Vermummt von Cage 100 zu Büchner 200

Büchner MaskeBüchner200 findet vom 29. Juni bis 31. August 2013 am Hauptbahnhof Darmstadt statt. Wir wollten von Peter Brunner hören, was sich dahinter verbirgt.

Neun mal Sechs: Am 29 Juni beginnt in Darmstadt eine Veranstaltung mit dem Namen „Büchner200“. Ist das Werbung für ein neues Motorrad? Worum geht es da?

Peter Brunner: [Lacht.] Nein, das bezieht sich natürlich auf den 200sten Geburtstag von Georg Büchner im Oktober diesen Jahres. Die Zentralstation Darmstadt, die diesen Event organisiert, hat auf das Motto einer erfolgreichen Veranstaltung im letzten Jahr zurückgegriffen, die hieß nämlich Cage 100.

Neun mal Sechs: Den Auftakt bildet eine „Großdemonstration“. Wogegen?

Peter Brunner: Erst mal muss man ja nicht notgedrungen gegen etwas demonstrieren. Man darf auch für etwas demonstrieren und man kann ja vor allem etwas demonstrieren. Und eigentlich ist vor allem das der Gedanke. Selbstverständlich greift der Begriff die Überlegung auf, die wir alle mit Demonstration verbinden, nämlich auf der Straße zu zeigen, dass es vielleicht verschiedene Meinungen gibt und verschiedene Sichtweisen auf das gleiche Problem.

Und insofern nimmt die Demonstration einerseits auf einen der großen Züge in Georg Büchners Leben bezug, nämlich den Widerstand und den Aufruhr. Aber andererseits kann das für uns an diesem Tag auch eine andere Variante haben: Nämlich zu zeigen, dass wir etwas von Büchner in uns tragen oder auf der Suche nach einem Stück Büchner in uns sind.

Den Rest des Eintrags lesen. »

Tags: , , ,

15. Juni: Rock gegen Rechts @ Darmstadt 2013

Plakat für Rock gegen Rechts, DarmstadtAm Samstag, den 15. Juni 2013 wird in Darmstadt wieder ein „Rock gegen Rechts“ stattfinden.

In Zusammenarbeit mit der Geschichtswerkstatt gibt es einen antifaschistischen Stadtrundgang durch Darmstadt, der Orte abgehen wird, wo der Holocaust stattgefunden hat.

Neben der musikalischen Unterhaltung soll die politische Aufklärung im Vordergrund stehen. Die VeranstalterInnen wollen mehr als ein Zeichen gegen rechtsextreme, xenophobe und rassistische Denkweisen setzen. Erklärtes Ziel ist es, Aufklärung zu leisten und zum Engagement gegen Rechtsextremismus zu motivieren.

Eintritt

Bei Besuch der Workshops ist der Eintritt zu den Konzerten umsonst.
Der reguläre Eintritt zum Konzert beträgt 3€ und 5€ werden als Soli vorgeschlagen.

Programm

13 Uhr: Antifaschistischer Stadtrundgang (Beginn: Schlosshof)
15 Uhr: Vortrag des Nürnberger Instituts für NS-Forschung über selbstverwaltete jüdische Enklave 1945-1948 (Raum: S313/36 im Schloss)
15 Uhr: Vorstellung des Alerta Networks
17 Uhr: Außengrenze EU – ein Erfahrungsbericht
17 Uhr: Rosa Fava (jüdisches Museum Berlin) – Kritik des Rassismus (Raum: S313/36 im Schloss)
17.30 Uhr: Gespräch mit Lena Carlebach – Enkelin des Widerstandkämpfers Emil Carlebach (vor dem Schlosskeller)
19 Uhr: Volxküche von Voice of Liberation
20 Uhr: Konzerte
24 Uhr: Aftershow-Party im Schlosskeller

Infos zum Programm:

13 Uhr: Antifaschistischer Stadtrundgang (Beginn: Schlosshof)
In Zusammenarbeit mit der Geschichtswerkstatt bieten wir einen antifaschistischen Stadtrundgang durch Darmstadt an, der Orte abgehen wird, wo der Holocaust stattgefunden hat.

15 Uhr: Vortrag des Nürnberger Instituts für NS-Forschung über selbstverwaltete jüdische Enklave 1945-1948 (Raum: S313/36 im Schloss)
In der unmittelbaren Nachkriegszeit lebten in Westdeutschland nahezu 200.000 Überlebende der Shoa in zahlreichen Auffanglagern und Privatunterkünften und warteten auf eine Möglichkeit zur Auswanderung nach Palästina oder Übersee. Die überwiegende Mehrheit stammte aus Osteuropa: Flüchtlinge, die vor antisemitischen Übergriffen in ihren jeweiligen Heimatländern in das besetzte Deutschland geflohen waren. Sie hatten den Krieg und die nationalsozialistische Verfolgung im sowjetischen Exil oder im Untergrund überlebt. Aufgrund ihres besonders schweren Schicksals ordnete US-Präsident Harry S. Truman im Sommer 1945 den Aufbau von rein jüdischen Camps an, die überall in der US-Besatzungszone entstanden, wie etwa in Lampertheim, Frankfurt-Zeilsheim oder Dieburg. Die US-Militärregierung gestattete den Bewohnern eine weitgehende Selbstbestimmung.
Noch nie in der deutschen Geschichte hatte es in so kurzer Zeit eine solche Vielfalt an jüdischen Berufs-, Volks- und Religionsschulen, Kibbuzim, jiddischsprachigen Zeitungen, Theatergruppen, zionistisch orientierten politischen Vereinigungen und Parteien gegeben. Auch im sportlichen Bereich fanden zahlreiche Aktivitäten statt, wie etwa die Gründung einer jüdischen Fußball-Liga.
Mitten im Land der Täter entwickelte sich eine demokratisch verfasste, unabhängige jüdische Gesellschaft – eine Gemeinschaft auf Zeit.

15 Uhr: Vorstellung des Alerta Networks
Im November 2007 wurde von antifaschistischen Ultras der weltweiten Fußballszene das Alerta Network gegründet. Seitdem wird gemeinsam versucht, Nazis und rechte Umtriebe aus dem Fußball zu verbannen und einen emanzipatorischen Ultragedanken zu etablieren.

17 Uhr: Außengrenze EU – ein Erfahrungsbericht
Immer wieder wird betont, dass es in der EU keine Grenzen mehr gebe. Vergessen wird hierbei, dass der Ausgrenzungsmechanismus außerhalb der EU weiterhin greift. Schaffen Menschen es doch, sehen sich diese mit staatlichem Rassismus, Unterdrückung durch „unsichtbare“ Grenzen, rassistischen Kommentaren und menschenunwürdiger Behandlung in Flüchtlingslagern konfrontiert.

17 Uhr: Rosa Fava (jüdisches Museum Berlin) – Kritik des Rassismus (Raum: S313/36 im Schloss)
In Deutschland entwickelte sich eine Kritik des Rassismus erst sehr spät. Vorherrschend ist aber immer noch, auch in linken Publikationen, das Konzept der Ausländer- oder Fremdenfeindlichkeit sowie der Vorurteilsforschung. In dem Vortrag geht darum, verschiedene Begriffe und Zugänge vorzustellen.

17.30 Uhr: Gespräch mit Lena Carlebach – Enkelin des Widerstandkämpfers Emil Carlebach (vor dem Schlosskeller)
Lena Carlebach teilt mit uns ihre Erinnerungen an Emil Carlebach, Mitbegründer der VVN (Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes) und Vizepräsident des Internationalen Buchenwaldkomitees, dessen Geschichte zeigt, wie Widerstand in der NS-Zeit möglich war.
Als Gewerkschafter jüdischer Herkunft war er den Nazis ein Dorn im Auge – 11 Jahre faschistische Haft waren die Folge. Doch auch in den KZs organisierte er Widerstand und war bei der Selbstbefreiung des KZs Buchenwald im April ´45 mit dabei.

19 Uhr: Volxküche von Voice of Liberation – www.voilib.de/
Findet im Schlosshof statt.

20 Uhr: Konzerte
Schebb www.schebb.com
elcassette www.myspace.com/elcassettemusic
Dopewalka www.dopewalka.net
Chaoze One www.chaozeone.de

24 Uhr: Aftershow-Party im Schlosskeller
Ykel www.ykel.de

Veranstaltung des AStA der TU Darmstadt.

Location:

Schlosshof
Residenzschloss
64283 Darmstadt

 

Mehr (und ggf. aktuellere) Infos:

beim Asta der TU

bei Uffbasse

 

Siehe auch:

Darmstadt gegen Nazis

 

Keinen Neun-mal-Sechs- Artikel mehr verpassen: Das E-Mail Abo nutzen.

 

 

.

Tags: , , ,

5. September bis 3. Oktober: Anders sein – anders sehen

Für uns sind die Anderen anders. Für die Anderen sind wir anders. Anders sind wir, anders die Anderen, wie alle Andern.

Unbekannt

Militärpersonal gehend17 Momente in der Zeit eingefroren, 17 Bilder von Menschen, die über 24 Jahre hinweg auf drei vier verschiedenen Kontinenten aufgenommen wurden.

Menschen die anders sind, anders aussehen, ander(sartige)e Menschen sehen, Menschen die anders sehen und Menschen die anderes sehen. Nicht in knalligen, offensichtlichen Gegensätzen, sondern in kleinen, oft sehr feinen Differenzen.

Andersartigkeit ist Voraussetzung für unsere Individualität. Und doch flößt sie vielen Menschen Angst ein: Homophobie und Fremdenfeindlichkeit sind nur zwei prominente Beispiele dafür. Wer sich von solchen Ängsten frei macht, kann auf der Suche nach Andersartigkeit spannende neue Realitäten, Sichtweisen und Menschen entdecken. Die Kamera schärft dabei den Blick für die feinen Details und ermöglicht diese Erlebnisse, Situationen und Momente über die wenigen Sekundenbruchteile ihrer Realität  hinaus zu  bewahren und teilen zu können.

17 Bilder können dieses spannende Thema nur anreißen. Sie können anregen, inspirieren, unterhalten, nachdenklich machen, anstiften. Und vielleicht sogar ins Gespräch bringen.

Keines der Bilder ist gestellt. Alle sind echt, aufgenommen ohne Ankündigung, ohne Vorbereitung, ohne Schminke, ohne Photoshop. Die Qualität ist bestimmt von den Lichtverhältnissen, der vorhandenen Kamera, dem (falls überhaupt möglich) gerade montierten Objektiv. Aber auch dem Filmmaterial, der Alterung und dem Scanvorgang, weil sie teilweise noch auf Diafilm aufgenommen wurden.

Den Rest des Eintrags lesen. »

Tags: , , ,

Madrid: Spanische Tapas

Update: Leider hat das Madrid inzwischen seine Türen geschlossen.

Letzte Woche war spanische Woche bei mir. Ungeplant und zufällig. Hier schon mal die Restaurant-Kritik zum Madrid, in Kürze folgt eine fürs Viva del Sol.

Das Restaurant "Madrid" in DarmstadtDas Madrid gehört sicherlich zu den gemütlichsten Kneipen in Darmstadt und ist eine meiner Lieblingsorte für gemütlich-lustige und auch für gesprächsintensive Ausgehgelegenheiten. Sowohl privater als auch geschäftlicher Art.

Was weniger bekannt ist: Es gehört auch zu den besten Restaurants in der Stadt. Die Speisekarte ist kurz und kompromisslos – spanische Tapas sind das einzige Angebot (wenn man auch Miesmuscheln zu den Tapas zählt). Ohne jedes populäre Zugeständnis an deutsche Gewohnheiten. Dennoch bieten sie eine geschmacklich breite Auswahl, die bisher jedeN meiner BegleiterInnen und Gäste etwas Passendes hat finden lassen.

Der Preis der Tapas liegt jeweils überwiegend zwischen 3 und 7 Euro, sodass man sich durchaus ein kleines Menü zusammenstellen und dann von verschiedensten Gerichten naschen kann. Auch für die weniger hungrigen Gäste ist es einfach, sich eine leckerer Kleinigkeit zu bestellen. Richtig attraktiv ist es mit einer größeren Gruppe: Dann können alle ringsum probieren und es wird ein richtiges Festmahl.

Das Angebot an Tapas besteht überwiegend aus Standards, aber es sind – soweit ich das beurteilen kann (Spanien ist groß) – auch einige Eigenkreationen dabei.  Die Zutaten sind immer frisch – ich habe bei meinen vielen Besuchen noch keinen einzigen Ausrutscher erlebt.  Besonders aber ist die Fähigkeit des Kochs, hervorragend und immer angemessen zu würzen. Zumindest als Freund spanischer Küche ist man im Madrid richtig.

Bei aktuellen Besuch habe ich Patatas Bravas (scharf) und Chorizo gegessen und war wieder einmal einfach begeistert. Auch meine Gäste waren von ihren Variados sehr angetan.

Ein weiteres Plus ist, dass der Inhaber Dimitrios Katerinis nicht nur sehr freundlich und hilfsbereit ist, sondern auch viel Humor hat und einen immer mit einem Lachen begrüßt.

Den Rest des Eintrags lesen. »

Tags: , , , , ,

Frankfurt oder Istanbul?

Demonstration gegen Tayyip Erdoğan in DarmstadtMenschen demonstrieren gegen die Politik ihrer Regierung und werden von Polizisten brutal misshandelt. Politiker der konservativ-religiösen Regierungspartei rechtfertigen die Polizeigewalt und bezeichnen die Demonstranten pauschal als Täter. Frankfurt oder Istanbul? AKP oder CDU? Deutschland oder Türkei?

Das kann man im Augenblick wirklich verwechseln. Als unbeteiligter Beobachter finde ich die Ähnlichkeit ist verblüffend: Regierungen finden Demonstrationen gegen ihre Politik unbotmäßig, Polizisten betrachten Demonstranten als rechtlose Störenfriede und  Politiker meinen, jede von Polizisten verübte Straftat auch noch rechtfertigen zu müssen. Und in beiden Ländern sind es junge Leute, die unter der konservativen Politik ihrer Regierungen leiden. Regierungen, die bei Wahlen ihre Mehrheiten vor allem bei den alten Menschen in den ländlichen Gegenden des jeweiligen Landes holen.

Besonders ironisch ist, dass die gleichen Politiker, die sich hier vor die Polizei stellen, von der Türkei „Mäßigung“ u.ä. fordern. Obwohl in der Türkei durchaus auch nicht unerhebliche Gewalt von den Demonstraten ausging, während die Demonstration in Frankfurt friedlich war.

Hessische CDU Politiker (insbesondere unser Innenminister Rhein) sollten noch mal einen Blick ins Grundgesetz werfen und ihre Haltung zu Demonstrationen und Polizeigewalt überdenken. Und Polizisten, die meinen, dass Gesetze für sie nicht gelten, gehören sofort aus dem Polizeidienst entfernt. Ohne Pension. Denn sie sind eine größére Gefahr für die Demokratie als irgendwelche Radikalen. Weil sie den Radikalen jugendliche Anhänger verschaffen. Denn wer einmal zu Unrecht von Polizisten mißhandelt wurde, wird sich zukünftig schwer tun, ein positives Verhältnis zu unserem Staat auf zu bauen oder die Verweise von Politikern auf das Grundgesetz ernst zu nehmen.

Update, 14.6.2013: Bayern: Polizeibesuch wegen Tweet

Bayern: Polizeibesuch wegen Tweet

 

Beeindruckende Bilder aus Istanbul

http://www.dailymail.co.uk/news/article-2337922/Turkey-protests-Anti-government-demonstrations-continue-despite-Recep-Tayyip-Erdogans-orders.html

Beeindruckende Bilder aus Frankfurt

http://piratpix.com/blockupy/1/showroom

 

Siehe auch:

TürkInnen in Darmstadt gegen Tayyip Erdoğan

 

Keinen Neun-mal-Sechs- Artikel mehr verpassen: Das E-Mail Abo nutzen.

Tags:

Restaurantkritik: Fleischlos am Ziegelbusch

Sportgaststätte Am Ziegelbusch

Wir sind zufällig – quasi im vorbeifahren – auf das Restaurant Ziegelbusch gestoßen. Wir waren zunächst etwas kritisch, da es sich um eine Sportgaststätte handelt, doch wir hatten auch schon etwas Gutes darüber gehört.

Beim Blick auf die Speisekarte fiel uns zunächst ein gewisses Übergewicht an Schnitzel- und anderen gutbürgerlichen Fleischgerichten auf, nach denen uns gerade nicht so zumute war. Dann jedoch entdeckten wir in der Sektion „Fleischlose Gerichte“ gleich drei Angebot, die lecker klangen und wir entschlossen uns zum Bleiben.

Unser Wahl war auf Folienkartoffeln mit Kräuterquark, panierte Champignons und ein Kartoffel-Omelette gefallen, die wir uns teilten.

Auf unsere Bemerkung hin, dass wir sehr hungrig seien, hat die Bedienung die Bearbeitung unserer Bestellung in der Küche vorziehen lassen. Außerdem schlug sie vor, die Speisen nicht zusammen, sondern in der Reihenfolge ihrer Fertigstellung zu servieren. Haben wir dankend angenommen.

Den Rest des Eintrags lesen. »

Tags: , , ,

TürkInnen in Darmstadt gegen Tayyip Erdoğan

Nach den blutigen Zusammenstößen zwischen Demonstraten und Polizei in der Türkei am Wochenende, bei denen eine Frau von der Polizei getötet wurde, haben heute auch in Darmstadt rund 600 TürkInnen gegen die autoritäre Politik des türkischen Premierministers Tayyip Erdoğan demonstriert. Sie treten ein für mehr Demokratie in der Türkei. Am aktivsten waren bei der Kundgebung auf dem Ludwigsplatz vor dem Luisencenter sind junge Frauen, die Parolen skandieren und Schilder und Fahnen schwangen.

Ein paar Eindrücke eines Passanten (Klick auf das jeweilige Bild für eine größere Ansicht):

Demo vor dem Luisencenter: TürkInnen solidarisieren sich mit den DemonstrantInnen in der Türkei

Demo vor dem Luisencenter: TürkInnen solidarisieren sich mit den DemonstrantInnen in der Türkei

Den Rest des Eintrags lesen. »

Tags: , , , , , , ,

Oh Margarete

Restaurant Margarete Frankfurt
Restaurant Margarete Frankfurt

Bei „Margarete“ muss ich immer an einen alten Song von Marius Müller-Westernhagen denken:

Oh Margarete, gib mir die Knete.
Und gibst mir nicht die Knete,
dann rate ich dir … bete.

Das „Margarete“ in Frankfurt fiel uns beim Vorbeilaufen durch seine rustikale, aber edle Einrichtung und die nette Atmosphäre auf und war spontan unsere Wahl für einen späten Snack nach einem ebenfalls sehr späten Museumsbesuch. Es setzt ganz auf eigene Speisekreationen und hat eine nicht sehr umfang-, aber dafür sehr abwechslungsreiche Karte, die sehr gegensätzliche Geschmacksvorlieben bedient. Ein – wenig überraschender – Schwerpunkt liegt dabei auf lokaler Küche (auf der Karte „Frankurter Tapas“).

Wir wählten den Frankfurter Wurstsalat mit Bärlauch sowie hausgebeizten Lachs mit frischem Spinat. Beides war ungewöhnlich zubereitet und schmeckte wirklich fantastisch. Alle Zutaten waren frisch, perfekt gewählt und schonend zubereitet. Auch der Rotwein was sehr gut.

Den Rest des Eintrags lesen. »

Tags: , , ,

Zitate: Anders sein

Halb Pferd, halb Mensch

 

Er war ihnen ein Dorn im Auge: er sang am Abend Morgenlieder.

Wolfgang J. Reus

Lerne ich Menschen kennen, sind sie fasziniert von meiner Art. Sehe ich sie öfter, haben sie Angst vor dem Anderssein.

Damaris Wieser

 

Anders: Auch nicht besser.

Ambrose Gwinnett Bierce

 

Brian: ‚Ihr seid alle Individuen!‘
Volk: ‚Ja, wir sind alle Individuen!‘
Brian: ‚Und ihr seid alle völlig verschieden!‘
Volk: ‚Ja, wir sind alle völlig verschieden!‘
Einer: ‚Ich nicht!‘

Das Leben des Brian (Filmzitat)

 

Sei immer du selbst. Es sei denn, du kannst ein Einhorn sein. Dann sei ein Einhorn.

Unbekannt

 

Für uns sind die Anderen anders. Für die Anderen sind wir anders. Anders sind wir, anders die Anderen, wie alle Andern.

Unbekannt

 

Und die, die tanzten, wurden für verrückt gehalten. Von denen, die die Musik nicht hörten.

Regelmäßig, aber fälschlich Friedrich Nietsche zugeschrieben, Quelle unbekannt

 

„Ich habe nichts gegen Fremde, aber diese Fremden, die sind nicht von hier.“

Obelix

 

 

Mobbing und Rassismus an der Carl-Zuckmayer-Realschule Nierstein

Zivilcourage an der SchuleUpdate 27.5.2013: : Die Grünen Rheinland-Pfalz haben das Thema aufgegriffen und Schulleiter Hans-Jürgen Pitzer um ein Gespräch gebeten (und mich von sich aus darüber informiert). Falls es weitere Neuigkeiten dazu gibt, werde ich natürlich darüber berichten.

 

Ich bin entsetzt über den Bericht über Mobbing und Rassismus an der Carl-Zuckmayer-Realschule in Nierstein und das abwiegelnde Verhalten des Rektors Pitzer. Was ist passiert? Ein Mädchen wird an der Schule wegen ihre Hautfarbe beschimpft. Auf Intervention des Vaters werden die Täter zur Rede gestellt und entschuldigen sich. Doch nach ein paar Tagen geht es wieder los und dieses Mal schlimmer: Es wird auch gespuckt und mit Gewalt gedroht. Offensichtlich haben die Lehrkräfte pädagogisch versagt – sie konnten ihren Schülern nicht klarmachen, warum solches Verhalten falsch ist und haben das Mädchen nicht ausreichend vor Mobbing und Rassismus geschützt.

Doch dann beginnt der eigentliche Skandal. Der Rektor verharmlost öffentlich die Taten und kritisiert statt dessen den Vater des Opfers. Rassismus und Mobbing verharmlosen geht gar nicht! Wer solche Äußerungen von sich gibt, ist nicht fähig, eine Schule zu leiten. Andere Eltern haben ja auch schon das Vertrauen in die Schulleitung verloren:

Maria Illig (53), Mutter einer anderen Schülerin der Realschule in Nierstein, hat bereits aufgegeben. „Meine Tochter wird auch ständig Nigger genannt, aber mit der Schulleitung oder Eltern darüber zu sprechen, bringt meiner Meinung nach nichts“, erzählt die Brasilianerin. „Ich bin einfach erstaunt, wie viel Rassismus es noch in Deutschland gibt“, sagt sie entsetzt.

Quelle: Allgemeine Zeitung – Rhein Main Presse, 15.5. 2913

Wo endet die Rauferei – und fängt Mobbing an?

Rassismus schadet bereits in kleine MengenSchulleiter Hans-Jürgen Pitzer: Für ihn sei es normal, dass zwischen elfjährigen Kindern gewisse Beleidigungen und Hänseleien vorkommen. „In diesem Alter über Rassismus zu sprechen, ist aber für mich total überzogen“, so der Rektor.

Mobbingberatung.de meint dazu: Bei einem normalen Streit streiten zwei gleich Starke gegeneinander. Beim Mobbing ist einer von beiden physisch und psychisch stärker. Der Täter will an Status gewinnen, indem er einen anderen gezielt fertig macht und andere dafür benutzt. Es liegt eine Asymmetrie der Macht vor, die die ganze Klasse in eine Schieflage bringt.

 

Der Rektor der Carl-Zuckmayer-Realschule in Nierstein hat nicht nur pädagogisch dabei versagt, Rassismus zu bekämpfen – er stellt sich auch auf die Seite der Täter. Kein Wunder wenn Eltern kein Vertrauen in ihn haben. Solche Schulen sind Brutstätten des Rechtsextremismus.

Patrick Gensing hat sehr gut beschrieben, wie die Morde der NSU mit dem Rassismus in der Mitte der Gesellschaft zusammenhängen:

Die Neonazis kommen aus unserer Mitte. […] Die NPD ist Symptom, nicht Ursache des Rassismus. Schaut man in den braunen Abgrund, spiegeln sich die Missstände der Mehrheitsgesellschaft wider, eine groteske Fratze, die höhnisch die Unzulänglichkeiten und Mängel aufzählt – wenn man ihr denn zuhören mag.Es ist wichtig, über die Neonazis zu berichten. Doch nun muss der nächste Schritt folgen. Wer ausschließlich über die NPD reden will, schweigt über den Rassismus und Antisemitismus der Mehrheitsgesellschaft. Dabei liegt genau hier der Schlüssel, um den Rechtsextremismus zu besiegen.

Den Rest des Eintrags lesen. »

Tags: , , , , , , , ,