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Nur durchwachsene Ergebnisse: Darmstadt in der ADFC-Fahrradklima-Umfrage

ADFC FahrradklimatestDie Auswertung der bundesweiten ADFC-Fahrradklima-Befragung 2014 liegt vor und für Darmstadt enthält sie gute wie schlechte Nachrichten. Wie immer kommt es dabei auf die Perspektive und den Vergleichsmaßstab an.

  • Darmstadt erhielt von den Teilnehmern im Durchschnitt die Schulnote Note 3,5, also gerade mal ein “Ausreichend”.
  • Die Note hat sich seit der letzten Umfrage 2012 immerhin um 0,3 verbesser (damals: Note 3,8). Eschborn hat jedoch eine Verbesserung um 0,64 erreicht, 7 weitere hessische Städte haben sich ebenfalls stärker verbessert. Mehr wäre also drin gewesen.
  • Dennoch reicht diese Note, um in Hessen auf Platz 1 der Städte über 50.000 Einwohner zu kommen.
  • Nimmt man jedoch auch die kleineren Städte hinzu, kommt Darmstadt nur noch auf Platz 19 und liegt es klar hinter Städten wie zum Beispiel Mörfelden-Walldorf (Kreis Groß-Gerau, 2,95), Baunatal (Kreis Kassel, 3,02) und Heusenstamm (Kreis Offenbach 3,08).
  • Bundesweit erreicht es in der Gruppe 100.000 bis 200.000 Einwohner immerhin den Platz 7, allerdings hinter meiner “Heimat” Göttingen (Platz 5).

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“Wie Rad-freundlich ist Darmstadt?” will der ADFC wissen

ADFC FahrradumfrageDer ADFC befragt im Oktober und November 2014 wieder Radfahrer in ganz Deutschland dazu, wie Rad-freundlich ihre Stadt ist. Mithilfe von 27 Fragen in fünf Kategorien können Bürgerinnnen und Bürger ihre Heimatstädte bewerten.

Wie sehen lebenswerte Städte und Gemeinden aus, was bieten sie, damit Radfahrer aller Altersstufen sich wohl und sicher fühlen? Bewerten können das nur die Radfahrer selbst. Darum ruft der ADFC gemeinsam mit dem Bundesverkehrsministerium auf, an der Umfrage zum Fahrradklima-Test teilzunehmen.

Beim ADFC-Fahrradklima-Test 2012 haben über 80.000 Bürgerinnen und Bürger mitgemacht. Die Ergebnisse sind der Gradmesser dafür, wie fahrradfreundlich die Stadt empfunden wird.

Daher ist es auch für Städte und Gemeinden attraktiv, Radfahrer zu motivieren, bei der Umfrage mitzumachen. Zumal Orte eine bestimmte Teilnehmerzahl erreichen müssen, um bewertet zu werden: Städte zwischen 100.000 und 200.000 Einwohnern brauchen mindestens 75 Teilnehmer.

Beider letzten Umfrage 2012 kamen 332 Städte und Gemeinden in die Bewertung. Darmstadt landete damals mit der Schulnote 3,80 (“Ausreichend”) in der Kategorie “100.000 Einwohner bis 200.000 Einwohner” auf Platz 14 von 21 und hatte sich gegenüber 2005 um nur einen Platz verbessert. Insgesamt eine sehr mäßige Bewertung.  Noch schwächer schnitt allerdings Offenbach ab: Note 3,92 und Platz 21. Frankfurt war mit Note3,65 leicht Fahrrad-freundlicher, Wiesbaden mit 4,55 deutlich schlechter.  Weitere 2012er-Ergebnisse können auf www.adfc.de/fahrradklima-test nachgelesen werden.

Die Umfrage ist mit ihren differenzierten Fragen auch eine Chance, den politisch Verantwortlichen eine Rückmeldung zu geben und zu zeigen, bei welchen Theman besonders dringend Verbesserungen notwendig sind. In etwa zehn Minuten lassen sich die 27 Fragen beantworten. Am Schluss der Umfrage ist Platz, um Hinweise auf lokale Probleme oder Besonderheiten einzutragen. Wer in mehreren Städten und Gemeinden mit dem Rad unterwegs ist, kann auch mehr als nur den Heimatort bewerten.

Zur Umfrage

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Ein Leben nur mit Radel ohne Auto…

Gastbeitrag von Janni

..war schon lange Zeit eine umweltbewusste Wunschvorstellung von mir. Die Realität sah leider anders aus. Ständig den Zeitfaktor im Genick, immer wieder einige Minuten einzusparen, ließen mich automatisiert zum Autoschlüssel greifen, um dann doch mit schwerer Verbrennungsmaschine die wenigen Kilometer zum Einkaufen zu fahren. Allerdings muss ich zugeben, dass meine alte Heimat (Saarland) sehr hügelig ist und man eine beachtliche Kondition benötigt, um alle Erledigungen mit dem Rad zu bewältigen.

Nun erzähle ich Euch (m)eine zunächst traurige und dann sehr schöne (Lebens-)Geschichte, die sehr mit dem RADFAHREN verbunden ist :o))))))))))))))

Eines Tages beschlossen mein Ex-Mann und ich, dass wir doch besser getrennte Wege gehen sollten. Da war nichts mehr zu kitten. Mit diesem Auseinandergehen verlor ich alles, was ich mir in über 20 Jahren aufgebaut hatte: einen Lebenspartner, ein sicheres abgezahltes Heim, einen wunderschönen biologisch bewirtschafteten Garten, viele wichtige Dinge im und am Haus und auch ein Auto.

Kein Auto - kein MotorradMein Leben war auf 0 gesetzt, sozusagen resetet. Was mir mit anderen wenigen Dingen verblieb, war mein Radel (ein Stevens Cross Rad). Ich erkannte sofort die Chance meines Lebens und sagte zu mir, “oh ja, jetzt endlich kann ich (m)ein umweltbewusstes Leben leben und ab sofort nur noch radeln, zu Fuß gehen oder öffentliche Verkehrsmittel nutzen. Ein Auto hätte ich mir sowieso nicht leisten können.

Stellt Euch vor, es klappt und sogar viel viel besser, als ich mir zunächst dachte. Inzwischen sind fast 2 Jahre vergangen und ich besitze immer noch kein Auto!!!

Über ein Jahr fuhr ich in meiner hügeligen Ex-Heimat viele Einkäufe und meine Strecken zum Fitness-Studio mit dem Radel bei Wind und Wetter. Gerne denke ich an die ganz speziellen Rückfahrten an späten Winterabenden bei ordentlichen Minustemperaturen zurück. Nach einer Doppelstunde (Bodypump und Spinning) fuhr ich dick eingepackt nach Hause und musste am Ende noch einen langen recht steilen Anstieg bewältigen, um ganz oben auf dem Berg zu meinem Wohnhaus zu gelangen, nach 2-stündigem kräftezehrenden Sportprogramm oftmals etwas quälend. Das Radel stellte ich jedes Mal in die große Garage beim Haus und freute mich köstlich, dass mein edles Crossrädchen einen schönen großen Stall für sich ganz alleine hatte, während meine ganzen Nachbarn lächerliche dicke Autos in ihren Garagen stehen hatten ;o)))

Eines schönen warmen Sommertages war ich traurig, da ich alleine war. Da war keine starke Schulter mehr, an die ich mich anlehnen konnte, kein sportlicher Freund mehr an meiner Seite, der mit mir tolle lange Urlaubstouren mit dem Radel unternahm …………… So beschloss ich etwas zu tun. Und was? Ich inserierte beim ADFC (großer Dank dem ADFC an dieser Stelle) in der Rubrik “Radpartner gesucht” oder so ähnlich, dass ich ein passendes männliches Pendant für tolle Urlaubstouren suche und ganz klein darunter “bei Sympathie evtl. mehr”.

Da ich schrieb, dass ich viel radele und ziemlich sportlich sei und bei Urlaubstouren auch mal locker 100 km pro Tag schaffte, glaubte ich eher weniger Zuschriften zu erhalten. Jedoch kamen so einige……
Eines Tages erreichte mich eine Mail, die meine Aufmerksamkeit besonders erregte. So lernte ich einen lieben Nürnberger kennen.

Uns verband vieles. Vor allem aber, dass wir beide unseren Ex-Partner verloren hatten und damit alles weitere, unser Leben auf 0 gesetzt war und wir beide außer Kleinigkeiten nur noch unser Radel hatten. Darüber hinaus sind wir beide auch sehr sportlich und können gut auf vieles verzichten (z. B. Fernsehgerät). Dafür haben wir viele gute Bücher und kochen gerne gutes Essen und genießen. Wir leben nun bereits ein halbes Jahr zusammen und erledigen alle unsere Einkäufe mit dem Rad, sogar jetzt im Winter bei Eis und Schnee.

Über das Radfahren haben wir uns kennengelernt und es besteht kein Zweifel daran, dass mein Leben aufgrund dieses umweltfreundlichen Fortbewegungsmittels eine sehr positive Wende erfahren hat und ich nun wieder sehr glücklich bin.

Alle Menschen, vor allem den einsamen, wünsche ich von Herzen, dass sie auch einen lieben Partner haben/finden, der die Freude am Radfahren mit ihnen teilt und sie gemeinsam einen Lebensstil pflegen können, der dem Leben auf unserer Erde gut tut, der sozusagen nachhaltig ist.

(Dieser Artikel erschien zuerst als Gruppen-Beitrag auf Utopia.de)

 

Janni empfiehlt: Förderverein Give and Give e.V.

 

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Fotos: Carsten Buchholz

 

Siehe auch weitere Beiträge in der Kategorie “Verkehr“:

Mein persönlicher Disclaimer Verkehr

Platzverbrauch

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Halte nicht auf Radwegen – Danke!

Darmstadt: Mit Schnee gegen Radfahrer

Stiller Ritt am Mittwoch, 18. Mai 2016

Wie viele Klappräder passen auf einen Autoparkplatz?

Radentscheid Darmstadt

Ein Leben nur mit Radel ohne Auto…

Denn Radwege sind zum Parken da…  – Verkehrserziehungs-Tragikkomödie in drei Akten

Respekt: Mit 101 – Hessens ältester Radfahrer aus Reinheim

 Pranger für Radweg-Parker

 

 

 

 

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