Neun Mal Sechs auf Instagram Nachdem ich in letzter Zeit wieder mehr fotografiert habe, habe ich – um es endlich mal auszuprobieren – mir auch einen Instagram Account zugelegt.

Instagram ist dieser Dienst, bei dem man vom Handy aus direkt Fotos hochladen kann und den Facebook 2012 für eine Milliarde US-Dollar übernommen hat.

Die Anmeldung führte erst mal zu einer Enttäuschung, denn am Computer ist Instagram ziemlich langweilig – aller wichtigen Funktionen sind nur in der Smartphone App verfügbar. Ich knipse zwar gelegentlich auch mal mit dem Handy, aber die meisten (und wichtigsten) Fotos mache halt immer noch mit meiner Spiegelreflex-Kamera. Und ich schaue sie mir meist erst auf dem Rechner an, bevor ich entscheide, welche ich (wo) veröffentliche.

Das Problem ließ sich allerdings lösen: In diversen Browsern kann man über ein Entwickler-Tool eine Handy-Ansicht der Web-Seiten erzeugen, die dann von Instagram wie ein Handy inkl. Bild-Upload behandelt wird (nicht jedoch bei Firefox).  Also kann ich jetzt wenigstens hochladen.

Aber auch sonst hat mich Instagram nicht besonders beeindruckt. Ohne Follower (derzeit: 2) sieht dort keiner meine Bilder. Zum Vergleich : Beim Fotodienst 500px hatte ich nach zwei Stunden bereits 138 Bildaufrufe und 17 Likes (obwohl ich nur sieben Bilder hochladen durfte). Bei Instragram (gleiche Anzahl Bilder): Ein Like und keine Aufrufstatistik.

Eine weitere Idee von mir war, das ich Instagram vielleicht als Hub nutzen kann, um dann das Bild auf andere Social Media Plattformen zu verbreiten. In der Web-Anwendung ist das gar nicht möglich, in der Smartphone-App nur mit Facebook, Twitter und Tumblr (wer the fuck nutzt Tumblr?). Weder Pinterest, G+, LinkedIn oder Whatsapp werden unterstützt, schon gar nicht Xing.  Und: Es passiert nicht automatisch, sondern erfordert wieder eine Anmeldung und eine separate Interaktion.

Es ist dort auch weder möglich Alben oder Fotoshows zu erzeugen, mit denen sich z.B. eine Reise oder eine Erfahrung zusammen fassen oder präsentieren ließe.  Es lassen sich auch (anders als z.B. bei Pinterest) keine Links einfügen, die es ermöglichen, ein Foto als Ausgangspunkt für eine vertiefende Info anzubieten.

Da ich in nächster Zeit nicht vorhabe, einen Fanclub aufzubauen und sich meine persönlichen Kontakte entweder traditionell oder über Facebook (ein paar auch über G+ – jedenfalls mehr als auf Instragram aktiv sind) über mein Leben informieren, hab ich keinen dringenden Bedarf an Instragram. Trotzdem werde ich das jetzt ein bisschen nutzen, wohl vor allem für interessante Fotos, die so in keine andere Kategorie passen. Und vielleicht nutze ich es zukünftig ja mal zielgerichtet. Für einen Live-Bericht oder hierfür.

Wer darauf neugierig ist (oder mich überzeugen will, dass Instagram doch ganz cool ist), kann mir dort gerne hier folgen:

https://www.instagram.com/neunmalsechs/

Update 18.8. 2017: Eine Analyse auf Medium kommt ebenfalls zu dem Ergebnis, dass Instagram kein wirklich kommunikatives Medium ist, sondern eher ein Push-Mechanismus im Sinne klassischer Medien, bei dem “wenige” zentrale Accounts  die Masse mit Content beglücken:

The average Instagram user posts 2.69 times a day, while the average user with over a million followers posts 8.58 times. 80 million photos are posted a day, but the average engagement rate per post is 1.1%. On Instagram, 50% of posts are generated by less than 3% of accounts.

Quelle: Arjun Sethi – The Hive is the New Network

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Siehe auch:

Cloud ist… wenn Kaufen nicht mehr Kaufen ist

Betrachtungen zur Bitcoin-Kursentwicklung

Was sind Smart Contracts?

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