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Burning Man Festival

Burning Man Festival I have seen a bit of the US. New England, New York (interesting), the blues capitals Chicago (too short) and New Orleans (wow! – before Kathrina), Salt Lake City (boring!), the Grand Canyon (deep!), Las Vegas (could not get away quick enough) and Frisco (my favotite!). Yellostone Park was, what I felt I had really missed. But that could not run away.

Now I know what I have really missed so far: Burning Man.

Das achttägige Festival in der Black Rock Desert, im US-amerikanischen Bundesstaat Nevada rund 150 Kilometer nordöstlich von Reno, endet traditionell am ersten Montag im September und damit am Feiertag Labor Day. Der Höhepunkt ist das Verbrennen einer als Burning Man bezeichneten Statue am sechsten Festivaltag. Generell lässt sich das Event als Kunstausstellung und Party bezeichnen.

Das Burning Man Festival wurde 1986 von Larry Harvey ins Leben gerufen und fand zu diesem Zeitraum mit nur 20 Teilnehmern in San Fransisco statt. Als 1990 das Verbrennen der Statue am bis dahin etablierten Strand verboten wurde, zog das Festival in die Wüste Nevadas um. Inzwischen zieht das Event jährlich rund 70.000 Menschen an und auch die Statue wird stets größer, als jene im Vorjahr. Während des Burning Man entsteht eine temporäre Stadt mitten in der Wüste, von der nach dem Event keine Spuren mehr übrig sind.

Burning Man ist Cyber Punk, Öko, Steam Punk, Mad Max, Handwerk, Freak Show, Tekkkno, Kunst, Dystopie, Party, Drogen, …

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Gruppenmalerei

Ich hatte es vorher für eine Art Beschäftigungstherapie gehalten: Die Idee, mit sieben Leuten gemeinsam ein Bild zu malen.

Aber manchmal ist es gut über den eigenen Schatten zu springen und was Neues auszuprobieren. Und ich muss sagen, es hat wirklich viel Spaß gemacht. Sowohl der Versuch, eigene Ideen umzusetzen, als auch den Anderen dabei zuzusehen und sich von ihrer Malerei inspirieren zu lassen. Und die Diskussion dabei, was nun was bedeutet und was noch fehlt. Und ob wir mehr Kubismus brauchen. Oder doch eher weniger.

Auch das Ergebnis ist durchaus interessant anzusehen:

Gruppenmalerei

Gemalt von einem multinationalem Team mit Acrylfarbe auf Leinwand.

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Kunst & Kultur in Darmstadt stärken

Theater Moller Haus. DarmstadtVor kurzem stellte ich hier fest, dass Darmstadt als Kunst- und Kulturstandort unterschätzt ist. Seitdem habe ich überlegt, was „man“ tun könnte, um das zu ändern. Hier ein paar (unvollständige) Ideen dazu, in der Hoffnung, „jemanden“ zu inspirieren. Ergänzungen sind natürlich gern gesehen.

  • Aktive Weiterempfehlung von interessanten Aufführungen, Ausstellungen und Events
  • Förderung der Verbreitung der Veranstaltungsmagazine und Programme (Du kannst sie zu dir nach Hause bringen lassen)
  • Mehr (aktive!) lokale Blogs!
  • Eine Streit- und Diskussionskultur über Inhalte und Qualität von Kunst (jede Diskussion über Kunst hilft dieser!)
  • Eine besser/interessanter geschriebene (kritischere) Berichterstattung über Kunst und Kultur in der Lokalpresse
  • (Werbe-) Kooperationen zwischen den Veranstaltern (auch in der Region)
  • Mehr Wertschätzung von Kunst und Kultur als Standortfaktor durch BürgerInnen und Unternehmen
  • (Über reines Sponsoring hinaus gehende) Kooperationen zwischen Kunst/Kultur und lokalen Unternehmen / Geschäftsleuten
  • Seminare über Marketing & PR speziell für Künstler, Kulturschaffende und Veranstalter
  • Seminare für besserer Marketing-Materialien (Texte, Fotos, Videos) für Künstler, Kulturschaffende und Veranstalter

Und, nein das ist nicht die Aufgabe der Politik und Verwaltung. Die sollen sich um die wichtigen Dinge kümmern! Unsere Stadt müssen wir schon selbst gestalten.

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Schlafende Kulturhauptstadt Darmstadt

Theater Moller Haus

Wer war schon da: Theater Moller Haus?

Darmstadt ist unterschätzt. Diese Stadt, die sich selbst langweilig „Wissenschaftsstadt“ nennt, verkauft sich unter Wert. Denn das eigentliche Potential von Darmstadt liegt nicht in den zwei Hochschulen – sondern in seiner Kunst- und Kultur-Szene. Ich bin ja schon ein wenig in Deutschland herum gekommen, aber ich habe bisher keine Stadt erlebt, die – im Verhältnis zu ihrer Größe –  eine so große und vielfältige Kulturszene aufweisen kann. Gewiss: Berlin, hat mehr und noch experimentellere Angebote. Aber Berlin ist auch um ein Vielfaches größer als Darmstadt.

In Darmstadt kann man eigentlich jeden Tag ausgehen und etwas Spannendes sehen, hören, erleben.

Leider macht Darmstadt viel zu wenig daraus. Ich habe beobachtet, dass sich die Besucher vieler Angebote oft aus einer sehr engen (und eingeschworenen) Zielgruppe- was rede ich – nicht eine Zielgruppe, sondern viele verschiedene Gruppen – nämlich je nach Veranstaltungsort. Nehmen wir die Theater-Szene: Wer ins Theater Moller Haus geht, wird selten im Staatstheater oder Halb-Neun Theater anzutreffen sein, oder im Theater im Pädagog. Ähnlich ist es mit den Musikveranstaltungen – selten habe ich die gleichen Personen an verschiedenen Veranstaltungsorten getroffen. Egal ob  – Bessunger Knabenschule, Centralstation, Oetinger Villa, West Stadt Café, Linie Neun (u.s.w.) –  die Zuschauer  und -hörer bleiben oft unter sich und nicht selten kennen sie die anderen Veranstaltungsorte gar nicht oder nur flüchtig.

Noch geschlossener ist jedoch der Kreis der Kunst- und Kulturinteressierten insgesamt gegenüber der Außenwelt. Ich werde – trotz bekannter Aufgeschlossenheit und inzwischen vieler Kontakte in die Szene – in Darmstadt fast nie aktiv zu irgendwelchen Kunst- oder Kulturevents eingeladen. Und wenn ich hingehe, werde ich von anderen Teilnehmern entweder ignoriert oder sogar misstrauisch beäugt. Schon gar nicht wird aber versucht, neue Zielgruppen zu erschließen, die der Kultur bisher fern standen.

Arbeitskollegen, die außerhalb wohnen, bekommen vom kulturellen Reichtum Darmstadts praktisch gar nichts mit.

Das ist schade. Hier wird viel Potential verschenkt. An Entwicklungspotential, an Anregung, an Diskurs und nicht zuletzt auch an Einnahmen für Veranstalter und Künstler. Und die Ursachen sind vielfältig.

Ganz grundsätzlich ist da nicht selten die (süd-)hessische Art im Weg, die eher abweisend, unkommunikativ, introvertiert, gegenüber „Fremden“ mindestens desinteressiert, wenn nicht gar feindselig ist. Man ist sich mit sich selbst genug. Neue Freunde, Bekannte, Kontakte braucht man nicht. Wer dazukommt, muss schon – Bitteschön – den ersten Schritt machen.

Dann gibt es natürlich auch einfacher zu überkommende menschliche Faktoren: Animositäten der Veranstalter und Künstler untereinander, die Kooperationen verhindern. Es gibt sicher auch Angst vor Kritik, Angst vor Unruhe, es gibt eine Wagenburg-Mentalität von Subkulturen.

Es gibt aber auch einen Mangel an gutem Marketing und guter Pressearbeit – was nicht wundert, denn sie sind ja nicht darin ausgebildet. Und einen schwachen Lokal-Journalismus, der es nicht vermag  (oder keine Interesse hat) kulturell zu inspirieren – in einer zersplitterten Anzeigen-Blättchen Landschaft, in der gute Schreibe kein Geld kosten darf.

Und sicher noch einige andere Gründe mehr – ich erhebe keinen Anspruch, das schon voll zu durchschauen. Ich möchte aber gern die Kontroverse anstoßen, ob und wie man das ändern kann. Darmstadt hat Potential – und macht quasi nix draus.

Ich werde hier zukünftig noch weitere Artikel zum Thema (Update 18.2.: hier schon mal ein paar Vorschläge, was man konkret tun könnte) veröffentlichen – wenn ihr das E-Mail-Abo nutzt, werdet ihr benachrichtigt. Auch Gegenstimmen und andere Artikel zum Thema verlinke ich gern, sofern ich sie mitbekomme. Oder nutzt die Kommentarfunktion.

 

Wer mehr über das wissen will, was kulturell und künstlerisch in Darmstadt passiert, kann sich über Darmstadt-Abo regelmäßig mit maßgeschneiderten Informationen versorgen lassen.

 

Siehe auch:

Kulturmanagerin Birgit Mandel über leere Theater: „Eine ziemliche Arroganz“ (taz, 19.12.2014)

 

 

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England: Museen und Ausstellungen kostenlos

Modern Tate Gallery

Modern Tate Gallery

Kunst, Kultur- und Geschichts-interessiere Reisende verbinden den Auslandsbesuch gerne mit dem einen oder anderen Muesums- oder Ausstellungsbesuch. Auch für Familien mit Kindern sind diese eine gute Alternative an Schlechtwettertagen. Sie sind oft auch heimliche Budget-Fresser, denn  Eintrittsgelder sind im Voraus schwer zu planen und nicht einfach zu tracken.

Zu meiner Überraschung durfte ich in England feststellen, dass dort der normale Eintritt in öffentliche (staatliche) Museen kostenlos ist. Weder im Britsch Museum, noch im Imperial War Museum mußten wir Eintritt zahlen. Auch der Besuch der Tate Modern (incl. der Robert Mapplethorpe Räume) und der Ausstellung „Disobedient Objects“ im Victoria and Albert Museum Museum war kostenlos. Lediglich für den Besuch von Sonderausstellungen (wie der Matisse-Ausstellung der Tate Modern) wird Eintritt verlangt. Das gilt jedoch nicht für privatwirtschaftlich organisierte Touristen-Attraktionen wie das London Eye oder Madam Toussauds – und auch die angelikanische Kirche in England geht eine Sonderweg: Für den Besuch der Westminster Abby forderte sie stolze 17 Pfund (ca. 23€). Den Rest des Eintrags lesen. »

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JR in Baden-Baden

Ausschnitt: Projekt WOMEN ARE HEROES von JR (2008), Favela Morro da Providência in Rio de Janeiro,Brasilien

Ausschnitt: Projekt WOMEN ARE HEROES von JR (2008), Favela Morro da Providência in Rio de Janeiro,Brasilien

Als ich gehört hab, dass JR in Baden-Baden ausstellt, ich so: WTF? Dallas? Ich dachte, das wär überstanden?

War natürlich nicht der JR von Dallas. Leider auch nicht mein Jugendfreud, dessen Namen mit diesen Initalien begannen und der promt JR als Spitznamen weg hatte. Sondern der JR. Der Künstler. Nie gehört? Ich vorher auch nicht.

Jedenfalls der stellt zur Zeit in Baden-Baden aus, im Museum Frieder Burda. Was witzig ist, weil mit der Burda-Familie (b.z.w. ihren Minions) habe ich mehr als eine „Vergangenheit“, die nicht immer von  tiefer Zuneigung geprägt war. Und doch mein Leben geprägt hat. Ausgerechnet meine Begleitung beim Besuch der JR Ausstellung hatte ich im Rahmen meiner ersten Begegnung mit dem Burda-Konglomerat zum ersten Mal getroffen. Immerhin von 20 Jahren.

Damit nicht genug der Parallelen dieser Ausstellung zu meiner Bio. Brasilien hat JR auch noch verarbeitet – doch mehr dazu später.

JR steht (laut Wikipedia) für „Juste Ridicule“, was nicht etwa der Name des Künstlers ist, sondern in etwa „nur albern“ bedeutet. Obwohl er Fotografien von sich zulässt, hält der französische Künstler JR (*1983) seine Identität verborgen. Er ist- wie Bansky – ein Streetart Künstler und angeblich (wenn man der offiziellen Legende folgt) kommt er auch selbst von  der Straße.

"Bauhaus" - aus dem Projekt "unframed" by JR (Ausschnitt)

„Bauhaus“ – aus dem Projekt „unframed“ by JR (Ausschnitt)

Seine Methode: Er fotografiert Menschen,  druckt diese Bilder in Schwarz-Weiß in riesigem Format aus und plakatiert damit Hauswände, Mauern, Treppen, was auch immer. In Baden-Baden sind nun Fotos der Installationen der Ausdrucke der Fotos zu sehen. Und es ist eine starke Ausstellung geworden.Wirklich sehenswert. Einzige Kritik: Ich hätte gern noch mehr Bilder von JR gesehen.

Was macht JR mit seiner Methode? Bekannt wurde er in Frankreich ab 2004 mit dem Projekt „Portrait of a Generation“. Nach Unruhen in Pariser Vororten hatten Politiker und Presse eine Hass-Kampagne gegen die Jugendlichen aus der Vororten gestartet und sie zur „Verlorenen Generation“ erklärt. JR plakatiert seine Fotos von Grimassen schneidenden Jugendlichen in eben diesen Vororten und auch in gutbürgerlichen Vierteln von Paris. Die Bilder provozieren die Passanten, indem sie die Darstellung dieser Generation durch die Medien hinterfragen.

Das Projekt „Face 2 Face“ (2007) zeigt Israelis und Palästinenser mit den gleichen Berufen – zum Beispiel Lehrer, Krämer, Bildhauer – unter Tränen lachend, schreiend oder Grimassen schneidend vor JRs Objektiv. Er plakatiert die riesigen Fotos auf Hauswänden in den Siedlungen dies- und jenseits der Grenze und sogar auf den Grenzanlagen selbst. Die Botschaft ist unübersehbar: Anhand ihrer Gesichtszüge lassen sich die verfeindeten Bevölkerungsgruppen nicht unterscheiden.

Beispiel: Projekt “Face 2 Face” (2007) by JR

Beispiel: Projekt “Face 2 Face” (2007) by JR:

Aus: Projekt “Women are Heroes” by JR

Aus: Projekt “Women are Heroes” by JR

Das Projekt „Women are Heroes“ realisiert JR zunächst 2008 in die Favela Morro da Providência in Rio de Janeiro. Er fotografiert die Bewohnerinnen der Favela. Sie sind die ersten Leidtragenden der Drogenkriminalität, die Schwächsten der Gesellschaft und doch ihr Pfeiler. Die Hütten des Viertels beklebt er mit wandhohen Postern, Schwarzweiß-Fotos von Augen und Gesichtern, Nahaufnahmen der Frauen. Das Projekt , über das er auch einen gleichnamigen Film dreht, führt JR dann in Kenia, Liberia, Sierra Leone, Indien und Kambodscha weiter.

Im Projekts „The Wrinkles of the City“ thematisiert JR die ältere Generation. Nach Stationen in Cartagena, Los Angeles, Havanna und Shanghai führt ihn das Vorhaben Anfang 2013 nach Berlin. Dort befragt er die »Alten« nach ihren Erinnerungen und plakatiert die Fotos der durch das Leben gezeichneten Menschen auf die von der Geschichte geformten Mauern. Die Ausstellung zeigt leider nur einige der Berliner Bilder. Mehr davon ist jedoch in den Kurzfilmen zu sehen, die im Untergeschoss des Museums (etwas versteckt) gezeigt werden.

Für das Projekt unframed (»ungerahmt«) verwendete JR nicht eigene Fotos, sondern Werke bekannter oder unbekannter Fotografen und plakatierte diese in Marseille, Bordeaux, Washington, São Paulo, Grottaglie in Süditalien.  Die Ausstellung zeigt Projektaufnahmen aus Vevey und aus Marseille. JR besucht hier Bewohner des Arbeiterviertels Belle de Mai, wählt Hunderte von Fotos aus ihren Fotoalben aus und plakatiert anschließend ein gutes Dutzend davon im Viertel zwischen Hafen und Hauptbahnhof: Schnappschüsse aus der Zeit der Volksfrontregierung, alte Klassenfotos, Bilder von Matrosen, Ausflüglern und Pendlern.

INSIDE OUT – JEDER KANN MITMACHEN

Im aktuell laufenden Projekt „inside out“  will JR mit so vielen Menschen wie möglich »das Innerste nach außen kehren« und wünscht sich, dass jeder öffentlich für das einsteht, was ihm wichtig ist. Bereits über 200.000 Personen nahmen mit ihren Porträts am Projekt INSIDE OUT teil.

Aus dem Projekt “The Wrinkles of the City

Aus dem Projekt “The Wrinkles of the City“ by JR, Berlin

JR gelingt es 2013 – als erstem Künstler überhaupt – den Times Square im Herzen New Yorks mit Porträts zu bekleben. Sein Mittel zum Zweck sind auch hier Fotos: Porträts, die in mobilen Fotokabinen gemacht oder über die Internetseite des Projekts eingeschickt werden und anschließend von den Porträtierten selbst in den öffentlichen Raum gebracht werden. JR ist Drucker geworden. Das Museum Frieder Burda berichtet über die Antizipation des Projektes:

Schnell wird aus der Idee ein politisches Ausdrucksmittel: In Tunesien überkleben die Menschen Porträts des Diktators mit ihrem eigenen Bild; in Pakistan weisen Minderheiten mit INSIDE OUT-Bildern auf ihre Verfolgung hin; in der Arktis prangt ein riesiges Auge und macht auf den Raubbau an einem der letzten intakten Ökosysteme der Erde aufmerksam; in den USA bekleben die Lakota-Indianer ihre Zelte mit Fotos und in Berlin demonstrieren junge Russen gegen die Homophobie in ihrem Land.

 

Viele interessante Beispiel und die Regeln zum Mitmachen finden sich auf der Web-Seite:  www.insideoutproject.net

JRs Bilder und Installationen sind politisch und parteiisch, ohne Parteipolitisch zu sein, sie sind humorvoll und menschlich, authentisch und doch abstrakt. Große Kunst. Absolut sehenswert!

 

Die Ausstellung ist noch bis zum 29. Juni 2014 im Museum Frieder Burda in Baden-Baden zu sehen.

 

Aus dem  Projekt “Women are Heroes

Aus dem Projekt “Women are Heroes“ by JR, Kenia

 

Siehe auch:

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Géricault vs. Brasiliana – 7 : 3

Gestern war ich in Frankfurt in der Schirn und habe dort zwei Ausstellungen gegeneinander antreten lassen:  GÉRICAULT. BILDER AUF LEBEN UND TOD  gegen  BRASILIANA. INSTALLATIONEN VON 1960 BIS HEUTE

GÉRICAULT. BILDER AUF LEBEN UND TODIch halte viel vom innovativen / künstlerischen Potential Brasiliens (insbesondere seit ich Vílem Flusser gelesen habe, aber auch durch meine eigenen – nicht repräsentativen – Aufenthalte dort) und die Ausstellung Brasiliana war zum letzten Mal geöffnet. Also höchste Zeit!  Die Schirn hatte ich durch die Yoko Ono-Ausstellung noch sehr positiv in Erinnerung. Die Géricault-Ausstellung habe ich dann erst zufällig beim Besuch der Schirn-Web-Seite entdeckt und was ich dort las, klang sehr interessant. Als sie mir dann auch noch von Peter Brunner empfohlen wurde, war klar: Die will ich auch sehen!

Natürlich handelt es sich um ein ungleiches Duell: Sie unterscheiden sich drastisch sowohl in der Zeit in der und den Orten, an denen die Werke geschaffen wurden, den Methoden, als auch in der Größe  und der Anzahl der Exponate. Théodore Géricault lebte von 1791–1824 in Frankreich und England und hat gemalt und gezeichnet. Die Brasilianer haben ihre Werke (8 großräumige (Multi-Media-) Installationen) seit 1960 erschaffen.

Aufgrund der Schwere des Thema habe ich Géricault den Vortritt gelassen – ob meine Bewertung anders ausgefallen wäre, hätte ich die andere Reihenfolge gewählt, kann ich nicht sagen. Beide Ausstellungen enthielten Werke, die mir gar nichts sagten, beide enthielten aber auch Werke, die mich stark beeindruckten.

Die Géricault Ausstellung rückt zwei Themenkomplexe des bedeutenden französischen Malers der romantischen Schule in den Mittelpunkt: Das physische Leiden des modernen Menschen sowie die psychische Qual, die seine Porträts von Geisteskranken zeigt. Diese damals komplett neuartigen Darstellungen von existenziellen Situationen, von Wahnsinn und Krankheit, von Leiden und Tod stehen beispielhaft für Géricaults besondere Modernität, die solchen mit Abscheu und Ekel besetzten Themen eine verstörende Aktualität verleiht. Angesiedelt zwischen einem romantischen Geschmack an Horror und dem unsentimentalen Blick der Wissenschaft bieten Géricaults Bildern von Tod und Wahnsinn einen faszinierenden Einblick, wie in dieser Zeit die Wahrnehmung des modernen Menschen entstand.

GÉRICAULT. BILDER AUF LEBEN UND TODBei seinen frühen Soldaten- und Kriegsbildern tritt wohl Kunsthistorisch (las ich, ich bin da keine Experte)  zum ersten Mal das Leid des einfachen Soldaten vor die Darstellung der Schlachten, Feldherren und Könige. Mehrfach fühlte ich mich an das Werk des – viel, viel später aktiven – deutschen Zeichners A. Paul Weber erinnert, der ähnliche Themen, Motive und Stilmittel nutzte, um in seinen Bildern eine politische Aussage zu transportieren.

Der besondere Verdienst der Schirn liegt bei dieser Ausstellung darin, nicht nur Werke Géricault auszustellen, sondern sie zum einen in einen Kontext zu anderen Kunstwerken ähnlich arbeitender Zeitgenossen zu stellen, die in nicht geringer Zahl in der Ausstellung zu sehen sind und von denen einige (besonders faszinierend!) der todkranken bzw. sterbenden Géricault zeigen. Dabei sind auch erste Fotografien von Geisteskranken, die ich mindestens genauso faszinierend fand, wie die Zeichnungen und Gemälde (aber ich bin halt Fotograf). Zum Anderen hat die Schirn auch historische medizinische Fachbücher und Modelle der entsprechenden Zeit in die Ausstellung aufgenommen, die die gleichen Themen aus wissenschaftlicher Perspektive zeigen – deren – oft namenlose – Schöpfer aber offensichtlich genauso fasziniert waren.

Ein toller Ansatz. Die Ausstellung ist noch bis zum 26. Januar zu sehen.

BRASILIANA. INSTALLATIONEN VON 1960 BIS HEUTEDa wo die absolute Stärke der Géricault-Ausstellung liegt, liegt ausgerechnet die größte Schwäche der Brasiliana-Ausstellung.

Angesichts des großen Zeitraumes (63 Jahre – Géricault ist gerade einmal 31 Jahre alt geworden), der geringen Zahl der Exponate, der unglaublichen Größe des Landes Brasilien, der massiven wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Zerrissenheit des Landes sowie der extrem bewegten Geschichte Brasiliens und der der Welt außen herum

(nur zur Erinnerung, in diese Zeit fällt z.B.:

  • die brasilianische Militärdiktatur
  • der kalte Krieg
  • der Vietnam-Krieg
  • die weltweite 68-er Revolte
  • der US-Putsch in Chile
  • die sandinistische Revolution in Nicaragua
  • die Staatspleite Argentiniens
  • der Ende der sozialistischen Wirtschaftssystem im Ostblock
  • die Wahl des Sozialisten Lula zum brasilianischen Präsidenten
  • und vieles, vieles mehr… Den Rest des Eintrags lesen. »

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2014: Kunst und mehr …

Willkommen in 2014!

Ich hoffe, ihr seid genauso toll rübergekommen wie ich. Von der Party bin ich noch ein wenig groggy, aber das wird sich legen. Super spannende Leute kennengelernt! Wow!

Hier geht es weiter, mit Kunst, Kultur, Musik, Essen, Technik, Darmstadt und natürlich auch Politik. Tippfehler im Preis enthalten, solange ich mir keinen Korrekturleser leisten kann.

Zu Weihnachten habe ich diesen 2014er-Kalender bekommen:

2014 Kalender von Eugen Stross

Nicht exakt mein Geschmack, aber interessant. Bin am überlegen, ob und wie ich diese Eindrücke mit euch teile – ohne die Rechte der Eigentümer der Rechte zu verletzen. Vielleicht inszeniere ich das irgendwie. Mal sehen.

Und meine Filmkurzkritiken will ich überarbeiten. Aber ich bin da zerrissen. Idee: Ich frage euch! Würdet ihr abstimmen? Ich weiß ja, ihr seid online sehr schüchtern – aber ein kurzer Klick?

Whats new @ Neun mal Sechs? Nun, erwartet Postings über Tango Argentino  und Spanisch.

Anyway: Welcome on board of Flight 2014 to the Future. Please stop smoking and fasten seat belts. The crew of Neun mal Sechs wishes you an incredible flight and many new experiences! Kick it! Go for it! Shake it! The future is wide open!

 

 

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Kultur vs. Ökonomie

Haare raufende FigurDieser Beitrag ist NICHT von mir, aber ich finde ihn so treffend, dass ich ihn hier veröffentlichen möchte. Viel Spass damit:

Der Generaldirektor eines Großunternehms erhielt eine Gratis-Eintrittskarte für das Konzert von Schuberts Unvollendeter Symphonie. Er konnte das Konzert nicht selbst besuchen und schenkte deshalb die Karte einem befreundeten Unternehmensberater.

Nach zwei Tagen erhielt der Unternehmer von seinem Berater ein Memo mit folgenden Kommentaren:

1. Während längerer Zeit waren vier Flötisten nicht beschäftigt. Die Zahl der Bläser sollte deshalb reduziert und die Arbeit auf die übrigen Musiker verteilt werden, um damit eine gerechtere Auslastung zu gewährleisten.

2. Alle zwölf Geiger spielten identische Noten. Dies stellt eine überflüssige Doppelspurigkeit dar. Die Zahl der Geigenspieler sollte deshalb ebenfalls drastisch gekürzt und für intensivere Passagen könnte ein elektronischer Verstärker eingesetzt werden.

3. Es wurde zu viel Mühe zum Spielen von Halbtonschritten aufgebracht. Nur noch Ganztonschritte spielen! Dadurch können billige Angelernte und Lehrlinge eingesetzt werden.

4. Es hat keinen Sinn, mit Hörnern die gleiche Passage zu wiederholen, die bereits mit Trompeten gespielt worden ist. Empfehlung: Falls alle diese überflüssigen Passagen eliminiert würden, könnte das Konzert von zwei Stunden auf 20 Minuten gekürzt werden.

Hätte Schubert sich an diese Empfehlungen gehalten, hätte seine Symphonie wahrscheinlich vollendet werden können.

 

Quelle: Bundeskongress der niedergelassenen Chirurgen 2013, via Facebook.

 

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Yoko Ono: „Half-a-wind Show“ in der Schirn in Frankfurt

Eingang zur Schirn (Frankfurt) mit dem Plakat der Yoko Ono AusstellungEs gibt inzwischen viele Menschen, die Yoko Ono (小野 洋子) gar nicht kennen. Andere kennen sie als Frau von John Lennon (dessen Ermordung 1980 zu einem meiner ersten Nachrichten-Erinnerungen gehört). John Lennon kennen ja inzwischen auch schon viele (jüngere) nicht mehr.

Einer Minderheit ist Yoko Ono auch als bedeutende Künstlerin bekannt, die die Kunstszene bereits vor ihrer Ehe mit John Lennon als bekannteste Vertreterin der Fluxus-Bewegung erfolgreich aufmischte.

Der Künstlerin Yoko Ono  widmet die Schirn in Frankfurt noch bis zum 12. Mai eine Retrospektive.

Bekannt wurde Yoko Ono mit ihren richtungsweisenden Arbeiten in den frühen 1960er-Jahren, die zuerst in New York und später in Japan gezeigt wurden. Sie war und ist eine provokante Konzept-, Performance-, Körper- und Videokünstlerin, die sich ihre Materialien und Medien passend zu ihren Ideen und Botschaften erarbeitet.

Bilder von Yoko OnoDie Retrospektive zeigt schwerpunktmäßig ihre Werke aus den frühen und späten 60er Jahren, als ihr Einfluss auf die Kunstszene am stärksten war und ihre Werke am kontroversesten diskutiert wurden. Zu kurz kommt meiner Meinung das Spätwerk der Künstlerin, die dieses Jahr ihren 80sten Geburtstag feiert – was sie später und aktuell für Kunst macht(e), hätte mich deutlich stärker als repräsentiert interessiert.

Wer Yoko Onos Kunst bisher nicht kannte, erlebt sie in Frankfurt als ideenreiche, kritische, um-die-Ecke-denkende Künstlerin, die immer wieder mit ungewöhnlichen Ansätzen inspiriert und zum Nachdenken anregt. Vor allem aber zeigt sie viel Humor und zeigt, dass Kunst auch Spass machen kann, ohne oberflächlich zu werden.

Record of snow falling- by Yoko OnoIch will nicht verschweigen, dass mir längst nicht alles gefällt. Ihre „Instructions“ zum Beispiel – sind interessant, wenn sie außerhalb eines konkrteten Kontextes präsentiert werden. Wenn sie aber – wie bei verschiedenen Happenings in den 60ern – tatsächlich befolgt werden (sollen), ist das nicht mein Ding. Das mag daran liegen, dass ich eine Aversion dagegen habe, Anweisungen zu folgen, deren Sinn ich nicht sehe.

Was ich dagegen sehr gut finde, ist ihr Ansatz zu Mitmach-Kunst, nach der das Kunstwerk  erst in Interaktion mit dem Betrachter / Berührer / Zuschauer  vollendet wird. Die Referenzen zu John Cage sind nicht nur offensichtlich, sondern werden auch ausdrücklich benannt. Deshalb dürfte die Ausstellung auch für Darmstäder besonders interessant sein – zumindest wenn sie die John Cage-Aktionen im letzten Sommer mitbekommen haben.

Mit Glück kann man auch mit Yoko Ono selbst in Kontakt treten. Denn in einer der ausgestellten Installationen steht ein Telefon. Und dort hat Yoko Ono seit Eröffnung der Ausstellung mindestens einmal angerufen.

Object in the box - by Yoko Ono

 

Ausstellungs-Seite der Schirn

Film zur Ausstellung

Wikipedia zu Yoko Ono

A perfect chess board created by Yoko Ono. – Man spielt so lange, wie man sich merken kann, wem welche Figuren waren … 🙂

 

Das könnten weitere, ergänzende Links zu diesem Artikel sein:

FAZ: Frankfurt feiert Yoko Ono: Die Erfindung des halben Raums

Süddeutsche: Yoko Ono wird 80: Neuer Blick auf die Vorkämpferin

Aber: Keine Links auf deutsche Presseerzeugnisse aus Protest gegen das sogenannte „Leistungsschutzrecht“

 

Siehe auch:

5. September bis 3. Oktober in Darmstadt: Anders sein – anders sehen

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