Krieg steht vor der Tür. Die Führung des Staates ist Macht-besessen, bereit, über Leichen zu gehen und ignorant für die Nöte der einfachen Menschen. Die Politik wird dominiert von egozentrischen Unternehmern, die auf nichts als ihren Vorteil bedacht sind und von den Regierenden zum Machterhalt benutzt werden.

Nicht um Deutschland oder die USA geht es aber hier, sondern um Dänemark um das Jahr 1600 herum. Die Büchner Bühne Riedstadt erzählt William Shakespeares Geschichte von Prinz Hamlet in einer unglaublich dichten, spannenden Version. Dass die Inszenierung so erfrischen aktuell wirkt, ist natürlich vor allem der Verdienst des Großmeisters Shakespeare. Nicht nur, dass seine Stücke eine Komplexität, Tiefe und Einsicht besitzen, die auch heute noch – mehr als 400 Jahren nachdem sie geschrieben wurden – verblüffen. Hamlet gilt darüber hinaus weithin als sein Meisterwerk. Dennoch: Daran, dass mich diese Aufführung mehr begeistert, als jedes andere Theaterstück, dass ich in meinem (nun schon nicht mehr ganz kurzem) Leben auf einer Bühne gesehen habe, hat die Büchner Bühne ganz erheblichen Anteil.

Bevor ich versuche, zu ergründen, warum das so ist, aber eine Relativierung (Notwendig um Missverständnisse zu vermeiden): Ich bin keinesfalls ein Shakespeare-Kenner. Ich habe Hamlet vorher nie auf einer Bühne gesehen und ich habe das Stück auch bisher nicht gelesen. Aussagen zur Textreue der Inszenierung und Vergleiche mit anderen Inszenierungen des Stückes kann ich also nicht bieten.

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