Grumpy Cat from NottinghamHaustiere bedeuten Verantwortung und Einschränkungen, sie kosten Zeit und Geld. Dumme und gemeine Menschen schaffen sich Haustiere an, weil sie gerne eines besitzen wollen und setzen sie aus, wenn sie lästig werden. Jeden Sommer erleiden hunderte Hund und Katzen dieses Schicksal und die Überlebenden landen im Tierheim.

Kluge Menschen, die nicht sicher sind, ob sie dieses leisten wollen und können, solange das Tier lebt, verzichten lieber auf die Anschaffung eines Tieres. Und für diejenigen Katzen-Fans, die trotzdem gern wenigstens ab und zu mal mal eine Katze sehen / streicheln wollen, gibt es eine tolle Idee: Ein Katzencafe.

Ich hatte schon letztes Jahr davon gehört, das Erste, das ich selbst gesehen habe, ist in Nottingham (UK).

Hier ein kleiner Foto-Bericht aus dem Kitty Café in Nottingham, England:

Eingang Kitty Café Nottingham

Innenansicht Kitty Cafe Nottingham Das Kitty Café unterscheidet sich schon am Eingang deutlich von anderen Cafes. Die Doppeltüren bilden eine Schleuse, die erst passiert werden kann, wenn vom Empfangstresen freigegeben wird. Damit wird sowohl verhindert, dass sich Katzen entschließen, selbstständig die Straßen von Nottingham zu erkunden,. Und natürlich auch, dass einer der Gäste beschließt, eine Katze (ohne Absprache – mehr dazu später) zu „adoptieren“.

Kitty Cafe Nottingham Innenansicht 2Zweiter Unterschied: Dieses Cafe kostete Eintritt („welfare charge“). 5 brit. Pfund pro Erwachsenen, 3 Pfund für Kinder für eine Stunde. Für regelmäßige Besucher gibt es eine Club-Mitgliedschaft, die mit freiem Eintritt verbunden ist. Das Eintrittsgeld finanziere die Versorgung der Katzen, heißt es.

Der Cat Content: Zum Cafe gehören zur Zeit 37 Katzen. Sie alle sind nach Auskunft der Bedienung „Findelkatzen“, also Tiere, die sonst im Tierheim wären.

Beim Besuch waren aber nicht alle 37 Katzen im ca. 150qm großen Cafe. Geschätzt würde ich sage, dass ca. 25 Katzen anwesend waren. Besucher, die sich mit einer Katze anfreunden, können diese auch adoptieren und damit Platz für neue Katzen schaffen. Ein Adoptionsprozess soll sicherstellen, das die Katzen nur in verantwortliche Hände gelangen.

Das KatzenradDas Cafe verfügt über eine Vielzahl von Katzenspielzeugen. Einige davon sind für die Gäste (damit sie die Katzen anlocken können).

Oben unter der Decke verlaufen mehrere Katzenpfade, auf denen die Katzen das Cafe außerhalb der Reichweite der Besucher durchqueren können. Dort oben gibt es auch Ruhe- und Schlafplätze, von denen aus die Katzen das Geschehen unten ungestört beobachten können. Dem Wohlbefinden der Katzen dienen auch die Regeln, die es in einer ausführlichen Version für Erwachsene und einer einfachen Version für Kinder gibt.

 

Katzen a la carteWir Besucher schienen die Katzen nicht weiter zu stören. Die meisten von ihnen waren am Boden im Cafe unterwegs. Allerdings waren sie auch nicht gerade versessen darauf, gestreichelt oder bespielt zu werden. Vermutlich bekommen sie angesichts der vielen Besucher reichlich Aufmerksamkeit. Trotzdem kamen während unseres Aufenthaltes ungefähr 10 Katzen vorbei, um unseren Tisch und uns auszukundschaften. Auch brachte eine Mitarbeiterin eine sehr junge Katze auf dem Arm bei uns vorbei (Foto rechts), damit die Kinder sie streicheln konnten.

Die Inneneinrichtung des Cafes ist vielfältig und mit Liebe gestaltet. Mancher könnte es vielleicht als unruhig empfinden, aber es hat einen Charme, der zu den Katzen passt. Das liegt auch daran, dass viele für die Katzen gedachte Kletter, Kratz und Spielgeräte natürlich nicht auf eine bestimmte Inneneinrichtung abgestimmt sind.

Kittycafe_Nottingham_InnenansichtIm kulinarischen Angebot werden außer Getränken und Kuchen auch warme Speisen angeboten. Wäre für den Erfolg aber nicht unbedingt notwendig. Für alle die es interessiert, hier der Link zur (nett gestalteten) Speisekarte.

Insgesamt eine sehr schöne Idee. Für die Katzen und für die Menschen. Und vor allem für Kinder, die Zuhause keine Haustiere haben. Lohnt sich das für die Betreiber auch?

Die Tische waren fast alle besetzt und zu den wichtigsten Geschäftszeiten hat man ohne Reservierung (über das Internet möglich) kaum eine Chance, einen Platz zu bekommen. Es hat auch ein Alleinstellungsmerkmal, dass dafür sorgt, das drüber gesprochen wird. Und einen Namen, der für Wiedererkennungswert sorgt.

Konkurrenz im Kittycafe Nottingham Natürlich ist der Betrieb eines solchen Cafes mit mehr Aufwand verbunden. Und eine Leidenschaft für Katzen sollte man schon mitbringen. Man muss achtsamer sein – auf das was zwischen den Beinen rumläuft, auch auf der Verhalten der großen und kleinen Besucher. Abends müssen die Katzen anderswo untergebracht werden (überzeug davon erst mal 37 Katzen!) und die Reinigung ist sicher auch aufwendiger als in einem normalen Cafe. Als Konzept für eine Kette sicher nicht geeignet. aber damit um so sympathischer.

Wer besuchen will:

Kitty Café, 31 – 37 Friar Lane, Nottingham, NG1 6DD

 

Geht das in Deutschland auch? Grundsätzlich ja:

In Köln gibt es das Café Schnurrke (Ritterstraße 27, 50668 Köln)

und in Berlin Pee Pees Katzencafe  (Thomasstraße 53, 12053 Berlin)
und in München das Café Katzentempel  (Türkenstraße 29, 80799 München)

Hier noch ein paar Impressionen:

Schaukel im_Katzencafe_Nottingham.jpg

Spielereinen im Katzencafe

Weiße Katze im_kittycafe_Nottingham

 

Spielende Katzen im Katzencafe Nottingham

 

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Siehe auch:

Weltkatzentag

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