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Fachtagung “Medienerziehung in der Familie”

Facebook, Playstation, Twitter, vii, Pads, SM, MMS, Pinterest,g+, Blogs, …. Flyer zur Fachtagung: Medienerziehung in der FamilieKinder und Jugendliche wachsen heute selbstverständlich in einer medial geprägten Lebenswelt auf. Und viele Erwachsene stehen staunend vor den unbekannten und verwirrenden Begriffen und Abkürzungen.

Medien können Bedürfnisse nach Bildung, Kommunikation, Austausch und auch Spiel und Unterhaltung befriedigen. Zugleich bergen sie Risiken als Zeitfresser, durch rechtliche Grenzen (z.B. Urheber- oder Persönlichkeitsrechte), durch problematische Inhalte oder auch durch “gewagtes Kommunikationsverhalten”.

Diesen Herausforderungen können schon nicht alle Erwachsenen gerecht werden – für Kinder und Jugendliche sind sie nicht weniger schwierig. Ich plädiere deshalb für die Einführung von “Medienkunde” als Fach in allen Alterstufen und Schulformen.

Die Fachtagung “Medienerziehung in der Familie. Neue Wege für die Zusammenarbeit mit Eltern”, die  am 12.4. 2013 in Berlin statt findet, wendet sich – in einem anderen Ansatz – an Multiplikatoren im Gesundheits- und Bildungsbereich, Elternvertreter/innen und pädagogische Fachkräfte in Kindergarten und Grundschule.

Die Fachtagung vermittelt und diskutiert vor diesem Hintergrund neue Wege für die Zusammenarbeit mit Eltern und will Antworten auf folgende Fragen bieten:

  • Wie können Medienerziehung und Medienbildung auf einzelne Entwicklungsstufen von Kindern und Jugendlichen eingehen?
  • Wie können Familien für Medienerziehung gewonnen und aktiv einbezogen werden?
  • Wie kann medienpädagogische Erziehungsberatung in unterschiedlichen Berufsfeldern aussehen (Arztpraxen, Kindertagesstätten, Erziehungsberatungsstellen, Schulen, Medienbildungszentren), welche Informationen und Methoden sind hierfür hilfreich?

Tagungsflyer als PDF-Datei | Programm

Veranstaltet wird die Tagung von der “Gesellschaft für Medienpädagogik und Kommunikationskultur” (GMK)

Mehr Informationen und Anmeldung

 

 

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Plädoyer für die Einführung von “Medienkunde” in allen Alterstufen und Schulformen

Heutzutage wird Medienkompetenz vorrausgesetzt. Doch sie wird in Deutschland nicht vermittelt. Früher hing es von den Eltern ab, ihren Kindern Medienkompetenz zu vermitteln. Wer Eltern hatte, die das nicht konnten, hatte Pech (und landete oft genug bei der Bild). Heute kommen selbst halbwegs informierte Eltern mit den neusten Entwicklungen nicht mehr mit.  Von Facebook haben die meisten schon gehört (oder nutzen es selbst), aber was ein Pad ist oder ein IRC ist, damit sind die allermeisten schon hoffnungslos überfordert.

Jugendliche probieren sowas oft einfach aus, aber was fehlt, ist ein Fach Medienkunde, in dem der reflektierende Umgang mit Medien wie

– Zeitung,
– TV und Film
– Radio,
– Photographie
– Internet, Web 2.0 und Social Media
– (Schul-)Bücher
– elektronische Dokumente
– Telefon
– Werbung
– SMS
– u.a. …

aller Art vermittelt werden kann.

Dazu gehört:
– kritischer Umgang mit Medieninhalten,
– formale und qualitative Kiritik,
– Kommunikationstheorien (von Senden/Empfänger-Model bis Uses and Gratifications),
– Medienproduktion,
– Medienökonomie,
– Quellenkunde,
– Medienrecht (und seine Ursachen 😉
– Umgang mit Mobbing
– Umgang mit Trolling
– (weitere Ergänzungen?)

Mindestens 90% unseres Wissens und unserer Meinungen über uns und die Welt nehmen wir heute durch Medien auf.

Medien bestimmen und lenken unser Wahl-, Einkaufs,- Ess,- Berufs-, Freizeiit-, Informations-, Kommunikations-, Unterhaltungsverhalten. Andere Quellen von Wissen verlieren an Bedeutung (Eltern, Lehrer).

Selbst das schulisch / universitär erworbene Wissen verliert dramatisch an Bedeutung gegenüber dem Wissen darüber, wie ich mir selbst neues Wissen aneignen kann. Ich behaupte, dass mindestens 80% des Wissen, das ich heute täglich anwende, nicht in einer formalern Ausbildung vermittelt wurde.

Weiterbildungseinrichtungen und Arbeitgeber setzen heute solches Wissen selbstverständlich vorraus.Das Fach würde Kinder und Jugendliche viel besser auf Ausbildung, Beruf und Leben vorbereiten, als vielen andere Fächer.

Das in Medienkunde Erlernt hätte eine lebenslange Praxis-Relevanz, ermöglicht versäumtes schulisches Wissen (soll vorkommen) selbst nachzuholen, macht unabhängiger von schlechten Lehrern, Ausbildern, Profs (soll auch vorkommen) und ermöglicht, die Medien-übergreifenden Grundlagen auch auf neue Medien anzuwenden.

Medienkunde erhöht die berufliche und persönliche Flexibilität und hilft die Arbeitslosigkeit zu reduzieren. Es eröffnet neue und bessers Möglichkeiten, sich auszudrücken und auch auf die Welt Einfluss zu nehmen (mit ihr zu kommunizieren).

Damit wiederum wirkt es Gewalt und Verbrechensreduzierend.

Bin übrigens gespannt, wann Mediengeschichte zum relevanten Thema das Wissenschaft wird. Wer noch weiß was sich hinter den Begriffen Mailboxen, Usenet, Flamewars, Gopher, Finger, Traceroute, Compuserve, ,.. verbirgt, ist heute ja schon ein Exot. Aber das ist ein anderes Thema.

 

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