Während es in Deutschland auf die 9 Uhr morgens zugeht, ist hier in Peking der Nachmittag schon fortgeschritten. So um 12 Uhr Mittags (Ortszeit) sind wir gelandet (Hintergrund: 1,2).
Bisher habe ich die Chinesen als extrem professionell erlebt. Das Essen von Air China ist das Beste gewesen, was ich je auf einem Flug serviert bekommen habe. Überall herrscht ein sehr hoher Grad an Sauberkeit, ohne dass es hier steril wäre.
Der lokale Reiseleiter Sun ist ein echter Pekinese (der Witz stammt von ihm selbst und fällt mir jetzt dauernd ein) und spricht (nach 2 Jahren Studium in Stuttgart) ein sehr, sehr gutes Deutsch -und kann auch fließend ins Schwäbische wechseln. Nur das er dauernd „ne“ und „na“ an das Ende seiner Sätze hängt, nervt mich ein klitzekleines bisschen. Ob das wohl typisch dafür ist, wie die Chinesen auf Chinesisch reden, oder ist das seine persönliche Macke?
Jedenfalls hat er uns natürlich darauf hin gewiesen, das Peking gar nicht Peking heißt, sondern Beijing.
Überhaupt versteht er sich als echter Alleinunterhalter, versorgt uns – neben den historischen und aktuellen Fakten zur Stadt vor dem Busfenster – mit gesellschaftlichen, kulturellen, sozialen und politischen Hintergrundwissen. Dabei werden Probleme offen benannt und auch politische Witze sind nicht Tabu. Ich habe jedenfalls nicht den Eindruck, dass er fürchtet, irgendwelche Repressionen zu bekommen, wegen dem was er sagt. Running Gag ist, dass er in 20 Jahren Präsident werden will.
Die Internet-Nutzung ist hier im Hotel kostenlos und war völlig easy einzurichten. Jedes Zimmer hat sein eigenes WLAN.
Die ersten chinesischen Worte habe ich auch schon gelernt:
„Mi haao“ (gesprochen als will ich ein Brett damit zerschlagen) bedeutet „Guten Tag“.
„Chichi“ (gezwitschert) bedeutet „Danke“.
Beijing liegt in einer Ebene, die von drei Seiten von hohen Gebirgszügen umgeben ist (im Durchschnitt 1.000m Höhe). Es hat 19,6 Mio. Einwohner und ein entsprechende Verkehrschaos. Wer noch das Bild der Stadt der Fahrräder im Kopf hat, sollte umdenken: Die Millionen Fahrräder wurden auf gleicher Fläche durch dieselbe Anzahl an Autos ersetzt.
Die meisten Chinesen scheinen auf das Chaos mit Gelassenheit zu reagieren. Die Stadt-Regierung von Beijing hat das Problem erkannt und reagiert mit fünf innovativen Maßnahmen:
- Montags dürfen Autos, deren Nummernschilder mit den Ziffern 1 oder 5 enden, nicht fahren
- Dienstags dürfen Autos, deren Nummernschilder mit den Ziffern 2 oder 6 enden, nicht fahren
- Mittwochs dürfen Autos, deren Nummernschilder mit den Ziffern 3 oder 7 enden, nicht fahren
- Donnerstags dürfen Autos, deren Nummernschilder mit den Ziffern 4 oder 8 enden, nicht fahren
- Freitags dürfen Autos, deren Nummernschilder mit den Ziffern 9 enden, nicht fahren
- Samstags und Sonntag dürfen alle fahren.
Es ist auch nicht so, dass die Öffis hier nicht genutzt werden. Jeder Bus den wir sehen, ist richtig, richtig voll. In Beijing ist geplant, die Zahl der U-Bahn-Linien von derzeit 25 auf 93 in 2018 zu erhöhen. 93 U-Bahn Linien! So viele Fahrzeuge hat vielleicht der MVV.
In Schanghai hat die Stadtregierung anders reagiert. Dort kostet ein neues Nummernschild rund 7.000 Euro, was die Zulassung neuer Autos etwas reduziert, aber auch nicht gelöst.
Naja, in mehreren dieser Beijing-Staus haben wir schon gesteckt. Trotzdem geht es irgendwie voran. Und so bekamen wir am ersten Tag folgendes geboten:
- ein typisches hochklassiges chinesisches Abendessen (Lecker!)
- ein Besuch einer Garküche (ein echtes Erlebnis!)
- ein Spaziergang in der zentralen Fußgängerzone der Stadt (ZdIK- Zentrum des Internationalistischer Kapitalismus)
- eine Rundfahrt „Peking bei Nacht“
- ein Spaziergang in einem Bar- und Ausgehviertel, in dem vor allem Jugendliche der Oberschicht und gehobenen Mittelschicht weggehen.
Berichte und Bilder folgen, erste Eindrücke vorab hier:
http://s1241.beta.photobucket.com/user/netsracDA/library/China
Morgen (Sonntag) findet hier übrigens der Beijing-Marathon statt. Sie haben ihn dieses Jahr extra verlegt, damit ich dabei sein kann.
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