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Zitzmanns Umkehr

Stefan Zitzmann hat seine Meinung geändert. Wieder einmal. Und ist wieder zurück in die CDU eingetreten. Ist das wichtig? Nein. Hab ich eine Zitzmann-Fixierung? Vielleicht (zu meiner Beziehung zu ihm siehe Zitzmann’s Revenge). Aber ich denke, nachdem ich über seinen Austritt berichtet hatte, bin ich meinen Darmstädter Leser:inne:n dieses Update schuldig.

Der eiserne Zitzmann – ein Bild aus vergangenen Zeiten. Das Profilfoto von Stefan Zitzmann auf Xing.

Drei Monate hatte sein Zerwürfnis mit der CDU gedauert, damals als hervorgerufen von „Manipulation und Missbrauch“ beschrieben, doch jetzt sind die „falschen Versprechen, Lügen und [die] permanenten Ausgrenzung[en]“ schon wieder vergeben und vergessen.

„Pack schlägt sich, Pack verträgt sich“? Oder „kehrt hier ein Mißbrauchsopfer zum Täter zurück“? Schauen wir in seine Begründung:

Weil es mir um den Wesensgehalt christlich-demokratischer Politik geht, den ich so in keiner anderen Partei wiederfinde. Mein Wertebild ist liberal-konservativ […].

Fast schon ein Glaubensbekenntnis.

Wobei das „liberal“ wohl vor allem als Wirtschafts-liberal verstanden werden muss (siehe Zitzmann’s Revenge zu seinem Menschenbild). Und das ist exrem wenig christlich. Aber als CDUler sucht man sich die Werte ja selektiv heraus. Genau wie bei der CDU Asyl-Politik. Da ist dann die „Stimmung“ und der „Stadtbild“ wichtiger, als was in der Bibel steht und man schiebt dann schon mal Verfolgte in eine muslimische Diktatur (Afghanistan) ab.

Ansonsten ist die Rückkehr in die Reihen einer Religionsgemeinschaft nach internen „Gesprächen“ durchaus etwas, was man mit „Stockholm-Syndrom“ (Zitat Zitzmanns aus seiner Austrittserklärung) beschreiben könnte. Und das das dann mit „Umarmungen“ (Zitat Zitzmanns aus seiner Wiedereintritterklärung) – aber ohne politische Zugeständnisse – gefeiert wird, hat schon ein bischen was von Sekte. Nix gegen Umarmungen – wir tun das beim Tango ständig – aber Liebesentzug und der Entzug von körperlicher Nähe sind durchaus Methoden um Wohlverhalten zu belohnen. Und offensichtlich gabs diese Umarmungen von den „Parteifreunden“ nicht für den unabhängigen Stadtverordneten Zitzmann – sonst hätte er das (und seine Freude darüber) nicht so hervorgehoben. Gleiches gilt für die Weihnachtsfeier, zu der er nun wieder eingeladen wurde.

Spannender als diese psychologische Analyse sind jedoch folgende Themen aus Zitzmanns Austrittererklärung, auf die er in seiner Wiedereintritterklärung nicht eingeht:

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Zitzmanns Rückzug

Update 12.12.2025: Zitzmanns Umkehr

Ausschnitt aus dem aktuellen Social Media Profilfoto von Herrn Zitzmann, das seine Haltung (wie ich finde) gut transportiert.

Vor 5 Jahren nannte ich ihn „der Geist, der stets verneint“ in meinem Artikel Zitzmann’s Revenge. Damals hatte der Darmstädter Gastronom Stefan Zitzmann seine Kandidatur für den Darmstäder Stadtrat (aka Stadtverordnetenversammlung („StaVo“)) für die CDU bekannt gegeben. Nun ist der Stadtverordnete Stefan Zitzmann (mit einem Paukenschlag) wieder aus der CDU ausgetreten.

Damals kritisierte ich seine Ansichten inhaltlich:

Es ist der Anti-Grüne Reflex eines alten, weißen Konservativen, der Veränderung ablehnt, die ihm (persönlich) unangenehm ist. Und diese grüne Politik – obwohl von einem klaren politischen Mandat getragen – als Arroganz auslegt. Weil sie seine persönlichen Ansichten nicht berücksichtigt. Die von Einem, der fest glaubt, zur Elite zu gehören und jetzt feststellen muß, dass das die Menschen in Darmstadt nicht mal interessiert. […] Meine politische Kritik an Herrn Zitzmann geht jedoch noch weiter: Denn in all den Jahren […] habe ich von ihm keinen einzigen konstruktiven Vorschlag im Gedächtnis, kein Vision, nicht mal eine Idee wie oder wohin sich Darmstadt entwicklen soll. […] Auch die Ankündigung seiner Kandidatur […] enthält […] keinen einzigen Hinweis, wofür sich Herr Zitzmann einsetzen will. Oder wie (und welche) der konkreten Probleme der Darmstädter BürgerInnen er lösen will. Es bedarf wenig Scharfsinn, um zu verstehen, dass seine Kandidatur vor allem von einem negativem, ablehnendem Impuls getrieben wird.

Daran hat sich nicht viel geändert: Seine persönliche Motivation ist weiterhin vom Anti-Grünen Refelx getrieben (die CDU betreibe „permanentes Duckmäusertum gegenüber den Grünen“) und falls es von Herrn Zitzmann in den letzten 5 Jahren konstruktive Beiträge, Verbesserungsvorschläge und Ideen gab, so wären diese komplett an mir vorbei gegangen.

Auch seinen Abschied von der CDU habe ich kommen sehen:

Und wie lange Herr Zitzmann („der Geist, der stets verneint“) der CDU treu bleibt, bleibt abzuwarten. Denn Kommunalpolitik ist ein eher mühsames Feld, dass dauerhaftes Engagement erfordert – ohne dass damit viel Ruhm verbunden ist.

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