen immer bevorzugt.

Es gibt dazu Berge an Literatur und ein ernst zu nehmender Wissenschaftler sollte diese kennen und würdigen. Statt pauschale Statements von sich geben, die für bestimmte Lerntypen, bestimmte Kinder und bestimmte Menschen zutreffen. Jedenfalls, wenn er ernst genommen werden will.

Und ein guter Journalist sollte sich vor so einem Interview wenigstens ein klein bisschen in die Materie einlesen. Und wenigstens mal kritisch nachfragen, statt einen “Wissenschaftler” mit so platten und pauschalen Behauptungen davon kommen zu lassen. Den Rest des Eintrags lesen. »

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