Archiv für September 2019

Playlist Milonga „Tango Armónico“ 22.9.2019

Mit Cortinas habe ich kein Glück: Nachdem ich das Lautstärke-Thema (siehe August – das sich jetzt als Software-Bedienungs-Problem herausstellte) habe ich wieder die ersten 51 Sekunden von „Giorgio Moroder – Mah Na Mah Na“ als meine Cortina ausgewäht. Leider erwiesen sich diese 51 Sekunden als deutlich zu lang für diese Milonga. Ab der dritten Tanda bin ich zurück zu „Stray Cats Strut „gewechselt – zu laut, aber mit dem bereits eingebauten Fade Out perfekt, um passend zur Entwicklung jederzeit die nächste Tanda straten zu können. Hat mir regelmäßig – besonders bei emotionalen Liedern – weh getan, aber ließ sich spontan nicht ändern.

Genug mit der Selbstreflektion. Hier die Playlist – die ich mehr als je zuvor – im Laufe der Milonga umgestellt habe:

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Symbolpolitik 2: Warum Greta der Ablenkung dient

Politik ist die Gestaltung unseres Lebens(raumes) in Abstimmung mit den Menschen um uns herum (mehr).

Symbolpolitik ist die Diskussion über bestimmte politische Ansichten anhand der persönlichen Positionierung zu Symbolen.

Symbolpolitik

  • vereinfacht (stark): Sie reduziert komplexe politische Themen auf simple Positionen (meist: für oder gegen das Symbol)
  • ist fast immer an Emotionen orientiert – nicht an (relevanten) Tatsachen und Fakten
  • polarisiert – es gibt nur „dafür“ oder „dagegen“ (und verhindert so Differenzierung, Lösungen und / oder Kompromisse)
  • ist unterhaltsam (aus den o.g. Gründen)
  • wird daher gern von Populisten genutzt
  • wird aber leider auch gern von Journalisten genutzt
  • lenkt leider fast immer von den wirklich wichtigen Fragen und Diskussionen ab (weil plötzlich nicht mehr inhaltlich diskutiert wird)…

Ich hatte letztes Jahr bereits dazu geschrieben, als ein Fußballer erfolgreich dazu benutzt wurde, um von der schmutzigen Realität der deutschen (CDU- und SPD-) Außenpolitik abzulenken. Ich habe selbst (schuldig!) Carola Rackete benutzt, um mich mit Symbolpolitik zum Thema Seenotrettung zu positionieren.

Zu Greta habe ich mich bisher weder hier noch sonst auf Social Media wirklich ausführlicher geäußert. Denn auch wenn sie – wie übrigens viele Andere auch, die diese Aufmerksamkeit aber nicht bekommen – die Aufmerksamkeit auf ein wichtiges Thema gelenkt hat, sie wurde sofort zum Symbol stilisiert und die Diskussion hat sich auf dieses Symbol verlagert.

Wie konnte das passieren?

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Malena

Wer war Malena? Malena de Toledo (Künstlername von Elena Tortolero)?

Der Tango „Malena“ ist einer der Klassiker des Tango. Das Lied basiert auf einem Gedicht von Homero Manzi, das eine weibliche Tango Sängerin preist (Links zum Text am Ende des Artikel). Mit der Komposition von Lucio Demare im Jahr 1941 (es gab wohl vorher schon eine brasilianische Komposition von 1920) wurde das Lied dann weltberühmt. [Mehr Infos zum Lied in Episode 8 von In 80 Tangos um die Welt]

„Malena“ war auch eines der zentralen Lieder im Film El viejo Hucha (1942) unter der Regie von Lucas Demare.

Nachdem Malena in der „Goldenen Epoche“ des Tango zum Repertoire einiger berühmter Tango Orchester gehörte, wurde es nach dem Niedergang des Tangos in Argentinien in zwei Richtungen „zerlegt“: Während SängerInnen sich vor allem an der Interpretation des poetischen Textes probierten (und die Musik neben der Gesangsstimme vernachlässigten), konzentrierten sich andere Interpretationen – vorwiegend von Jazz und Klassik inspiriert – auf Demares Komposition und ließen den Text/Gesang weg.

Erst mit dem Revival des Tango Argentino in Europa griffen Tango Nuevo Formationen und klassische Orchester das Stück (ab ca. 2000 – aber schwer genau zu datieren) wieder ganzheitlich auf und hauchten ihm neues Leben ein. Interpretationen aus anderen Musik Genres (über Tango, Jazz und Klassik hinaus) habe ich (anders als bei El Choclo) leider nicht finden können.

Auch wenn allmusic.com mehr als 1.000 Songs mit dem Titel „Malena“ auflistet, sind diese überwiegend nicht auf den Tango-Klassiker zurück zu führen – der Name scheint besonders in Ost-Europa durchaus beliebt zu sein. Nicht uninteressant finde ich dabei zum Beispiel den Rap „Malena“ von Elemental – muss echt mal probieren, wie sich darauf Tango tanzen lässt.

Hier eine (im Zweifel unvollständige) Zusammenstellung der musikalischen Geschichte von „Malena“ – in derzeit 54 (nach verschiedenen Vorschlägen jetzt:) 59 unterschiedlichen Versionen – mit herzlichem Dank an Thomas Kröter für die inspirierende Anregung, das mit „Malena“ zu machen:

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