Artikel getaggt mit Süddeutsche Zeitung

Wie der Hass entsteht… dank Springer

Hass durch Springers BildUm das mal aus Anschauungs-Gründen nur ein klein wenig zu überzeichnen:

Die Deutsche Bank, “der Deutsche” und “der Grieche” haben € 100 Mio im EZB Lotto gewonnen und müssen das Geld aufteilen. Die Deutsch Bank behält €90 Mio zuzüglich € 9 Mio Bankgebühren und € 999.998 Provioson.
Davon zahlt sie € 2Mio an den Springer Verlag für PR-Anzeigen (“Welt”, “Bild”, etc.).

Kai Diekmann schreibt in der “Bild”: “Vorsicht Deutscher, der Grieche will dir deine Euros wegnehmen!!!!!”

Und demnächst werden deutsche Nazis auf der Straße Griechen angreifen.

 

Journalismus wäre vielmehr, darauf hinzuweisen:

“Es sei […] darauf hingewiesen, dass mit den Milliarden aus dem zweiten Hilfspaket, das jetzt verlängert wird, […] vor allem die europäischen Banken […] vor einem Kollaps bewahrt werden müssen, sollten ihre Kredite an Griechenland platzen.”

Quelle: Süddeutsche Zeitung, 27.2.2015

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Der SZ-Wahl-Thesentest: Welche Partei hat keine Meinung?

Welche Partei steht ihnen wirklich nahe?Wahl-o-maten und ähnliche Dienste sind eine gute Möglichkeit, herauszufinden, welches Wahlprogramm welcher Partei am besten zu den eigenen Ansichten passt.

Zur Zeit (Bundestagswahl, Hessenwahl und Bayernwahl stehen vor der Tür) sprießen sie wieder aus dem Boden. Auch die Süddeutsche Zeitung hat eine Version beigesteuert, die sich jedoch nicht an den Wahlprogrammen, sondern an den Aussagen der aktuellen Bundestagsabgeordneten orientiert. Das funktioniert so: Zuerst hat die Süddeutsche Zeitung 2400 Abgeordneten der Parteien 30 Thesen zu politischen Themen – mit Schwerpunkt auf der ethischer Haltung der Abgeordneten – beantworten lassen. Sie hatten dabei folgende Antwortmöglichkeiten:

  • “Stimme absolut zu”
  • “Stimme eher zu”
  • “Ich bin unentschieden”
  • “Stimme eher nicht zu”
  • “Stimme absolut nicht zu”

Immerhin fast 600 Abgeordnete aller Parteien haben geantwortet.

Wenn ich nun die gleichen Fragen beantworte, wird bei der Auswertung geprüft, wie sehr meine Meinung mit den Durchschnittswerten der einzelnen Parteien übereinstimmt und zu jeder Partei wird über eine Prozentzahl das Maß der Übereinstimmung signalisiert. Das ist ein interessanter Ansatz und durchaus aufschlussreich. Vor allem, weil hier nicht auf die Programme (Wahlversprechen), sondern auf Basis der anonymen Ansichten der PolitikerInnen analysiert wird.ist m

Noch spannender ist jedoch eine besondere Auswertung, auf die @bov auf Twitter hinwies: Wer überall “Ich bin unentschieden” angekreuzt, bekommt als Ergebnis – so @bov – angezeigt, er “soll CDU wählen”.

Das habe ich natürlich gleich ausprobiert – glaub keiner Internet-Behauptung! – und tatsächlich: Wenn ich in allen Fragen völlig unentschieden bin, beträgt meine Übereinstimmung mit der CDU 85%, mit den Freien Wählern 84%, mit der CSU 83% und mit der FDP 82%. Hier das gesamte Ergebnis:

CDU zu 85% ohne Meinung

Zuerst dachte ich, das müsse ein Fehler im Tool sein und wollte schon die Süddeutsche anschreiben. Doch bei näherer Betrachtung (der Daten) macht das schon Sinn. Offensichtlich haben die Parlamentarier der Regierungsparteien keine wirklich klare Meinung zu den meisten abgefragten Themen (obwohl die Fragen durchaus konservative und liberale Kernthemen enthalten). Beliebigkeit ist ein Vorwurf, der Angela Merkel  in der eigenen Partei oft gemacht wird. Doch die Umfrage der Süddeutschen zeigt: Das ist keine Eigenschaft ausschließlich der Kanzlerin, sondern der ganzen CDU/CSU und offensichtlich auch des Koalitionspartners FDP. Das tut einem Konservativem in der Seele weh.

Das bedeutet aber auch: Wer CDU/CSU/FDP (und Freie Wähler) wählt, weiß am wenigsten, wie sich seine Abgeordneten hinterher verhalten. Starke Überzeugungen finden sich dagegen vor allem bei der Linken und auch den Grünen und den Piraten. Bei diesen Parteien weiß man also eher, woran man ist (ob sie es anschießend durchsetzen können, ist eine andere Frage).

Selbst ausprobieren?

Auch der Parteiennavigator der Uni Konstanz bestätigt übrigens dies Analyse. Wenn man hier durchgängig “Teils/Teils” auswählt, bekommt man ein sehr ähnliches Ergebnis: Hier hat sich die FDP in Sachen Beliebigkeit noch an der CDU/CSU vorbei geschoben. Und statt der Freien Wähler ist dort die “Alternative für Deutschland” dabei, die gleich an allen vorbei an die “Spitze der Beliebigkeit” springt:

Parteien nach Beliebigkeit: AfD noch vor der FDP

Die Wahlempfehlung des Parteiennavigators, wenn man konsequent “Teils/Teils” als Antwort wählt.

 

Weitere Wahl-Empfehlungs-Tools:

Wahl-o-mat der Bundeszentrale für politische Bildung

 

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Grüne Urwahl. Gute Urwahl?

Die Grünen haben ihre “SpitzenkandidatInnen” für die kommende Bundestagswahl in einer Urwahl bestimmt (allgemein zum Begriff “Urwahl” und dessen Herkunft).

War das eine gute Idee? Hat das zu einem guten Ergebnis geführt? Was schreibt die Presse darüber?

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