Die Wand

Heute Abend ins Kino:  „Die Wand“. Klingt interessant:

Einer Frau (Martina Gedeck) wacht eines Morgens in einer Berghütte auf und stellt fest, dass sie in ihrem Bergtal von einer unüberwindbaren unsichtbaren Wand eingeschlossen ist …

Die Zeit: „Julian Pösler hat den als unverfilmbar geltenden Roman „Die Wand“ auf die Leinwand gebracht.“  Rezension

Spiegel: „Marlen Haushofers Roman über eine rätselhaft eingesperrte Eremitin gilt als Kultbuch. Nun ist „Die Wand“ kongenial verfilmt worden – mit einer beeindruckenden Martina Gedeck in der Hauptrolle.“  Rezension

Trailer:

 

 

 

Offizielle Seite

 

Update: Kurzkritik am day after: Absolut sehenswert, schwer beeindruckend, aber definitiv kein lustiger Film.  Ein kräftiger Schuss Kafka gewürzt mit ein bischen „Lost“ angerührt mit viel „Robinson Crusoe“ und einem Spritzer „I am Legend“.

Mehr von mir dazu demnächst hier.

 

 

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Panöverkritik: Blogs aus Darmstadt

Das vom mir im allgemeinen und besonderen sehr geschätzte P-Magazin hat in der aktuellen Ausgabe einen Artikel veröffentlicht, der  mich doch zu einer Manöver-Kritik veranlaßt. Marc Strottner schreibt darin auf immerhin zwei klein bedrucken und großzügig mit Foto ausgestatteten Seiten über Darmstädter Blogger.

Cover der Oktober-Ausgabe des P-Magazin Darmstadt

Cover der Oktober-Ausgabe des P-Magazin Darmstadt

Nun behauptet der Verlag, das P-Magazin sei „gefüllt mit gründlich recherchierten redaktionellen Beiträgen„. Da erwartet der naive Leser unter dem Titel „Darmstadt bloggt“ natürlich eine kompetente Übersicht über die Darmstädter Blogger Szene. Doch nach einer lang geratenen Einleitung die Statistiken über die weltweiten Blog-Aktivitäten wiedergibt, auf den US-Wahlkampf referenziert und bundesweit bekannte Blogs nennt, bespricht Marc Strottner gerade mal eine „kleine Auswahl“ von fünf (5!) Blogs aus Darmstadt.

Nach erster (heftiger!) Verbitterung, das eigene Blog nicht darunter zu finden ;-), interessierte mich dann doch, wie die Konkurrenz beschrieben wird. Und stellte zu meiner Verwunderung fest: Die kenne ich ja gar nicht! Jedenfalls vier von den fünf genannten Blogs. Nur um dann festzustellen, dass es sich bei drei von diesen fünf Blogs um Blogs ohne jeden Regionalbezug handelt, deren Autoren zufällig in Darmstadt wohnen. Und sich die Rezension auf eine unkritische, werbende Inhaltsangabe der Blogs beschränkt.

Abgesehen davon, dass diese Blogs keinesfalls typisch für die Blogger in Darmstadt sind, ist es ausgesprochen schade, dass hier gar nicht versucht wird, einen Überblick über die vielfältige (und unorganisierte) Blogger-Szene in Darmstadt zu geben, sondern vor allem Blogs dargestellt werden, die so auch aus jeder anderen Stadt kommen könnten. Selbst dazu, nach welchen Kriterien die Auswahl stattfand, fehlt jede Information. Die LeserInnen des P-Magazins bekommen so ein recht einseitiges Bild der Darmstädter Blogger-Szene. Dabei ist diese vielfältig, bunt und spannend.

Selbst wenn es – für mich nicht nachvollziehbar – Gründe für die getroffene Auswahl gab: Der Autor hätte locker noch eine Liste nicht besprochener Blog ans Ende anfügen können. Der Artikel ist großzügig layouted und die Texte blumig und mit vielen Füllwörtern ausgeschmückt. Ein guter CvD  hätte den Text locker auf die Hälfte runter redigieren können, ohne dass zentrale Aussagen verloren gegangen wären.

Gesamturteil: Schwacher Journalismus auf Echo-Niveau.

Hier ein paar Blogs, die ich kenne und nicht im Artikel genannt wurden und eine kleinen Überblick über die Vielfältigkeit der Darmstädter Blogger-Szene geben:

holy island lindisfarne Blog von Joachim S. Müller

verwickeltes – lokale Politik und persönliche Betrachtungen

darmundestat – Darmstädter Geschichtsblog – Geschichte und Geschichten aus Darmstadt

schonleben in Darmstadt – Blog über Politik, Medien-Kultur & Netzwelt

Sichtwelten – Ein Blog aus Bessungen mit vielen schönen Bildern von Natur, Menschen und dem Stadteil Bessungen

Darmstädter Immobilien News – Ein Blog über Verkäufe und Mietwechsel von Geschäften oder bekannten Gebäuden in Darmstadt

wichtig – witzig – wunderlich – Der Blog der Online-Journalistin Mirca Waldhecker

Immer auf die Kleinen –  poetisches Blog einer kleinen (1,62 m) Journalistik Studentin aus Darmstadt

kreativundgnadenlos – musikalische, mediale und literarische Themen — in verschiedenen prosaischen, lyrischen und anderen

YOUdaz – Datenjournalismus und Multimedia-Storytelling

Mit der Lupe –  Menschen-Meinungen-Mittendrin (Reportagen sollen dafür sorgen, dass noch mehr Menschen MITTENDRIN sind)

catch the train if you can – Zugfahren für Anfänger

Daniscript – Fotoblog einer Online-Journalismus-Studentin

freilichthirn – …

outofmessel von Martin Krauß- Beiträge zu regionalen Themen und Events

benjaminschaefer– Blog des Wirtschaftswissenschaftler Benjamin Schaefer. Hier wird über Ökonomie, Politik, Musik, Fotografie, Technik, Linux und „Kram für Nerds“ gebloggt.

saas-in-der-cloud.de–  der Informationswissenschaftler Benedikt Schneider bloggt über SaaS-Anwendungen (Programme, die man online ausführen kann).

medienkonsument.de – Hier gibt Daniel Lücking Einblick in sein Leben als Journalist.

Leben mit mehr – Ein Blog rund um Diabetes, Hörschädigung und Journalismus-Studium

kcplaza – unregelmäßig gepflegtest Blog rund um den Skatepark im Bürgerpark und Skaten allgemein

 

Sogar das Echo steuert ein paar lesenswerte Blogs bei:

kth spielt– Brettspiele Blog eine Echo-Redakteurs

Pulsmesser – Medizin-Blog aus der Echo-Redaktion

Abriss-Blog – Umbruch in Dieburg

Style Code – Echo Mode Blog

Echtzeit – Blog der Echo Online Redaktion

drucksache – Hier gibt der Echo-Chefredakteur Jörg Riebartsch Einblick in seine Welt – eine Gradwanderung zwischen Profit-orientiertem Gehorsam und privater Meinung

Nicht mehr gepflegt. aber immer noch lesenswert: Marathon statt Marlboro

 

Schon an dieser – in kurzer Zeit recherchierbaren – Auswahl sieht man, dass die Blogger Szene in Darmstadt vielfältig und spannend ist.Jedenfalls interessanter und vielseitiger, als der P-Magazin-Artikel es darstellt. Und meine kleine Liste hier ist sicher lange nicht vollständig.

 

Dauerhaft werde ich eine Liste Darmstädter Blogs in meiner Linkliste führen – wer aufgenommen werden will, möge sich einfach per Kommentar melden.

 

 

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Patrick Cave: Das Saint Netzwerk

Buchtitel: Patrick Cave: The Saint Network
Buchtitel: Patrick Cave: The Saint Network

Dieses Buch täuscht.

Das fängt schon bei seinem Fundort an. Ich habe es eher zufällig in der Jugendbuch-Abteilung entdeckt, obwohl es von der Spannung, dem Thema und der Handlung viele Erwachsenenbücher locker überragt. Die dortige Einordnung hat es wohl nur dem Fakt zu verdanken, dass die Hauptperson 15 Jahre alt ist.  Dennoch handelt sie schon bald klüger und erwachsener, als viele Menschen, denen wir im täglichen Arbeitsleben begegnen. Es ist mehr wie bei den Filmen „The Village“ und „(Wer ist) Hannah“, in denen auch Jugendliche die Hauptrolle spielen – die aber für Erwachsene gemacht sind.

Und auch wenn diese beiden Filme thematisch weder miteinander noch mit dem „Saint Netzwerk“ etwas zu tun haben: Es entsteht in diesem Buch eine ähnlich dichte Atmosphäre. Auf eine Verfilmung darf man sicher gespannt sein.

Damit nicht genug der Täuschung: Wer zum Beispiel aus dem Titel ableitet, es ginge dabei um soziale Netzwerke, liegt daneben. Auch wer aus „Saint“ (Heiliger) ableitet, es ginge vielleicht um religiöse Fragen oder kirchliche Themen, liegt daneben. Und während das Buch eigentlich in der Zukunft spielt, so hat man (nicht zufällig) ständig den Eindruck, von einer früh-neuzeitlichen Ständegesellschaft zu lesen. Und wer zunächst glaubt, an den drastischen Unterschieden zwischen ums reine Überleben kämpfenden Armen und elitären, verschwenderisch lebenden Reichen eine südamerikanische Großstadt der Gegenwart wieder zu erkennen, wird später feststellen, dass es sich um die englischen Hauptstadt in der nahen Zukunft handelt.

Die Verunsicherung hat dabei System. Denn es geht hier nicht um eine Utopie oder Dystopie, sondern um ganz pragmatische gesellschaftliche, technische und soziale Fragen, die hier äußerst dramatisch zugespitzt werden.

Diese Verunsicherung erfasst gleich auf Seite 2 des Buches auch die 15-jährige Mira, als sie bei einem Morgenspaziergang plötzlich den Mord an einer Frau erlebt – oder war nur der legitime polizeiliche Zugriff auf eine gefährliche flüchtige Verbrecherin, wie ihr ihr – einige Jahre älterer – bester Feund Gil versichert? Und warum trug diese Frau einen Zettel bei sich, auf dem Miras Name steht?

Verunsicherung führt zu Zweifeln, zu Misstrauen – und ohne das faktisch viel passiert, bricht Miras heile Welt in der kleinen Community im hohen Norden des Landes plötzlich zusammen. Sie fühlt sich bedroht, in Gefahr – und der Leser weiß nicht einmal, ob es Hirngespinste sind, oder eine echte Bedrohung. Aber spätestens als sie die Gemeinschaft heimlich verlässt und in die im Süden liegende Hauptstadt flieht, wird sie zur Gejagten – ohne das (ihr oder uns) klar ist, warum.

Schon die Flucht und Verfolgung sind spannend. Doch das Eintreffen des Mädchens in der (ihr und uns) fremden und seltsamen Stadt  ihr Überlebenskampf und die Suche danach, wer und was sie eigentlich ist, dass mit solch riesigem Nachdruck nach ihr gesucht wird, ist eine hochspannende Geschichte in der Geschichte, die Fantasy, SiFi und Thriller in einem Buch vereint.

Absolut lesenswert!

Autor: Patrick Cave

Titel: Das Saint Netzwerk

Source: Stadtbibliothek Darmstadt

Seiten: 507

Meine Lesezeit: 10 Tage

Bewertung: ***** ( von 5)

Weitere Buchkritiken:

Buchkurzkritiken

Douglas Preston & Lincoln Child:  Title: The Wheel of Darkness

Electrifrying: Jeffery Deaver – The Burning Wire

Lee Child: Nothing to loose

Sibylle Berg: Sex II

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Indiana Jones und der Oden des Waldes

Wer mutig ist, nimmt auf dem Drahtseil die Hände hoch.

Der Mensch handelt hochgradig irrational. Ein Beispiel: Nur weil etwas (Lebens-)gefährlich ist, heißt das noch lange nicht, dass es uns Angst macht und uns daran hindert, es trotzdem zu tun (zum Beispiel die Teilnahme am Straßenverkehr). Dagegen machen uns Dinge Angst, die zwar (rational betrachtet) völlig ungefährlich sind, aber schlummernde Urängste in uns wecken.

Die „Indianer Jones“-Filme spielen mit dem Abenteuer, uns (vor dem sicheren Fernsehbildschirm) in solche Situationen zu führen, damit wir uns ein wenig gruseln und trotzdem den Kitzel spüren können, der von dieser Angst ausgeht. Genauso sicher, aber noch viel kitzliger ist der Kletterwald in Würzberg im Odenwald.

In diesem Kletterparcours n der Nähe von Erbach kann man mehr als nur Indiana Jones Luft schnuppern. Auf Stegen, Brettern, an Leitern hängend, auf Seilen balancierend oder über kleine und große Abgründe schwingend bewegen sich die Besucher hier in Höhen zwischen zwei und elf Metern durch den Wald. Dabei steigert er durchdachte Parcour aus sieben unabhängigen Stationen langsam, aber stetig Höhe und Schwierigkeitsgrad. Trotzdem bleiben die Besucher immer optimal geschützt: Wer den initialen Anweisungen des Personals folgt, ist immer angeseilt und bei den Übungen selbst sogar doppelt geschützt. Der Kitzel entsteht also nicht durch echte Gefahr, sondern nur durch unseren Ängste. Was es kaum wenig spannender macht.

Zum Beispiel kann hier jedeR mal Seiltanzen ausprobieren – völlig gefahrenlos. Weicheier wie ich überqueren das Drahtsseil mit den Händen fest an den Haltgurt gedrückt, Mutige dagegen (wie der Besucher oben rechts) probieren es freihändig.

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Money for Nothing? – But the Books are for Free!

Krimisammlung zum mitnehmen

Krimisammlung zum mitnehmen

Viel zu wenig Geld für alles mögliche? Nun, eines der schönsten Hobbys ist extrem günstig: Lesen.

Bücher bekommt man inzwischen eigentlich kostenlos. Sogar sehr Gute. Gerade hat einer meiner Mitbewohner hier im Haus seine Krimi-Bibliothek in den Flur gestellt  – um sie zu verschenken. Und in den letzten 3 Monaten haben andere Menschen hier im Haus schon zwei mal ebenfalls Bücher verschenkt  (wenn auch nicht in dem Umfang).

 

Auch wer nicht von so spendablen Hausbewohner umgeben ist, kann inzwischen ohne Probleme kostenlos oder für minimales Geld an gute und spannende Lektüre kommen. In fast jeder Stadt gibt es inzwischen prall gefüllte öffentliche Bücherschränke. Hier eine (unvollständige) Liste öffentlicher Bücherschränke (allein in Darmstadt gibt es inzwischen drei davon).

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H.G. Wells – „War of the Worlds“

Wells: War of the Worlds - Illustration for the book by Alvim Corréa 1906

Illustration for the book by Alvim Corréa (1906)

War of the Worlds – by H.G. Wells is a classic science fiction novel. Written 1895 to 1897, it tells the story of martian spaceships that invade earth and meet defending forces that are without any chance of surviving the encounter.

Yet across the gulf of space, minds that are to our minds as ours are to those of the beasts that perish, intellects vast and cool and unsympathetic, regarded this earth with envious eyes, and slowly and surely drew their plans against us.

H. G. Wells , The War of the Worlds

While the unnamed narrator describes the invasion as experienced by him and his brother in the countryside around London and in London itself, the invasion quickly extends to the rest of the world. Within a few days, the whole earth is under control of martian tripods and mankind is simply slaughtered without negotiations and mercy.

The book was then popular, but finally became famous (until the present day) through a  1938 radio broadcast version that was narrated and directed by Orson Welles. The first two-thirds of the 60-minute broadcast were presented as a news bulletin and led to widespread outrage and panic by many listeners in the US, who believed the events described in the program were real.

The influence of the book can be still observed today, within movies like „Independence Day“, „Mars Attacs“, „Man in Black“, „Avatar“ and even „Iron Sky“ using themes, images and ideas first published in „War of the Worlds“ in 1897. Even in Douglas Adams „Hitchhikers Guide to the Galaxy“ you find more then traces of Wells ideas.

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Denn Radwege sind zum Parken da…

Straßen sind dazu da, damit Autos drauf fahren können. Radwege wurden gebaut, damit Autos drauf parken können. So jedenfalls verhalten sich viele Autofahrer. Denn Fahrradfahrer können doch schließlich Fußwege benutzen.

Neben der allgemeinen Fahrradunfreundlichkeit der Verkehrswege in Darmstadt und dem gefährlichen Fahrverhalten vieler Darmstädter und (noch schlimmer) anderer südhessischen Kraftfahrzeuglenker (besonders hervorzuheben: Kennzeichen GG, MTK, MKK) stört mich schon lange der dreiste Missbrauch der Radwege durch rücksichtslose Wild-Parker. Vorletzte Woche kam es dann zu einer Eskalation die ich hier teilen möchte in einer kleinen

Verkehrserziehungs-Tragikkomödie in drei Akten:

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Entertain App Review – Teil 2

Die Symbole der Apps E! Entertain, Cinedom und FreeStar auf Entertain

Drei Neue Apps auf Entertain

Neue Apps auf Entertain: Die Zahl der TV Apps ist noch einmal um drei auf jetzt 24 Apps angestiegen. Doch nicht alles, was glänzt ist auch gut. Leider.

Neu sind die Apps „E! Entertain„, Cinedom und Freestar. Alle drei Apps fallen in der Umsetzung deutlich hinter die bisherigen Apps zurück – sie können mit der bisher im Schnitt sehr hohen Qualität in Konzeption, Design und technischer Umsetzung der anderen Apps nicht mithalten.

Inhaltlich bedienen sie Nischen-Zielgruppen – was ja die große Stärke von Apps ist: Erstmalig muss am TV Gerät nicht mehr der Mainstream gefüttert werden, sondern auch Minderheiten und Klein(st)gruppen können attraktive – und nicht-konkurrierende – Angebote gemacht werden.

 

 

Startseite Cinedome-App

Cinedom ist dafür vielleicht das beste Beispiel: Es bedient alle Menschen, die sich für (sehr) alte Filme interessieren. Filme, die nicht als Meisterwerke der Filmgeschichte gelten, sondern, nun ja, in der Versenkung verschwunden sind, weil sie selbst als Pausenfüller für das ÖR-Fernsehen doch etwas peinlich wären.

 

Dennoch sind sie Teil der Filmgeschichte ( und Spielbergs Blockbuster Hugo Cabet ist ja ein Hommage an solche vergessenen Frühwerke ) und damit macht sich Cinedom als eine Art Filmmuseum für B- und C-Movies verdient. Denn hier kann man solche Schätze tatsächlich noch einmal schauen. Der eine oder andere Trashfilm mag so sogar ein eigenes Kult-Publikum finden.

 

Screenshort Cinedome App 2

Rubrik Komödie (Klick für größere Ansicht)

Damit ist Cinedom eine interessante Ergänzung zum Videoload-Dienst der Telekom, in den solche kommerziell uninteressanten Filme wohl nie Eingang finden werden.

Screenshot vom ersten Tag: Kein einziges Video in drie Kategorien

Am ersten Tag noch ziemlich leer…

Wer allerdings an den ersten Tagen nach dem Launch in die Cinedom-App hereingeschaut hat, wird enttäuscht gewesen sein: Letzten Freitag fand der interessierte Nutzer dort nur drei Filme und drei von sechs Kategorien („ Heimat“, „Musik“  und „Liebesfilm“) komplett leer waren (siehe Screenshot links). Nun, das hat sich jetzt geändert –  ein zweiter Blick lohnt sich also inzwischen.

Screenshot der Freestar TV App auf Entertain

Novocain? Ist der nicht ur-alt?

Einziges Minus ist die Usability der Cinedom-App. Die Bedienung ist nicht immer intuitiv und manchmal unnötig umständlich.

 

Ein solch schlüssiges Konzept wie bei der Cinedom-App ist dagegen bei der FreeStar-App  nicht zu erkennen. Sie erweckt den Eindruck, als sei sie eine Art Reste-Rampe veralteter Kino-Trailer, aktueller Making-off’s und drittklassiger Film-Kritiken. Fast jeder Hobby-Kino-Podcast ist da sehenswerter. Dabei ist die Idee nicht verkehrt, auf dem TV-Gerät Trailer, Kritiken und Hintergrundinfos zu aktuellen Kino-Filmen anzubieten. Aber die Aktualität sowie die konzeptionelle wie technische Umsetzung lässt doch sehr zu wünschen übrig. Und die Usability ist grottig. Kein Spass bisher.Bestenfalls Potential.

Wer sich wirklich für Film-Kritiken interessiert, der schaut besser in der Tagesschau-App nach. Da gibt es im Dossier immer einen Beitrag, der aktuelle Kino-Filme bespricht – kompetent und durchaus kritisch.

 

Last and least dann die E!Entertainment App. Offensichtlich handelt es sich hier um eine Klatsch & Tratsch -App. Pseudo-Nachrichten und Filmchen zu A-, B- und C- Promis sollen Zuschauer anlocken. Doch die Beiträge sind wirklich schlecht gemacht.

Sceenshot der Berlin Fashion Week - in der E!Entertain App auf Entertain

Gesichter wichtiger als die Mode

Wer über eine Modeschau wie die Berliner „Fashion Week“ berichtet, sollte wenigstens so tun, als ob sie Mode auch interessiert und sie ein klein wenig Ahnung davon hat. Wenn aber offensichtlich nur die mehr oder weniger interessanten Mode-Designer, die mehr oder weniger hübschen Laufsteg-Models und die mehr oder weniger prominenten Gäste und vor allem die unintelligente Moderatorin gefeiert werden, dann schaltet auch der neugierigste Mensch schnell wieder app.

Genauso billig kommt der Bummel über die Münchener Maximilianstraße daher – das Durchschnitts-Gesicht der Animateuse und ihr pseudo-expressionistisches Mimenspiel ist noch das lustigste an diesem Beitrag – solange man den Ton dabei ausstellt.

Natürlich wird diese App trotzdem ihr Publikum finden, denn wenn Reality TV eines bewiesen hat, dann dass: Solange es gelingt, Identifikation – und sei sie noch so künstlich – aufzubauen, kann nichts so schlecht gemacht sein, dass es nicht noch sein Publikum fände. Brot und Spiele. Wer sich an die „Tribute zu Panem“ erinnert fühlt – nun, der hat die Essenz solcher Apps erfasst.

E! Entertainment App

Die E! Entertainment App gibt dem Begriff „fulminant“ eine neue Bedeutung. (Klick für eine größere Ansicht)

Ich hoffe, das reicht jetzt an Apps, die billig produzierten TV Content Zweit- oder Dritt-verwerten.  Wo sind die Apps, mit denen ich Englisch oder Chinesisch lernen kann? Wo ist die Stiftung-Warentest App? Die App, mit der ich Hintergrund-Infos zu Filmen, SchauspielerInnen, RegisseurInnen und Serien nachschlagen kann? Weitere Spiele, mit denen ich mir die Zeit vertreiben kann, ohne mich vom Sofa erheben zu müssen?

Wo sind die Innovationen? Wann lässt die Telekom schlaue Entwickler ran, die mal probieren, was sie aus so einer dummen TV-Box alles rauskitzeln können? Die besten Ideen für Apps auf dem I-Phone stammen nicht von Apple, sondern von kleinen Software-Buden und Content Anbietern, die ihr eigenes Geschäftsmodell entdeckt haben und trotzdem dafür sorgten, dass das I-Phone ein Mega-Erfolg ist.

Innovation kriegt man nicht mit bekannten Marken und bewährten Geschäftsmodellen – disruptive Ansätze sind hier gefragt. Und die kommen nur, wenn die Telekom auch mal was riskiert.

 

Hier gehts zur Beschreibung der anderen TV Apps auf Entertain.

 

 

 

 

 

 

 

 

Berliner Fashion Week
(Klick für größere Ansicht)

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Die Lange Nacht der Freien Szene im Moller Haus

Am Samstag Abend fand die Lange Nacht der Freien Szene im Theater Moller Haus in Darmstadt statt. Um das Unwichtigste vorwegzunehmen: Sie war nicht so lang, wie der Name andeutet. Schon gegen Mitternacht war Schluss mit dem offiziellen Programm. Dennoch war es ein echtes Erlebnis und ein interessanter Einblick in die Theater-Szene Darmstadts jenseits des Staatstheaters – besonders auch für Menschen, die bisher mit dem Theater nicht all zu viel verbinden.

In der Langen Nacht waren folgende Stücke / Ausschnitte zu sehen:

Theater Transit : „Schöner scheitern
Gundula Schneidewind: „Innovation bei der Post“
Die Hagestolzen: „achten statt ächten“
Theater Transit: „Two for FAUST“
Gemelli de Filippis
Theater Rainer Bauer: „Herbert Faulhaber
Theater 3D: „Dolce far niente“
Theater Profisorium: „Currywurst mit Pommes“
Grenztänzer e.V.: „Das Elektrasyndrom

Moderiert wurde die Nacht von Waso Koulis, die Umbau-Pausen mit professioneller Zauberei unterhaltsam ausfüllte.

Diese Gruppen und Einzelpersonen rund um den Verein Freie Szene und das Theater Moller Haus gaben einen kurzweiligen und lustigen Einblick in ihr Schaffen, der Lust auf mehr machte. Statt langer Kommentare will ich jedoch einfach meine Bilder für sich sprechen lassen (die leider nur einen Teil der Aufführungen wiedergeben, da ich nicht von Anfang an teilnehmen konnte).

 

Zwei Frauen am Klavier

Im Programm nicht angekündigte Pausendarbietung ...

Zwei Frauen singen Revolutionsliedgut am Klavier

...mit popig-revolutionärem Inhalt

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Mehr als TV: Die Entertain TV-Apps

Startseite des Entertain App Portals

Vor kurzem waren es noch 18 Apps - jetzt sind es schon 21.

Kennt ihr das? Ihr schaut ausnahmsweise mal wieder Live-TV und dann kommt diese Werbung… ich meine: Nicht gute Werbung, unterhaltsame Werbung oder gar Werbung, die für Produkte interessiert und ihre Vorteile herausstellt.

Sondern deutsche TV-Werbung. Die versucht, an Ängste und niedere Bedürfnisse zu appellieren und unendlich langweilt.

Wie schön wäre es, wenn man dann ein kurzes Spiel spielen könnte, oder ein paar Video-Clips schauen, E-Mails checken, die verpasste Tagesschau nachholen oder ein paar Koch-Ideen für die nächste Mahlzeit sammeln. Und zwar ohne aufzustehen und zum Computer zu gehen (wo das natürlich geht). Und ohne sich mit nem lästig-kleinen Mobil-Display quälen zu müssen. Also auf dem TV-Bildschirm.

Ein paar TV-Geräte Hersteller haben sowas ja schon umgesetzt, aber der (für mich) überzeugendste Ansatz ist der, den  die Deutsche Telekom mit ihrem Produkt Entertain gewählt hat(*). Dort ist jetzt seit kurzem eine Rubrik „TV Apps“ eingebaut, die den ersten Schritt in genau diese Richtung geht.

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