Das Verhältnis zwischen Wissen, Bildung, Fakten, Methoden und Kompetenzen grafisch dargestellt

Das Verhältnis zwischen Wissen, Bildung, Fakten, Methoden und Kompetenzen graphisch dargestellt

 

Hier ein Versuch, den Begriff Bildung in Abgrenzung zu anderen Begriffen zu definieren und verständlich zu machen.
  

Fakten
Fakten sind Dinge, die (nach Übereinkunft) als gesichert gelten dürfen – entweder weil sie beweisbar (im mathematischen Sinne) sind oder nach Meinung der überwiegenden Mehrheit (der relevanten Experten) als richtig und gesichert angesehen werden.
Was Fakten sind, hängt dennoch von Variablen wie Zeit, Kultur, ect. ab.

 

Wissen
Wissen umfasst neben den Fakten auch Wahrscheinlichkeiten, Theorien, Meinungen, Methoden, Erfahrungen, Prozesse, Zusammenhänge, Fiktionen, Träume und andere ungesicherte  Dinge (wie Schrödingers Katze).
Wissen ist an sich Zweck- und Nutzlos : Wie die Menge der Bits auf einem Datenträger. Auch der Mangel an Wissen kann (sofern erkannt) Wissen sein: „Ich weiß, dass ich nichts weiß.“

 

Man kann in Wissen und Meta-Wissen unterscheiden (Das Faust seine Seele an den Teufel verkauft ist Wissen. Das das Fiktion ist, ist Meta-Wissen, ebenso wie das Wissen, das die Fiktion damit bereits interpretiert wurde und wessen Interpretation das ist).

 

Die Menge des potentiellen Wissens ist unendlich. Die Menge des realen Wissens ist unzählbar.

 

Wissen ist inhärent subjektiv.

 

Information
Information ist jenes Wissen, dass in einer spezifischen Situation handlungsrelevant ist:“ Information ist Wissen in Aktion“ (Kuhlen).

 

Bildung
Fragen: Beschreibt Bildung einen  Prozess (wie Lernen)  oder einen Zustand (wie Wissen)?
Sind Meinungen Teil von Bildung? Kann man Bildung messen? Kann jemand mehr Bildung haben als jemand anders? Gebildeter sein? Wer legt das fest?

 

Versuch einer Definition:
Bildung ist eine (umkämpfte) Teilmenge von Wissen, die nach gesellschaftlicher Anschauung „wertvoll“ sei, d.h.  über die jeder (im relevanten kulturellen Einflussbereich) im Idealfall verfügen sollte. Normalerweise gibt es keine Person, die annähernd diesem Ideal gerecht wird.
Der Begriff „Bildung“ kann auch zu Ausgrenzung verwendet werden.

 

Kompetenzen
Kompetenzen sind die Teilmengen von Wissen, die mit Vorgehensweisen zu tun haben (Methoden, Prozesse), wobei sie in der Regel in einem Sinn verwendet werden,  der bereits ein Werturteil beinhaltet. Unter „Sozialkompetenz“ wird normalerweise ein Verhalten verstanden , dass zielgerichtet eingesetzt wird, um Nutzen zu stiften. Das gerade disruptives Verhalten (um Wirksam zu sein) viel Wissen darüber voraussetzt, wie soziale Zusammenhänge funktionieren wird nicht als Sozialkompetenz verstanden.