Archiv für März 2014

global aCtIVISm im ZKM, Karlsruhe

global activism @ zkm, KarlsruheNoch bis Ende des Monats (hier: März 2014) ist eine spannende Ausstellung im ZKM in Karlsruhe zu sehen: global aCtIVISm.

Diese Ausstellung ist keine klassische Kunstausstellung. Sie ist eine Konfrontation von politischer Kunst mit einer Sammlung von kreativen Artefakten aus den weltweiten Protestbewegungen der letzten Jahre: Der Proteste im Westen (Occupy, Stuttgart 21, Wikileaks, …) , der breiten Rebellionen und Aufstände in der arabischen Welt, oder der vereinzelten Proteste in Russland (Pussy Riot, …).

Dabei wird deutlich, das die Grenzen zerfließen: Während die Artefakte – Flugblätter, Dokumentationen, Plakate, Zelte, Protest-Installationen, Videos – vor allem praktischen Zwecken und zum Transport inhaltlicher Forderungen dienen, sind die typischen Kunstobjekte meist unpraktische, zum nachdenklichen Betrachten bestimmte Exponate. Doch immer wieder verschwimmt diese Trennung. Weil bei einem Ausstellungsstück nicht klar ist, ob es ein Artefakt ist, dessen ErstellerIn über den konkreten Protestzweck hinaus Kritik an größeren gesellschaftlichen Zusammenhängen und Denkweisen üben wollte oder ob sich hier einE KünstlerIn in ihren Stil- Ausdrucksmitteln den der Protestbewegungen angenähert hat. Das auf beiden Seiten immer wieder auch mit Ironie und Satire gearbeitet wird, macht die Unterscheidung nicht einfacher – den Besuch der Ausstellung dafür um so unterhaltsamer. Den Rest des Eintrags lesen. »

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Maulhure #3 im Druck

Maulhure Nummer 3

Die Maulhure ist im Druck – wenn alles gut gegangen ist, sind gleich zwei Texte von mir drin. Ich bin sehr gespannt auf das Werk.

Die hier zu sehende Titel-Graphik ist übrigens von Jenz Insideartzine (Warnung: Krasse Graphiken auf der Seite).

Was die Maulhure ist? Siehe die Rezension von Carsten.

 

 

Vorbestellungen sind möglich unter  www.undergroundpress.de

 

Siehe auch: Weitere Beiträge in den Kategorien

Ist das Kunst, oder kann das weg?
Lyrik

 

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Luca Sestak – Blame Game

Luca Sestak ist ein extrem talentierer Jazz, Blues- und Booggie Woggie-Musiker aus Karlsruhe, den ich über eine Internet-Empfehlung kennengelernt habe. Das Video von “Everyday I have the Blues” hatte mich spontan beindruckt.  Und auch seine Eigenkomposition “Laci’s Boogie”  fand ich Klasse. Doch was mich sofort absolut umgehauen hat (und immer noch tut) ist seine Eigenkomposition  “Blame Game” (dt: “Beschuldigungs-Spiel”):

 

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Die Methode der drei Siebe

Eule

Ganz aufgeregt kam ein Mann zu einem Weisen gerannt: „Ich muss dir etwas erzählen. Dein Freund …“

Der Weise unterbrach ihn: „Halt!“ Der Mann war überrascht.

„Hast du das, was du mir erzählen willst, durch die drei Siebe gesiebt?“, fragte der Weise.

„Drei Siebe?“, wiederholte der Mann verwundert.

„Richtig, drei Siebe! Lass uns prüfen, ob das, was du mir erzählen willst, durch die drei Siebe passt. Das erste Sieb ist die Wahrheit. Ist das wahr, was du mir erzählen willst?“

„Ich habe es selber erzählt bekommen und …“

„Na gut. Aber sicher hast du es mit dem zweiten Sieb geprüft. Das zweite Sieb ist das der Güte. Wenn es nicht sicher wahr ist, was du mir erzählen möchtest, ist es wenigstens gut?“

Zögernd antwortete der Mann: „Nein, im Gegenteil …“

„Dann”, unterbrach ihn der Weise, „lass uns auch noch das dritte Sieb anwenden. Ist es wichtig und notwendig, es mir zu erzählen, was dich so aufregt?“

“Wichtig ist es nicht und notwendig auch nicht unbedingt.“

„Also mein Freund“, lächelte der Weise, „wenn das, was du mir erzählen willst, weder wahr noch gut noch notwendig ist, so lass es lieber sein und belaste dich und mich nicht damit.”

(Zen Geschichte)

Ich würde sagen, 50% von dem was in der Presse und im TV gebracht wird, besteht diesen simplen Test nicht. Lasst uns schauen, dass zumindest das, was wir selbst verbreiten, wenigstens einem dieser Kriterien genügt.

Mehr Zitate und Weisheiten in der Kategorie Zitate und Weisheiten.

 

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Kick-off zum Bürgerhaushalt Darmstadt 2015

Bürgerhaushalt DarmstadtLetztes Jahr bin ich ja erst spät in das Thema “Bürgerhaushalt” eingestiegen (siehe meine Erfahrungsbericht Bürgerhaushalt 2014). Dieses Jahr habe ich vor, ganz von Anfang an mit zu mischen und eigene Ideen einzubringen, aber auch dazu beizutragen, dass diese Möglichkeit mitzuwirken von noch mehr Menschen wahrgenommen wird.

Diese Woche geht es nun los mit dem Kick-Off:

Am  Mittwoch, 19.03.2014 um 19:00 Uhr

in der Turnhalle der Mornewegschule, Hermannstraße 21, 64285 Darmstadt
(Haltestelle Freiberger Platz der Straßenbahnlinie 3, barrierefrei)

Hier informiert die Stadt über den städtischen Haushalt, die Änderungen im Verfahren gegenüber dem Bürgerhaushalt 2014 und nimmt erste inhaltliche Ideen und Anregungen für den Bürgerhaushalt entgegen. Die Teilnahme am Kick-off ist keine Voraussetzung für das Mitmachen beim Bürgerhaushalt.

Ich hatte letztes Jahr schon ein paar grobe Ideen gesammelt, weil es da zu spät war, diese noch einzubringen. Hier noch mal die Themen, die mir damals eingefallen sind: Den Rest des Eintrags lesen. »

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Tanze, Singe, Lebe

 

Tanze, als wenn keiner zuschaut

Singe, als wenn keiner zuhört

Lebe, als gäbe es kein Morgen.

 

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Endlich wieder Kriege führen

von Arthuro de las Cosas

Kata Legrady - Smart Pistols
Kata Legrady – Smart Pistols

Der Pastor segnet schon wieder deutsche Krieghandlungen

(bestochen mit dem Amt der Bundespräsidenten)

bevor er die Soldaten in den Tod schickt

für die Profite der DAX Unternehmen

und sichere Arbeitspätze in der

Mordwaffen-Herstellungsindustrie

Staatsräson statt fünftes Gebot, weil:

Was sollen wir auch sonst machen mit den vielen Arbeitslosen?

Jahrelang haben wir sie mit Hartz mürbe gemacht

jeden noch so beschissenen Job anzunehmen

und an Ego-Shootern trainiert.

Bevor sie jetzt vielleicht eine augenblicklich gänzlich unpassende Revolte

anzetteln

schicken wir sie doch besser zum Krepieren nach

wo immer wenigstens ihr Tod noch deutschen Interessen dient.

Und wo sie vielleicht vorher noch die Flüchtlingszahlen minimieren

bevor die schon wieder medienwirksam im Mittelmeer ersaufen.

Schwere Entscheidungen

Kata Legrady - Smart Pistols 2
Kata Legrady – Smart Pistols 2

zwischen Moral und Pflicht

diese Tapferkeit

diesen Mut

sollte doch unbedingt mit einer Sold-Erhöhung von 10% belohnen werden

nicht für die Todgeweihten

sondern für die unerschrockenen Helden

die solches den BILD-Lesern als unvermeidliche Christenpflicht

verkaufen

müssen

Wo andere deine Euros begehren, da halt ihnen die Waffe an den Kopf

hat doch schon Jesus Christus gepredigt.

In etwa. Grob.

Oder so ähnlich.

Und wenn er denn sein muss,

dann ist so ein Krieg ja noch lange kein Mord.

Wenn so ein Afghane, oder

eine dieser verschleierten, unterdrückten Afghaninnen, oder eines

von diesen großäugigen, ungläubigen Kindern

dort (=weit weg von HIER)

Kata Legrady - Smart Pistols 3
Kata Legrady – Smart Pistols 3

durch deutsche Soldaten

oder deutsche Waffen

(unbeabsichtigt!)

gekillt werden

dann ist das halt

Gottes Wille!

und auf keinen Fall

so schlimm

wie die Pille danach.

AMEN

Weitere Lyrik von Arthuro de las Cosas:

in music
crazy me
w/ and w/out you
Todfeinde zu unseren Gunsten
Schwerer Rückfall
Murder my Sweet
memories of the blazing sun
Die Sehnsucht des Dichters nach dem .

Fotos: Ausstellung Smart Pistols von Kata Legrady  im MKK Karlsruhe, aufgenommen von Carsten Buchholz.

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Eltern fordern G9-Gymnasium für Darmstadt

Die schwarz-grüne Landesregierung setzt im Streit um G8/ G9 auf Wahlfreiheit. Doch in Darmstadt gebe es diese Wahlfreiheit nicht, beklagen sich Eltern. Die Gymnasien bieten hier ausschließlich die verkürzte Gymnasialzeit an. Doch Eltern wünschen sich eine Alternative zum Turbo-Abi:

http://www.youtube.com/watch?v=7UqRaR4p7lg#t=48

Quelle: Hessenschau

Darmstädter GymnasienWichtigste Botschaften:

  • Das Land hat den Schulen die Freiheit gegeben, selbst über G8 oder G9 zu entscheiden
  • Hans-Jürgen Krell, Leiter der EleonorenSchule und Sprecher der Darmstädter Direktoren “schätzt G8” und sieht keine Nachfrage der Eltern nach G9.
  • Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) fordert eine Umfrage unter den Grundschuleltern.
  • Schuldezernent Rafael Reißer (CDU) lehnt eine Umfrage unter Eltern ab, er will lieber einen runden Tisch (an dem dann natürlich nicht alle Platz haben werden).

Man sollte jedoch auch nicht vergessen, dass an den Gesamtschulen, die ja auch zum Abitur führen, durchaus G9 angeboten wird.

Siehe dazu auch:

 

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Spielerinnenmänner

 Jungs sind Weltmeister, Mädels sind Spielerfrauen?

Luca Hammer fragt: Jungs sind Weltmeister, Mädels sind Spielerfrauen?

Eine (mindestens) missglückte Ferrero-Werbung inspiriert mich zu ein paar Gedanken rund um Frauen und Männern in Fußball, Werbung und Medien:

Auslöser: Luca Hammer hat in seinem Blog-Beitrag Jungs sind Weltmeister, Mädels sind Spielerfrauen? auf eine Prospekt-Abbildung der Ferrero-Kampange zur Fussball WM (der Männer!) (siehe Bild) darauf hingewiesen, dass hier der Eindruck erweckt wird, es gäbe nur (männliche) Weltmeister und Spielerfrauen (obwohl doch Weltmeisterschaft der Frauen weniger lang zurückliegt als die der Männer).

In einer Stellungnahme antwortet Ferrero darauf hin:

die beiden abgebildeten Motive sind nur ein kleiner Teil einer ganzen WM-Sonderedition, die mit verschiedenen Motiven das Fußball-Ereignis des Jahres feiern will. Dabei wurden unterschiedliche Begriffe, Bilder und Redewendungen rund um die Fußballwelt aufgenommen und spielerisch und mit einem Augenzwinkern aufs Ü-Ei gebracht. Beschreibungen wie „Abseitsversteher“, „Flankengott“, „Megafan“, „Spielemacher“ gehören ebenso dazu wie allgemeine Begriffe aus dem Fußball wie „Oleee!“ oder „Tooooor“.

Durch die Abbildung auf dem Zettel des Einzelhändlers würde fälschlich den Eindruck erweckt, “dass es nur diese zwei Eier mit Begriffen aus dem Fußball gibt und dass das eine explizit für Mädchen und das andere nur für Jungen gedacht ist.”

Also alles gut und nur der Einzelhändler hats verbockt?

Nein, für jemanden, der sich gern mit Sprache beschäftigt, zeigt dieses “Missgeschick” sehr schön auf, wie stark doch unsere schöne moderne Fußballwelt immer noch durch billige Geschlechter-Stereotype geprägt ist. Nicht unbedingt der Begriff “Spielerfrauen” zeigt das, sondern die Nicht-Existenz der anderen Begriffe:

  • Was ist eigentlich das Gegenstück zu “Spielerfrauen”? “Spielerinnenmänner”?
  • Sind die Kinder von Fussballspielern “Spielerkinder”?

Und: Sind die gleichgeschlechtlichen LebenspartnerInnen

  • von Fussballspielerinnen: “Spielerinnenfrauen”? Singular: “Die Spielerinfrau”?
  • von Fussballspielern: “Spielermänner”? Singular: “Der Spielermann”?

Und warum redet keineR davon? Weil es sich so bescheuert anhört? So bescheuert wie der Begriff “Spielerfrauen” auch ist, wenn man mal darüber nachdenkt. Sie reduzieren die Menschen auf eine Funktion in einer Beziehung.

Das ist so wie wenn du mit deinem Partner / deiner Partnerin auf eine Party gehst, und du wirst allen nur als “der  Ehemann” oder “die Ehefrau” vorgestellt – ohne Namen.

Natürlich machen das die Sportjournalisten nicht aus Nachlässigkeit oder Bösartigkeit – nein, sie brauchen den Klatsch, um zu überbrücken, dass sie vor, während oder nach dem Spiel nichts fachlich Relevantes zu sagen haben. Deshalb versuchen sie, unsere Aufmerksamkeit auf irrelevante Nebenaspekte zu lenken – damit wir länger vor der Fernseher ausharren.

“Große Leute sprechen über Ideen. Durchschnittliche Leute sprechen über Dinge. Kleine Leute sprechen über andere Leute.”
(Unbekannt)

Wer also zukünftig unbedarft den Begriff verwendet, sollte sich (mindestens von mir) solche Fragen gefallen lassen. Schon allein, weils (mir) Spass macht. Und vielleicht regt es ein paar WerberInnen und Sportjournalisten an, zukünftig auf so einen blöden Begriff einfach zu verzichten.

 

Siehe dazu auch: Das Interview mit Sprachwissenschaftler Prof. Dr. Anatol Stefanowitsch: “Bis zur letzten Patrone” – wie Sprache diskriminiert” im Rheinneckarblog.

 

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Maulhure

Jede bessere Buchhandlung hat auch ein Regal mit Lyrik. Da stehen oben die Bände mit den deutschen Klassikern, sofern sie mindestens 500 Jahre tot sind und keinem mehr weh tun können: Goethe, Schiller, … Die verkaufen sich anscheinend immer, und sei es als vergeblicher Versuch von Bildungsbürgern, wild Pubertierenden deutsche Kultur näher zu bringen. Was mit diesem Material ungefähr so erfolgreich sein dürfte, wie ihnen die Odenwaldhölle als In–Location schmackhaft zu machen. Vielleicht verkaufen sie sich aber auch gar nicht und stehen nur da, weil sie halt da stehen müssen.

Maulhure Nr. 1Drunter steht dann fast überall die „Reim dich oder ich fress dich“-Lyrik. Das gesamte Spektrum von religiöser Tageslosungen bis hin zu esoterischer Sinnsuche. Herzzerreißend illustriert mit Sonnenuntergängen und Tier-Baby-Fotos.  Verkauft sich anscheinend gut, das Zeug. Oder die BuchhändlerInnen bekommen ne fette Provision allein fürs Ausstellen.

Echte Lyrik findest du in Buchhandlungen nicht. Weder einen Jandl, einen Fausner, noch eine Jellineck, und schon gar keine Gioconda Belli.  Wer in deutschen Buchhandlungen moderne Lyrik finden will, muss in die Musik-CD Abteilung gehen.

Auch sonst drängt sich moderne Lyrik nicht gerade auf. Im Gegenteil: Es ist echt schwer, über normale Medien überhaupt mit Lyrik in Berührung zu kommen.

Die „Maulhure“ ist die Gegenthese zu den schwülstigen Schmuddelecken des deutschen Bildungsbürgertums. Sie nennt sich selbst „underground literature magazin“  und sie gibt den  wiederborstigsten, den gescheitertsten und den absonderlichsten Typen der gegenwärtigen deutschen Lyrik eine Möglichkeit, ihr textlichen Absonderungen zu veröffentlichen.

In der Maulhure  versammelt sich – auf je rund 100 Seiten  und „in zwangloser Folge“ (zwei Ausgaben seit 2010 und eine Dritte für 2014 im Druck) Texte und Autoren, die jeder kommerziell denkende Verlag als „kommerzieller Selbstmord“ ablehnen würde. Nicht weil sie schlecht sind-  sondern allein, weil sie den Anforderungen des Marktes nicht entsprechen: Weder sind die Autoren irgendwie B-, C- oder D-Promis, noch entsprechen die Texte in Form oder Inhalte den Erwartungen des zahlungskräftigen und kulturell willigen Bürgertums (s.o.).

UMaulhure Nr. 2 nd ja, in der Maulhure finde ich durchaus Texte, die ich in jeder anderen  Kunstform freigiebig mit dem Wort „Müll“ belegen würde. Zum Beispiel, weil sie sprachlich dem eigenen Anliegen nicht gerecht werden. Weil sie alles ignorieren, was mir in Deutschunterricht, Journalismus und Erziehung als gut, richtig und schön eingebläut wurde. Kruden Wort- und Satzkonstruktionen, die den gesunden Sprachverstand herausfordern. Nach einem Lektor schreien, ja, mir suggerieren, sogar ich könne das angemessener, treffender, besser ausdrücken (was ich natürlich definitiv nicht kann).

Also alles Schrott?

Wenn ich ehrlich bin: Nein!

Erstens gibt es in der Maulhure echte sprachliche Perlen und genial treffende Texte. Zweitens sind es gerade einige von den richtig krummen Texten, die mich trotz meines Impulses, sie nicht freiwillig in der Kategorie „Lyrik“ willkommen zu heißen, berühren, emotional ansprechen oder inspirieren. Mehr als andere (etablierte) Lyrik, die zwar meist gekonnter und kunstfertiger rüberkommt –mich aber oft nicht erreicht. Und trotz meines anfänglichen Wiederwillens muss ich feststellen, das mir die Lektüre der Maulhure ein echtes Vergnügen bereitet.

Doch abseits des Unterhaltungsfaktors: Ist das auch Kunst?

Da Kunst ein umstrittener, ja, ich kann mit Recht behaupten, subjektiver Begriff ist, kann nur ein Vergleich mit bereits “etablierter” Kunst  weiterhelfen: Indem ich einen beliebigen (ernsthaften) Lyrik-Sammelband aus dem Regal greife – von einem renommierten Literatur-Verlag. Und dessen Texte mit denen der Maulhure vergleiche. Den Rest des Eintrags lesen. »

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