Seit ich vor rund 5 Jahren (ja, so lange ist das schon wieder her) anfing, mich für den Tango Argentino erst zu interessieren, dann (langsam aber stetig – und immer noch ansteigend) zu begeistern, kämpfe ich damit, Außenstehenden zu beschreiben, was an dieser Sache so unglaublich faszinierend ist. Es ist definitiv nicht nur ein Tanz – denn vom Paartanz hat man mich im zarten Alter von 14 Jahren nachhaltig abgeschreckt und ich habe mich musikalisch dem Hard Rock, Blues, (Free-) Jazz, Heavy Metal, Ska und Punk verschrieben. Bis heute. Selbst Techno, Dub Step oder Death Metal höre ich viel lieber als einen ChaCha oder einen Wiener Walzer.

Dennoch hat mich das Tango Argentino Tanzen – zu meinem eigenen Erstaunen – inzwischen völlig in seinen Bann gezogen. Und obwohl ich (wie regelmäßige LeserInnen diese Blogs ahnen) um (geschriebene) Worte eher selten verlegen bin, fällt es mir auch nach diesen fünf Jahren schwer, zu formulieren, was genau es ist, das mich so fasziniert. Gegenüner Außenstehenden. Wir süchtige TänzerInnen wissen – ohne Worte – was es ist.

Ricardo El Holandes Tango Kommunikation Führung

Doch jetzt braucht ihr nicht mehr darauf warten, bis ich die richtigen Worte gefunden habe – oder bis ihr Zeit oder Motivation für einen Tango Kurs findet. Denn der Meister wird zu euch sprechen. Also, einer der MeisterInnen, bei denen ich die Kunst erlerne. Aber wohl kein ganz geringer:

 

Ricardo „El holandés”, einem der berühmtesten Tangueros in Deutschland […]. Er gewann einige sehr wichtige (Kultur-) Preise, produzierte Theaterstücke und unterrichtet quasi weltweit. Nach 13 Jahren in Argentinien und der ganzen Welt, lebt er heute in Hessen und unterrichtet im RheinMain-Gebiet Tango „für Liebhaber“

Ricardo „El holandés“

Ricardo „El holandés“

War mir so bisher nicht klar. Läßt er im Unterricht nicht raushängen.

Anyway, am 17. Januar spricht Ricardo in Wiesbaden. Über Kommunikation und Kultur, über (Führungs-)Kultur in Unternehmen und darüber, was wir vom Tango über Führen, Führung und Führungskräfte lernen können. Wie und warum er vom Bauingenieur in einem Architekturbüro und im Auswärtigen Amt zum Tanguero wurde und nach Buenos Aires ging, um zu tanzen. Er erzählt uns von seinem Leben in Buenos Aires und dem Tangotanzen im Salon. Hauptsächlich spricht er aber über den Tango und was diesen Tanz ausmacht. Warum es beim Tango darum geht, sich selbst zu spüren, den eigenen Stand(-punkt) und darum, die Aufmerksamkeit auf vieles Zugleich – und um Freiheit. Er spricht über Kontaktaufnahme, Kommunikation, geteilten Raum, Kontrolle & Fluß, Improvisation & Regeln, das Zusammenspiel von Denken und Spüren und viel mehr.

Wer dann immer noch nicht abgeschreckt ist, darf nach dem Vortrag (muss aber nicht) auch erfahren, wovon die Rede ist: Sich bei Übungen zur Musik bewegen und fühlen, dass der/die Führende Impulse gibt und der/die Folgende tanzt. Oder kann einfach zusehen und zuhören!

Ich bin ja im meinem Job selbst in einer Führungsposition. Ich führe seit vielen Jahren Menschen in anspruchsvollen Projekten, ohne deren Vorgesetzter zu sein. Und habe viel mit deren Vorgesetzen zu tun und beobachte dabei, wie diese führen und welche Auswirkung das auf deren Mitarbeiter hat. Auf deren Verhalten, auf deren Engagement und auf deren Zufriedenheit. Und auch auf ihre Gesundheit.

Und aus meiner (inzwischen ja nun > 25jährigen) Erfarung als Projektmanager und lange Zeit auch Vorgesetzter kann ich nur bestätigen, dass viele Prinzipien, die bei der Führung im Tango eine Rolle spielen, auch hervorragende Grundlagen für die Führung und Kommunikation im Job sind. Vieles habe ich schon vorher so praktiziert, aber seit ich Tango tanze, ist mir vieles bewußter geworden und  ich arbeite noch gezielter daran, diese Stärken auszubauen und das noch schlummernde Potential zu nutzen.

Dance Ein Abend für neugierige Menschen. Und für Führungskräfte, die sich weiterentwickeln wollen.

Veranstaltet wird der Abend von der Regionalgruppe FrankfurtRheinMain des Bundesverband mittelständische Wirtschaft,
Unternehmerverband Deutschlands e.V.

Die Teilnahme kostet 55 Euronen, Anmeldung und mehr Infos zu Zeit & Ort.

Unabhängig davon kann man Ricardo sicher auch für andere Veranstaltungen buchen – und natürlich einfach Kurse & Workshops bei ihm belegen (er unterrichtet regelmäßig in Wiesbaden, Darmstadt und Limburg). Infos & Kontakt:

Ricardo „El holandés”

 

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Die Tango Argentino Szene (und Unterricht) in Darmstadt.

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