PMI - PMP Zertifizierung mit Rita
Pmp Exam Prep - by Rita Mulcahy et.al.
PMP Exam Prep – by Rita Mulcahy et.al.

Mission abgeschlossen
Projekt “PMP Exam” in Scope, Time & Budget beendet. Ihr dĂŒrft mich jetzt “Projekt Management Professional” nennen – habe ich schriftlich 😉

Meine Strategie (wobei ich vorausschicken sollte: Ich mache seit 30 Jahren Projektmanagement): Ich habe das Buch “PMP Exam Prep” – by Rita Mulcahy et.al. (im Folgenden: “Rita”) seit 24. Mai von vorne bis hinten gelesen. Da das ein trockener Stoff ist in kurzen Einheiten (15 min bis 30min – max 1h am StĂŒck), dann etwas ganz anderes getan und bin dann wieder zurĂŒckgekehrt. So lĂ€sst sich ein Kapitel in einer Zeit von 1 bis 3 Tagen bewĂ€ltigen und ich konnte mir die Konzepte trotzdem einprĂ€gen. Zu allen Listen, Formeln, externen theoretischen Konzepten und Tools und Techniken habe ich mir die Seitenzahlen notiert. Ebenso zu allen Übungen bei denen ich Rechnen oder Zeichnen musste.

Was ich nicht getan habe: Die Konzepte in Frage gestellt oder an meiner Projekt-RealitĂ€t gespiegelt. Mir ging es nur darum, die PMP Logik zu verstehen, sie in Frage zu stellen hĂ€tte den Lernprozess verzögert und (potentiell) zu Verwirrung gefĂŒhrt.

Die enthaltenen Tests zu den Kapiteln habe ich mit 2-3 Tagen Abstand gemacht, nachdem ich das Kapitel gelesen hatte. Um zu sehen, was hĂ€ngen geblieben ist. Dabei kam ich (Auswertung in Excel) auf Ergebnisse zwischen 60% und 80% (in der PrĂŒfung reichen angeblich 69% zum Bestehen). Dabei habe ich auch die Zeit gemessen, die ich pro Frage brauchte (< 1min im Schnitt). Die Auflösungen habe ich dann wieder mit einem Tag Abstand durchgearbeitet – in der Regel nicht nur fĂŒr die falschen Antworten sondern auch fĂŒr die, die ich richtig hatte.

Entgegen der Empfehlung im Buch habe ich die Prozesse und ihr Inputs und Outputs nicht auswendig gelernt – fĂŒr mich waren diese in der Regel logisch ableitbar. Nur die Wenigen, wo mir das nicht logisch vorkam (z.B. “Verify Scope”) habe ich in meine Seitenlisten zur Review aufgenommen.

Was ich ebenfalls nicht getan habe: Mit dem PM BOK (“Book of Knowledge”) gearbeitet. Da habe ich genau einmal was nachgeschlagen, was ich in Rita nicht sofort gefunden habe. Vorteil der elektronischen Version: Ich konnte die PDF Suchfunktion nutzen und war nicht auf den Index angewiesen.

In den letzten Tagen vor der PrĂŒfung habe ich mich dann darauf konzentriert, die Seiten noch mal durchzugehen, die ich mir notiert hatte und die Rechen- und Zeichenaufgaben zu machen – immer schön im Wechsel, in kurzen Einheiten und mit Pausen dazwischen, in denen ich was ganz anderes gemacht habe.

Alle Formeln und Begriffe (Definitionen), die mir schwerfielen, mir zu merken, habe ich Stichwortartig auf einem “Spickzettel” notiert (3/4 einer DIN A4 Seite). Diesen bin ich am Abend vorher und direkt vor der PrĂŒfung noch mal durchgegangen. Die Formeln habe ich dann in PrĂŒfungsraum gleich (bevor ich mit den Fragen begonnen hab) auf dem Notizpapier aufgeschrieben (KurzzeitgedĂ€chtnis funktioniert noch).

Nach 3h PrĂŒfung war ich dann durch alle Fragen durch (brauchte keine Pausen – so lange kann ich mich scheinbar noch konzentrieren) – alles wo ich mir unsicher war habe ich (ohne viel Zeit drauf zu verschwenden) mit der “Merken” – Funktion der PrĂŒfungsssoftware markiert. Auf die gemerkten Fragen (ca.30) habe ich dann noch mal knapp eine halbe Stunde verwendet – viele waren mir beim zweiten Ansehen klarer. Bei ca. 1/3 von ihnen habe meine Antwort korrigiert, bei ca. 2/3 bin ich bei meiner ursprĂŒnglichen Antwort geblieben. NĂŒtzlich fand ich dabei , dass die Software die Möglichkeit bietet, völlig unsinnige Antwortoptionen (mit Klick auf die rechte Maustaste) durchzustreichen. Dass ich das im ersten Durchgang spontan und konsequent gemacht habe, hat mir spĂ€testens im zweiten Durchgang Lesezeit gespart. Auch wenn ich mich in zwei FĂ€llen letztlich dann doch fĂŒr eine der durchgestrichenen Antworten entscheiden habe – weil ich in der Frage eine Aspekt oder Hinweis entdeckte, der mir im ersten Durchgang verborgen geblieben war. Genau Lesen scheint mir wichtig zu sein.

Interessant fand ich, dass ich in der PrĂŒfung ausgerechnet jene Aufgaben, die ich in meiner Vorbereitung am meisten gefĂŒrchtet hatte (Rechen- und Zeichenaufgaben – weil die mehr Zeit kosten) ausgerechnet als angenehme Abwechselung empfang. Drei Stunden lang Fragen und Antworten zu Lesen und nach PMI-Logik zu analysieren, kann (trotz dem PrĂŒfungs-Adrenalin) eeeeecht langweilig werden. Ich hatte drei Rechenaufgaben und zwei Zeichenaufgaben in meiner PrĂŒfung.

Was hat meine Strategie gebracht? Ich habe bestanden. Und scheinbar nicht knapp:

Leider gibt einem PMI keine Prozent-Zahl. Aber wenn es stimmt, dass man ca. 69% zum Bestehen braucht (Annahme fĂŒrs Assumtion Log), dann teilen sich “Target” und “Above Target” die restlichen 31%, was darauf schließen ließe (siehe Graphik oben), das ich irgendwo bei 90% richtigen Antworten gelandet bin. Was ich mir nicht zugetraut hatte – aber ich fand die PrĂŒfungsfragen tendenziell etwas einfacher als die Testfragen in Rita.

Mein Fazit: Auch wenn ich wohl nie alle PMI Methoden und Vorgehensweisen anwenden werde – ich habe aus den PrĂŒfungsvorbereitungen noch mal einiges an Anregungen fĂŒr meine Arbeit mitgenommen (insbesondere was Methoden zur Darstellung von Notwendigkeiten und AbhĂ€ngigkeiten gegenĂŒber Stakeholdern angeht) und werde in Zukunft immer mal wieder einen Blick in Rita werfen. Der Monat echter Testvorbereitung (24. Mai- 27. Juni) war zwar ein bisschen fordernd, aber ich habe schon auch einiges daraus mitgenommen. Ob ich den PMP Titel wirklich brauche? Vermutlich nicht, aber wenn sich mein Brötchengeber besser fĂŒhlt, wenn ich ihn habe – fine.

Ich hoffe, dass meine AusfĂŒhrungen hier zukĂŒnftigen PrĂŒflingen bei der Vorbereitung helfen und wĂŒnsche allen viel Erfolg (und GlĂŒck) dabei!

Update 7.8.2019:

Es gibt da Einiges im Internet, folgende Quellen hat ein Kollege benutzt:

  1. www.pmppraticeexam.org: Sehr hilfreich da das Ergebnis mitgeschrieben wird und eine ErklĂ€rung zur Antwort mitgeliefert wird allerdings nur insgesamt 4×50 Fragen.
  2. www.pmpexamforfree.com: Dieser Fundus ist wesentlich grösser als (1)  aber ohne ErklÀrung zur richtigen Antwort und die Erfolgsrate muss man selber mitschreiben