Update 18.3.2016: Inzwischen hat das Kulturportal-Hessen den Artikel geändert, aber erst nachdem der Veranstalter sich bis zum Ministerium durchkämpfen mußte, das das Ganze finanziert. Eine Kritik-fähige Redaktion scheint es nicht zu geben. Hier scheinen Agenturen / eine Agentur Auftragsarbeit ohne Sinn und Verstand gegen Geld zu machen. Dem werde ich demnächst mal einen Artikel widmen – scheint mir keine sinnvolle Art der Kulturförderung zu sein.
Gern lebendiges Kunst & Kulturmarketing, ja, aber nicht so:
Autsch!
Das, liebes Kulturportal-Hessen, ist mehr als verunglückt… aber damit nicht genug. Ihr macht dann weiter mit:
Gegensätze ziehen sich an …
Ich finde diese Konstruktion mehr als grenzwertig und unsensibel. Mir schien, dass da widerlichsten männlichen Phantasien freien Lauf gelassen wurde – bis ich entdeckte, dass das eine Frau geschrieben hat. Trotzdem gilt: Es muss nicht jedes Thema durch den Marketing-Fleischwolf gedreht werden. Es gibt keinen Grund, eine Konzert-Lesung zum Thema Romantik mit einer wissenschaftlich Lesung zum Thema Kriegsverbrechen von Soldaten unter eine (schon gar nicht: solche) Überschrift zu packen.
Wie es damit Frauen gehen muss, die eine Vergewaltigung durchleiden mussten und dann mit solchem Müll konfrontiert werden, kann ich mir kaum vorstellen.
Also bitte, löscht das schnell von eurer Seite und findet einen besseren Text. Danke.
Das Literaturhaus Darmstadt kann wohl nichts dazu – seine Veranstaltungsankündigungen halten beide Veranstaltungen sauber getrennt. So wie es gehört.
Siehe auch:
Weitere Beiträge in der Kategorie: Ist das Kunst – oder kann das weg?, wie zum Beispiel:
Hamlet: Die Zeit ist aus den Fugen
Drama in drei Akten: Wenn der Döpfner in Darmstadt den Datterich…
Podiumsdiskussion: Wege zu einer angemessenen Förderung freier Theater in Hessen
Christian Wirmer – Leonce und Lena
Vorstellung Arthuro de las Cosas
Letzte Zuckungen der schnappenden Schildkröte bei Darmstadt-Abo (10 Euro sind für abgedrehte Lyrik gut investiert).
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#1 by peter brunner on 16. März 2016 - 9:33
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Hallo Carsten,
danke für Deine Aufmerksamkeit, das geht in der Tat überhaupt nicht …
Ich bin im Vorstand der Luise Büchner-Gesellschaft, und wir haben das natürlich nicht veranlasst oder gar formuliert. Unsere Veranstaltungsankündigungen, u.a. für die wichtige Vorstellung des Buches über Vergewaltigungen nach dem 2. Weltkrieg, finden sich stets aktuell auf unserer website http://www.luisebuechnergesellschaft.de
Beim „Kulturportal“ haben wir gestern Abend noch per Mail interveniert; bisher (Mittwoch, 9:30 Uhr) ist noch nichts geändert.
Telefonisch sind nur Anrufbeantworter der beteiligten Werbeagenturen zu erreichen. Schon vor Monaten habe ich versucht, dort UNSERE Ankündigungen und Formulierungen unterzubringen, aber eine Struktur zur Eingabe gibt es immer noch nicht. Offenbar sammelt das irgendwer irgendwas zusammen und „überarbeitet dann redaktionell“. Mit zu besichtigenden Folgen.
#2 by peter brunner on 17. März 2016 - 15:47
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So, das hat zwar jetzt der Intervention direkt beim Ministerium bedurft, aber die unsägliche Überschrift ist verschwunden.
http://www.kulturportal.hessen.de/kulturszene/literatur/literaturhaus-darmstadt
Und Veranstaltungsankündigungen sind ja immer willkommen …