sind gezählt
die Sache stinkt
und es wird Zeit:
Es
zu tun
Revolution!
oder eine vollkommen sinnlose
Geste der Rebellion
Diese warme
Bequemlichkeit. Diese träge
Gemütlichkeit
unser feiges Mühen, es ja auch immer ganz richtig
zu machen
speichelleckende
Akzeptanz von Regeln & Erwartungen
tötet alle starken Gefühle
lässt uns krepieren in noch warmen Körpern
wir: Zombies der Weltgeschichte
unfähig feurig zu lieben
hirnlos marschierend in den sicheren Tod
Postmoderne ist ja ganz unterhaltsam, bisweilen
amüsant und angenehm reibungs
frei – echter Existenzialismus hat da doch ganz entschieden
mehr Biss
Was haben wir zu verlieren:
unsere Saisonkarte für die Sterbeabteilung des Altersheims?
beruhigende Worte unseres persönlichen
Arztes
Pfarrers
Anlageberaters
den mitleidigen Blick
der überarbeiteten unterbezahlten polnischen
Krankenschwester
wenn uns die Angst einholt, jetzt schon gehen zu müssen
die legalen Drogen
der Pharmakonzerne, die unseren Schmerz
reduzieren, wenn wir nur genug
dran glauben
Der schlimmste Schmerz
kriecht
nicht aus Fleisch & Knochen, sondern
direkt aus unserem
Herzen
das wir so lange vertröstet haben mit der Logik eines perfekt dressierten
Hirns
warum wir
gerade jetzt!!!!
nicht Leben
dürfen können wollen
& das mit seinen
langsamer werdenden Schlägen
nun
endlich
begreift
das alles nur ein Trick
war – ein militärisch-industrielles Ablenkungsmanöver
um es am
Funktionieren zu halten.
Da könnt ihr euch betäuben mit verfickt was auch immer
RTL oder echten Nutten
der wochenunendichen Bastelarbeit am Eigenheim
eurem Lieblingsbier (kein anderes!) in der
Flasche, die euch Halt gibt
nen echten Kick kriegt ihr so ja doch nie
wieder, nur jenen pelzigen
Nachgeschmack auf der Zunge, den ihr willig
mit dem Geschmack von echtem
Abenteuer verwechselt
Eure Rebellion: Gegen GEZ-Gebühren & Steuersätze
gegen Rauchverbote, die natürlich
Schuld daran sind, dass das Leben keinen
Spaß mehr macht!
Die Mutigeren hören auch schon mal halblaut
GleichstromWechselstrom, wenn der
Beischlafpartner gerade aus dem Heim ist
Wir sind gar nicht
müde
Wir haben nur Körper, Geist & Seele
aufgegeben
Liebe, Wut, Begeisterung, Zärtlichkeit, Feuer
für ein vegetieren zwischen
Bürostuhl, Barhocker, TV-Sessel
& TeutonenGrill
Da kommen wir nur raus, wenn wir endlich mal die
Fresse
halten & hören
was unser Herz wirklich will:
Deshalb muss die Schildkröte
sterben
Denn wenn wir schon gehen müssen
– und das müssen wir –
Dann nicht mit diesem Wimmern
Dann mit einem Knall
(zuerst veröffentlicht in der Maulhure #3)
Arthuro ist jetzt auch käuflich: Sein Büchlein „Letzte Zuckungen der schnappenden Schildkröte“ gibts bei Darmstadt-Abo im Shop zu kaufen (10 Euro sind für abgedrehte Lyrik gut investiert).
Siehe auch:
Bisher veröffentlichte Texte von Arthuro de las Cosas hier im Blog:
Englisch
Deutsch
Die Sehnsucht des Dichters nach dem .
Art hat eine Facebook-Seite , auf der ihr über neue Veröffentlichungen informiert werdet. Oder ihr abonniert (sofern noch nicht getan) den Neun-mal-Sechs Newsletter (unten), aber dann kriegt auch alle anderen Veröffentlichungen geschickt.
Foto: Carsten Buchholz
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