Spiegel

In der New York Times preißt ein britischer Journalist deutsche Wertarbeit (Quelle: Spiegel)

“Don’t mention the war” – viele Britten – insbesondere die britische Presse – haben seit dem 2. Weltkrieg immer ein schwieriges Verhältnis zu Deutschland und den Deutschen als Gesamtheit gepflegt. Interessanter Weise habe ich nie erlebt, dass dieses schwierige zwischen-nationale Verhältnis sich auf die persönlichen Beziehungen niedergeschlagen hat. Nie habe ich erlebt, dass mir in England oder in Wales unfreundlich oder mit Vorurteilen begegnet wurde.

Trotzdem: Der grausame Bombenkrieg der Deutschen hat häßliche Narben in der Wahrnehmung “Deutschlands” in England hinterlassen. Hinzu kam eine mehr als unglückliche Niederlagenserie englischer Fußball-Teams gegen deutsche Mannschaften, die Gary Lineker zu der Aussage verleiteten:

Football is a simple game; 22 men chase a ball for 90 minutes and at the end, the Germans always win.

In selbst erklärten “Mutterland” des Fußballs ist das eine schmerzliche Erfahrung, die nicht immer zu Linekers  Resignation führte.  Und gern hat die britische Presse dieses Pferd geritten: Deutschland war immer für eine gehässige oder hämische Schlagzeile (oder Fotomontage) gut.

War. Wohlgemerkt.

Alle voran profiliert sich der Guardian (!) mit positiven Artikeln über Deutschland, die so weit gehen, Deutschland sogar als Vorbild für England (sic!) anzupreisen:

How Germany went from bust to boom on the talent production line (2013)

Whisper it softly: it’s OK to like Germany (2014)

Why Germany would win the World Cup of modern art too (2014)

Doch nun hat sogar der (Daily) Mirror nachgelegt:

Official: It’s cool to be German – and it’s OK to love them now – und auch der beschränkt sich in seiner Liebeserklärung nicht auf den Fußball:

“Now even old foes such as the English extol the virtues of the German culture, their brilliance on the football field, their magnificent beer… and yes, their cool, laid back temperament.”

Ins gleiche Horn bläst auch der “Telegraph” mit

Let’s learn to love Germany

und

Eleven reasons to go to Germany

Die Britten machen mir langsam Angst mit ihrer Begeisterung für “Schland”. Auch wenn mich es freut: Kein Grund für uns überheblich zu werden (dann machen wir den Fehler, dem viele Engländer verfielen) – und wenn sie uns loben, dann heißt das auch, dass sie lernen.

Zeit also mal wieder rüber auf die Insel zu fahren, dort nach dem Rechten schauen und zu sehen, was sich da so getan hat in dne letzten Jahren. Vielleicht ist danach die Welt wieder in Ordnung ;-). Ich werde berichten.

 

Siehe auch:

Fremde Länder, fremde Sitten

 

 

 

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