Manche Probleme lösen sich von selbst:
Die Times in London sagte im Jahr 1894 voraus, dass bis 1950 die Strassen mit einer 3 Meter hohen Mistschicht bedeckt sein würden, ein Kolumnist in New York, dass die Pferdeäpfel im Jahr 1930 bis zum 3. Stock der neuen Wolkenkratzer reichen würden. Riesige Flächen außerhalb der Städte wurden für die Endlagerung der ungeheuren Mistmengen benötigt.
Im Jahr 1898 fand in New York eine internationale Konferenz zum Thema statt, die bereits nach 3 Tagen ergebnislos abgebrochen wurde.
Quelle: Vorkriegs-Peugeot.de
Und dann kam das Automobil. Und brachte neue Probleme mit sich.
Derzeit macht sich so ein neues Problem in der Presse breit. Das „Bitcoin braucht zu viel Strom“-Thema.
Ausgelöst durch eine Veröffentlichung von Digiconomist, begannen seriöse wie unseriöse Publikationen die dort veröffentlichten Zahlen unhinterfragt zu kopieren und damit vor allem die Meinung von Menschen zu beeinflussen, die sich bisher höchstens oberflächlich, meist aber gar nicht mit dem Thema Kryptowährungen auseinander gesetzt hatten.
1.) Die Zahlen
Ich will nicht bestreiten, dass der Energieverbrauch der Bestätigung von Bitcoin Transaktionen (zu) groß ist. Aber ich will im Folgenden mit sauberen Zahlen agieren, daher gehe ich trotzdem auf diesen Punkt ein. Und wir werden sehen, dass es einen erheblichen Unterschied macht, welcher Schätzung wir glauben.
Hier eine Aufstellung verschiedener Veröffentlichungen in letzter Zeit:
TWh = Terawattstunden
Digiconomist (14.12.2017) |
Manager Magazin (7.12.2017) |
F.A.Z. (8.11.2017) |
BitcoinBlog.de (7.12.2017) |
Bloomberg (7.12.2017) |
|
pro Jahr | 33,18 TWh | 32,4 TWh | 25,76 TWh | 8,7 TWh | 8.27 TWh |
pro Transaktion | 237.00 KWh | – | 30 Euro | – | – |
Vergleich | „Denmark“ | „Dänemark“ | „Nigeria“ | 0,5% des chinesischen oder 0,7% des US-Stromverbrauchs |
Geldherstellung, Goldmining (s.u.) |
Quelle: | eigene Recherche | Digiconomist | Digiconomist | eigene Recherche | eigene Recherche |
Je nachdem welcher Recherche man nun glaubt, kann sich der jährliche Verbrauch schon mal bis zu vervierfachen. Das gerade Medien wie Manager Magazin und F.A.Z. unhinterfragt die Daten einer einzigen Quelle weiterverbreiten, ist schon traurig. Ein Grund mehr, bei solchen Informationen kritisch zu sein.